Alsbach-Hähnlein, Garten-Natur-Tiere

Ausgezeichnet mit der Bewertung „hervorragend“ wurde Jungzüchterin Louisa Reusch für ihr Sebright silber Huhn. Foto: S. Oelsner
06. Januar 2014 

Flügelschlag des Erfolgs

Mit der Sonderschau des Welsumer-Züchterverbands Bezirk Hessen/Rheinhessen war die Lokalschau des Geflügelzüchtervereins Hähnlein um eine Attraktion reicher

ALSBACH-HÄHNLEIN, Januar 2014 (pem), „Ich wollt ich wär ein Huhn – ich käm` vielleicht zu Ruhm…“ mag sich manche Karriere sehnsüchtiger Zweibeiner bewundernd denken, während er vor den Käfigen des prämiierten Federviehs promeniert.

Die Ausstellungen bilden die Plattform zum Leistungsvergleich und Austausch. Vor dem Ruhm hat das Reglement des Dachverbandes der Rassegeflügelzüchter das fachkompetente Richterurteil gesetzt.
Reinheit der Ausprägung von Rassenmerkmalen, Vitalität und Gesundheit stellen wichtigste Wertungskriterien dar. Die Züchter selber verstehen sich als „Natur-Kollaborateure“, die Anlagen der Tiere verlängern und intensivieren. Mit sportlichem Ehrgeiz, sensibler Aufmerksamkeit und Hochachtung vor der Kreatur.

Die zunehmende Urbanisierung unserer Lebensräume beeinflusst die Rassenauswahl: aus Platzmangel bevorzugt man keine Nutztierqualitäten, wie Schlachtungsverwertbarkeit oder Legeleistung, wie in den Nachkriegsjahren. Ästhetische Perfektion zählt. „Die Faszination; aktiv zu verfolgen, wie facettenreich sich eine Rasse ausdifferenziert“, nennt Christof Reusch als Motivationsimpuls für die Herausforderungen und Aufgaben. Hähnlein verteidigt immer wieder erfolgreich seinen Ruf als Hochburg für die schwarzweißen „Sebright“ Hühner. Unter den Tauben fanden Deutsche Meister ihr Zuhause im Schlag von Vereinsvorsitzendem Hans-Peter Flauaus, der sich auf die „Voorburger Schildkröpfer“ kapriziert hat.

Mit Sportsgeist nehmen die Federviehfreunde ebenso Kritik entgegen als wertvollen Hinweis zur Strategiekontrolle. Neben kleinen Preisen und Pokalen stehen die Bänder auf dem höchsten Rang der Prämierungen. Um diese heißbegehrte Auszeichnung zu erlangen, muss die Zusammenfassung der Einzelwertungen von sechs Tieren die Konkurrenz ausgestochen haben. Das gelang in diesem Jahr Christof Reusch (Sebright, goldschwarz gesäumt), Ewald Köhler (Kingtaube blaugehämmert), Hans und Jürgen Flauaus (Voorburger Schildkröpfer, gelbfahl), Karl Merget (Welsumer, rostrebhuhnfarbig), wie auch Walter Schäfer und Wilhelm Rhein und Roland Seib. Seiner Initiative verdankt das Hähnleiner Publikum die zusätzliche Attraktion der Lokalschau.

14 Züchter des Welsumer Verbandes bereicherten mit 110 Tieren ihrer Bezirksschau Hessen/Rheinhessen die gefiederte Vielfalt. „Die Gemeinde unterstützt uns dankenswerter Weise optimal. Toll, dass der Bürgermeister sogar die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen hat“. Georg Rausch schätzt den Verein auch als Garanten der Traditionspflege. Einerseits der Erhalt ländlicher Kultur, andererseits der enge Freundschaftskontakt der Geflügelzüchter zur Partnergemeinde Crinitzberg.

„Wir verstehen es als Teil des Hähnleier Kulturangebots. Die als Nietenarme beliebte Tombola lockt zusätzlich!“ Wer dann schon in der Halle ist, beginnt sich für die Käfiginsassen zu interessieren, kommt ins Staunen, ins Vergleichen, ins Denken. „Ich wollt ich wär ein Huhn….“