Seeheim-Jugenheim, Was geht?

Ihre kreativen Ideen zum Thema „Unterwegs“ haben die Schülerinnen und Schüler im Projekt „Malerei – Lust auf Farbe“ der Seeheimer Ferienspiele in unterschiedlichen Techniken und Materialien farbenfroh zu Papier gebracht. Foto: S. Oelsner
22. September 2013 

Malen mal anders – Schrott kann Kunst

Entdecken, erschaffen und viel Neues lernen, konnten die Teilnehmer der Seeheimer Ferien-Workshops

SEEHEIM-JUGENHEIM, September 2013 (som), Langeweile in den Ferien – geht gar nicht! Während in der Werkstatt Sonne e.V. in Seeheim bunte Kreativität aufs Blatt gebannt wurde, ging es beim Workshop „Kunst aus Schrott“ etwas plastischer zu. Für den Zeitraum vom 12. bis 16. August 2013 hatte die Jugendförderung Seeheim-Jugenheim zusammen mit der Werkstatt Sonne e.V. zwei parallel laufende Workshops angeboten. Der eine unter dem Motto „Lust auf Farben?“, der andere „Vom Altmetall zu rostig schönen Möbeln und vielem Me(e)hr“. Die Workshops waren Teil einer ganzen Workshop-Reihe, die Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ein interessantes Ferienprogramm bietet. Neben einer geringen Teilnahmegebühr trägt hierfür die AG Gut (Arbeitsgemeinschaft Gerechtigkeit und Teilhabe) mit Spenden zur Finanzierung der Materialien bei.

Wiebke und Charlotte sind in Seeheim gerade dabei, Fließen anzumalen. Die dabei entstandenen Bilder und Muster werden dann auf Papier gedruckt, eine Technik, die Monotypie genannt wird, erklären die beiden. Das experimentelle Rangehen macht den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern offensichtlich viel Spaß. Ganz verschiedene Materialien finden hier Anwendung: Kachel und Kohle, Holz und Karton, Leinwand und Acrylfarbe, Tusche und Pinsel, aber auch ganz normale Haushaltsgegenstände wie zum Beispiel ein Kamm oder ein Faden. Isolde Weiß-Mars, Kunstpädagogin und Kursleitung in Seeheim, ist es besonders wichtig, dass die Jugendlichen fantasievoll an das Malen herangehen. Am ersten Tag hatte sie zum Beispiel das Thema „Ich bin dann mal weg“ als Anregung vorgegeben, zu dem echte Kunstwerke entstanden sind. „Mein Thema gibt nur einen Rahmen“, sagt Isolde Weiß-Mars. Darin gebe es für die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre eigene Kreativität zu entdecken und Fantasie zu entwickeln. Ausprobieren und Neues entdecken: Auch wie es ist, einfach mal blind drauf los zu malen, gehört zu den Erfahrungen, die die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer am Ende des Workshops mit nach Hause nehmen können.

Im Circus Waldoni in Eberstadt, wo der Workshop zur Schrottkunst unter Leitung von Bildhauer Thorsten Fischer stattfindet, kann man seine Kreativität ebenso ausleben, allerdings muss man sich hier schon eher auf ein Projekt festlegen und zielgerichtet darauf zuarbeiten. Aus vielen verschiedenen Haufen mit rostigen, verbogenen und auseinanderfallendem Schrott können schöne Kunstobjekte entstehen. Hier arbeiten die meisten zum ersten Mal mit Werkzeugen wie Flex und Schweißgerät. Johannes, der dabei ist, ein Modellauto zu bauen, erklärt aber, es sei gar nicht so schwer. Wie Laurence, der eine Schrott-Eidechse machen möchte, hat er sich die Inspiration direkt auf den Schrotthaufen gesucht. „Es ergibt sich, wenn man die Teile sieht“, sagt er. Auch Kursleiter Thorsten Fischer meint, dass konkrete Vorstellungen eher behindern. „Man muss sich einfach darauf einlassen.“