Die Schönheiten besonderer Wälder entdecken
RP stellt Infotafeln zum FFH-Gebiet „Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg“ auf
ALSBACH-HÄHNLEIN/DARMSTADT, März 2014 (rp), In Alsbach am Wanderparkplatz des Alsbacher Schlosses haben jetzt Dr. Mathias Ernst vom Regierungspräsidium Darmstadt und der Alsbacher Bürgermeister Georg Rausch der Öffentlichkeit drei Informationstafeln vorgestellt, die auf Besonderheiten des 954 Hektar großen FFH-Gebiets „Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg“ hinweisen.
Da FFH Gebiete nicht durch amtliche Schilder gekennzeichnet werden, hat das Regierungspräsidium die großformatigen Tafeln entworfen, um vor Ort die schutzwürdigen Lebensraumtypen und Arten vorzustellen. In den nächsten Tagen und Wochen werden weitere sieben Informationstafeln in der Gemeinde Seeheim-Jugenheim sowie den Städten Zwingenberg und Bensheim-Auerbach an exponierten Standorten mit hoher Besucherfrequenz aufgestellt. Auf drei verschiedenen Thementafeln werden die Besonderheiten des Gebietes erläutert, wobei die Tafeln so platziert werden, dass die entsprechenden Themen jeweils in der Nähe zu sehen sind.
Das FFH Gebiet „Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg“ zählt zu den interessantesten Laubwaldgebieten Südhessens. Wegen seiner großflächigen Buchenwälder wurde es für das NATURA 2000 Netz an die Europäische Union gemeldet. Das Gebiet repräsentiert einen charakteristischen Ausschnitt von Buchenwald-Lebensraumtypen im Naturraum Vorderer Odenwald.
Daneben sind aber auch noch weitere schutzwürdige FFH-Lebensraumtypen wie „Submediterrane Halbtrockenrasen“, „Magere Flachlandmähwiesen“, „Silikatfelsen und Felsspaltenvegetation“, „Schlucht- und Hangmischwälder“ und „Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern“ im Gebiet verbreitet. Von besonderer Bedeutung sind darüber hinaus auch die wärmeliebenden Eichen-Mischwälder am Bergstraßenrand, in denen seit Jahrzehnten keine forstliche Nutzung mehr stattfindet und die wertvolle Refugien für selten Käfer und Schmetterlinge darstellen.
Der interessierte Besucher kann anhand der Infomationstafeln über Wort und Bild viel über das FFH-Gebiet erfahren und so mit einem anderen Blick die Schönheiten dieser besonderen Wälder – aber auch wenig bekannte Pflanzen und Tiere bei seiner Wanderung durch das Gebiet entdecken.
Beispielsweise die Frühlings-Platterbse, die den Waldmeister-Buchenwald im Frühjahr mit prachtvoll leuchtenden Blüten schmückt oder auch einige Orchideenarten, zu denen beispielsweise das Netzblatt oder das Weiße Waldvögelein zählen. Aber auch Tiere gilt es zu finden, wie den Feuersalamander, der an den Waldbächen durchaus nicht selten ist. Mit etwas Glück wird man im Sommer auch den prachtvollen Großen Schillerfalter auf besonnten Waldwegen sitzen sehen oder in den Eichenwäldern dem stattlichen Hirschkäfer begegnen, dem größten Käfer in Deutschland. Wer es bis auf den Melibocus Gipfel schafft oder das Auerbacher Schloss besteigt, wird an schönen Sommertagen überrascht sein über die großen Tagfalter, die dort über die Wipfel segeln.
Es sind Schwalbenschwänze, die auf den höchsten Erhebungen ihre Rendezvous-Plätze aufsuchen und oft in Anzahl zu bewundern sind.
Die Standorte der Tafel in Alsbach, Seeheim-Jugenheim, Zwingenberg und Bensheim-Auerbach sind aus dem beigefügten Kartenausschnitt ersichtlich.
Standorte in der Gemarkung Alsbach: Sperbergrund, Alsbacher Schloss und Melibocusgipfel
Standorte in der Gemarkung Seeheim: Lufthansaring nördlich des Lufthansa-Schulungszentrums; Natur-Parkplatz an der Ober-Beerbacher Straße nahe der Schutzhütte Alexanderhöhe bei Jugenheim; Naturpark-Parkplatz im Stettbachtal
Standort Gemarkung Zwingenberg: Orbishöhe
Standort Gemarkung Auerbach: Comoder Weg

