Ausstellung „10 Jahre Hessen hilft“ in Bickenbach/Bergstraße zu sehen
BICKENBACH, April 2015 (meli), Der Bürgermeister von Bickenbach Günter Martini sowie das Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie Ralf Tepel haben heute die Ausstellung „10 Jahre Hessen hilft“ eröffnet, die nun zwei Wochen für die Öffentlichkeit im Bickenbacher Rathaus zu sehen ist.
Hessen hilft
Nur wenige Tage nach dem Tsunami im Dezember 2004 startete die gemeinsame Spendenaktion der Hessischen Landesregierung, der Karl Kübel Stiftung, HitRadio FFH und des Verbands Hessischer Zeitungsverleger – über 1,6 Millionen Euro kamen zusammen. Viele Hessinnen und Hessen, Unternehmen, Schulklassen und Vereine spendeten – auch aus Bickenbach. Bereits Anfang Januar 2005 gingen allein von der Gemeinde Bickenbach 8000 Euro ein, wobei ca. 7350 direkt von der Gemeinde kamen und beim Neujahrsempfang nochmals 650 Euro Spenden gesammelt wurden, die der Aktion zugute kamen. „Wir wollen gezielt bestimmte Projekte unterstützen, bei denen wir auch beobachten können, dass das Geld ankommt. Und das konnten wir in dem Fall direkt verfolgen, als wir die ersten Bilder aus
Südostindien mit den neuen Booten für die Fischerfamilien zu sehen bekamen“, begründete Martini die Entscheidung der Gemeinde, das Geld an die Karl Kübel Stiftung zu geben. Familie Fetzer vom Spiel- und Schreibwarenladen Spreng spendete zudem 500 Euro. Mit all der schnellen finanziellen Unterstützung erhielten 614 Familien in Indien Soforthilfe wie Kleidung, Kochutensilien und Lebensmittel. 18 Notunterkünfte wurden errichtet. Beim folgenden Wiederaufbau wurden 424 Häuser finanziert und 187 Boote gekauft.
„Nach der ersten Phase der unmittelbaren Nothilfe mit medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln, Wasser und Notunterkünften haben wir sehr schnell mit dem Wiederaufbau in Form von Kleinkrediten, Booten und Häusern begonnen. Dabei waren die betroffenen Menschen immer aktiv in den Wiederaufbauprozess einbezogen. Hilfe zur Selbsthilfe war bei diesem Programm ein Grundprinzip“, erläuterte Ralf Tepel das Vorgehen. Nach dem Taifun Haiyan im November 2013 wurde das Programm „Hessen hilft“ neu gestartet: 900 Nothilfepakete, 400 Bildungspakete und 250 Reparatursets erreichten schnell die philippinische Insel Bantayan, auf der die Auswirkungen der Zerstörung bis heute beseitigt werden – auch dank über einer halben Million Euro aus Hessen. Die Ausstellung der Karl Kübel Stiftung zeigt, dass die Spenden vor Ort wirken und wie die Menschen ihre Heimat wieder aufbauen.
Die Ausstellung
Zehn Aufsteller veranschaulichen eindrücklich das Maß der Zerstörung nach beiden Katastrophen, aber auch die enormen Anstrengungen der Frauen und Männer vor Ort und der Menschen in Hessen, nachhaltig zu helfen. Die Ausstellung zeigt in Bildern und Texten die Geschichte von „Hessen hilft“ – von den Zuständen direkt nach dem Tsunami bzw. dem Taifun, über die schnelle Nothilfe in den ersten Wochen, den langfristigen Aufbau der Lebensgrundlagen der Menschen und der Situation heute, zehn Jahre danach. Referenten der Karl Kübel Stiftung haben auf ihren Reisen in die Projektgebiete über zehn Jahre festgehalten, wie sich die Menschen nach und nach wieder ein normales Leben aufgebaut haben und wie dankbar sie dafür sind. Nachdem die Ausstellung Anfang des Jahres in der Staatskanzlei vorgestellt wurde und dort bis jetzt gestanden hatte, geht sie nun auf Reise durch Hessen – erste Station: Bickenbach, wo sie zwei Wochen gastieren wird. Die Schau kann kostenlos ausgeliehen werden. Interessierte wenden sich bitte an die Karl Kübel Stiftung (Tel.: 06251/7005-0, info@kkstiftung.de).
Bickenbacher Rathaus
Jagdschloss, Darmstädter Straße 7, 64404 Bickenbach,
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8.30 – 12.00 Uhr sowie Mi. 13.30 – 18.00 Uhr

