Fließende Lebensqualitätsarbeit durch 50-jährige Gemeindekooperation
Zum Jubiläum des Abwasserverbandes AZH pflanzten die Bürgermeister von Alsbach und Zwingenberg beim Tag der offenen Tür der Kläranlage einen Erinnerungsbaum
ALSBACH-HÄNLEIN/ZWINGENBERG, Mai 2014 (pem), Aus den Augen, aus dem Sinn – so kippen wir unseren Putzeimer aus, betätigen die Waschmaschine oder die Toilettenspülung, ohne kaum einen Gedanken darauf zu verwenden, wohin der Weg des Wassers führt. Die Versorgung mit dem lebensspendenden und -erhaltenden Element ist uns wichtig, die Bedeutung der Entsorgung wissen wir eigentlich gar nicht recht zu schätzen. Darauf machte Zwingenbergs Bürgermeister Dr. Holger Habich in seinem Grußwort zur Eröffnung des „Tages der offenen Tür“ auf dem Betriebsgelände der Kläranlage des AZH Abwasserverbandes aufmerksam.
Die wenigsten dürften sich darüber im Klaren sein, wie viel an logistischem Aufwand nötig ist und welches ausgeklügelte Maß an Technik störungsfrei rund um die Uhr funktioniert, um uns diesen Teil unserer Lebensqualität zu garantieren.
So konnte man sich bei den von Betriebsleiter Hans-Jürgen Frank moderierten Rundgängen wahrlich mit wachsendem Interesse in Neuland führen lassen. Staunend erfuhr man, dass die Kläranlage die Selbstreinigungsprozesse in natürlichen Gewässern lediglich in moderne Technik übersetzt imitiert, durch Sauerstoffzufuhr vermehren sich kontrolliert Mikroorganismen, um Schadstoffe im Wasser abzubauen. Zur Regulierung eines immer gleichen Wasserniveaus dient das Regenrückhaltebecken.
Durch ein weit verzweigtes Kanalnetz nimmt das Wasser seinen Lauf, in Rechen fangen sich grobe Schmutzstoffe, der Sandfang filtert feinere heraus, danach können auch Fette und Phosphate entnommen werden. Schließlich entzieht man dem Klärschlamm das restliche Wasser, so dass er nach weiterer Eindickung lagerbar und transportfähig ist.
Die Gäste folgten nicht nur aufmerksam den anschaulichen Ausführungen des Fachmanns, sondern bekundeten auch mit angeregten Fragen ihr Interesse.
Man bekam einen lebendigen Eindruck davon, was die Bürgermeister Georg Rausch und Dr. Holger Habich als „nachhaltiges Generationsprojekt“ gelobt hatten. Sie betonten, es gehöre zum vernünftigen Umgang mit einer wichtigen Ressource, dem Abwasser als einem Teil des Wasserkreislaufs die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
Durch Investitionen und Modernisierung wird die Anlage selbst stets auf den neuesten Stand der Forschung gebracht. Grund zum berechtigten Stolz.
Doch der eigentliche Anlass zum Feiern lag im 50-jährigen Bestehen der interkommunalen Kooperation zwischen Alsbach-Hähnlein und Zwingenberg. Von Anbeginn erwies sich die sachbezogene Zusammenarbeit über Gemarkungsgrenzen hinweg als äußerst effektiv und wirtschaftlich. In gegenseitig wertschätzendem Vertrauen wuchs eine verlässliche Partnerschaft. Einig sind sich Georg Rausch und Dr. Holger Habich in ihrem Resümee: „Für die Zukunft wünschen wir uns, dass das Beispiel des Abwasserverbandes Schule macht und weitere Projekte der interkommunalen Zusammenarbeit auf den Weg gebracht und durchgeführt werden können“. Um dem Wunsch nach weiterem Wachstum symbolischen Ausdruck zu verleihen, pflanzten sie gemeinsam ein Prachtexemplar des Baums des Jahres 2014, eine Traubeneiche, auf dem Gelände der Anlage.

