Alsbach-Hähnlein, Zwingenberg und Rodau

Zur Überraschung der Kids loderte ein echtes riesiges Feuer auf dem Gelände des Hofes der Firma Wendel in Zwingenberg. Unter der Leitung der Einsatzführer baute man schnell die Wasserversorgung auf und ein startete den erstern Löschangriff. Foto: soe
06. März 2020 

Alarmmeldung: „Brandeinsatz – Holzstapel brennt auf Bauernhof!“

Große Gemeinschaftsübung der Jugendfeuerwehren Zwingenberg, Alsbach und Rodau

ALSBACH/ZWINGENBERG/RODAU, März 2020 (paul), Am Samstag. den 09. November fand die Jahresabschlussübung der Jugendfeuerwehren von Zwingenberg, Alsbach und Rodau auf dem Hof der Firma Wendel in Zwingenberg statt. Treffpunkt war für die Teilnehmer ab 10.30 Uhr das Feuerwehrgerätehaus in Zwingenberg im Gießerweg, um von dort aus die Einsatzstelle anzufahren. Um kurz vor 11.00 Uhr kam die Alarmmeldung: „Brandeinsatz – brennt Holzstapel auf Bauernhof“.

Zügig besetzten die Kinder die Löschfahrzeuge und wurden von ihren Betreuern zum Einsatzort gebracht. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es für zwei Löschfahrzeuge aus Zwingenberg und Alsbach, sowie ein Tragkraftspritzenfahrzeug aus Rodau in Richtung Aussiedlerhof, wo zur Überraschung der Kids ein echtes Feuer auf dem Gelände des Bauernhofes loderte. Nach dem ersten Erkunden der Einsatzleitung und dem Absprechen der Einsatzführer wurde sofort ein erster Löschangriff und die Wasserversorgung aufgebaut, um die Flammen zu bekämpfen und ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern.

Eine Besonderheit dieser Übung war, dass bevor mit dem eigentlichen Löschen des Brandherdes begonnen werden konnte, erst anliegende Objekte, unter anderem ein Foliengewächshaus durch eine sog. „Riegelstellung“ vor den Flammen geschützt werden mussten. Während dabei die Jugendfeuerwehrmitglieder aus Zwingenberg einen Direktangriff auf das Feuer mit drei Strahlrohren aufbauten, kümmerten sich die Kameraden aus Alsbach um die Riegelstellung. Dafür wurde ein sog. „Hydroschild“ eingesetzt, dass eine ständige, im Radius etwa 10 Meter hohe Wasserwand erzeugt und zur Abschirmung der Hitze und gegen Funkenflug dient.

Eine wichtige Aufgabe hatte auch die Jugendfeuerwehr aus Rodau, die für die Wasserversorgung an der Einsatzstelle zuständig war. Um für die großen Löschfahrzeuge genügend Löschwasser zur Verfügung zu stellen, musste eine ca. 120 Meter lange Schlauchleitung von der Wasserentnahmestelle zur Einsatzstelle gelegt werden. Die Wasserentnahme erfolgte aus einem sog. „Saugbrunnen“, der extra für den Aussiedlerhof angelegt wurden. Damit bei einem Ernstfall genügend Löschwasser für den Hof vorhanden ist. Auf dem Areal der Firma Wendel gibt es zwei dieser Löschbrunnen und im Stadtgebiet von Zwingenberg drei. Der Unterschied von einem Saugbrunnen zu einem Hydranten ist, dass hier das Wasser nicht aus der städtischen Wasserversorgung stammt, also kein Trinkwasser ist, sondern dass hier mit Grundwasser gelöscht werden kann.

Insgesamt waren rund 20 Jugendfeuerwehrkids und ca. 10 Betreuer aller Wehren in die Übung eingebunden, die vom Ausrollen der ersten Schläuche bis zur erfolgreichen Meldung „Feuer aus zum Abmarsch fertig“ etwa eine Stunde dauerte. Zum Abschluss gab es im Zwingenberger Feuerwehrhaus für alle knapp 50 Beteiligten noch ein leckeres Mittagessen.

Mit vor Ort waren auch der Bürgermeister der Stadt Zwingenberg Dr. Holger Habich sowie der Bürgermeister der Gemeinde Alsbach-Hähnlein Sebastian Bubenzer, die das Geschehen der Nachwuchsbrandschützer interessiert verfolgten. Schon seit vielen Jahren pflegen die Jugendfeuerwehren Zwingenberg und Alsbach eine enge Kooperation über die Kreisgrenze hinweg, die, wie sich in der Übung erneut zeigte, sehr gut und erfolgreich harmoniert.

Als Hintergrund: Die Vorbereitung und Planung der Übung fing schon in den Sommermonaten mit dem Sammeln von trockenem Brennmaterial für das Übungsfeuer an. Es wurden Ablauf sowie Aufbau und Fahrzeugaufstellung besprochen und Genehmigungen für Nutzfeuer und Alarmfahrt eingeholt.

Ein großer Dank der Veranstalter geht an Florian Wendel, der das Gelände für diese Übung zur Verfügung gestellt hat. Es ist nicht einfach einen Platz zu finden, an dem man eine so große Übung mit einem echten Feuer abhalten kann.