Badefreuden bei der „Bergdorf-Nixe“
Der Verein „Schwimmbad am Wäldchen Ober-Beerbach e.V.“ bietet seinen Mitgliedern familiäre Privatpoolatmosphäre
OBER-BEERBACH, Juli 2013 (pem), Ein Geheimtipp in der Schwimmerszene liegt doch mitten im Ort. Das Jugenheimer Freibad kennt jeder in der Gemeinde, aber den wenigsten Bürgern ist bewusst, dass der Ortsteil Ober-Beerbach ebenso einen hübschen Beitrag zur Freizeit-, Fitness- und Erfrischungskultur leistet.
Eingebettet in die Senke zwischen Dorf- und Forstrand befindet sich das Waldschwimmbad. Es öffnete seine Tore schon 1968, um sie dann 1989 wegen Unwirtschaftlichkeit schließen zu müssen. Vielen Ober-Beerbachern war die Einrichtung allerdings recht lieb geworden. Genaue Zahlen dazu erbrachte eine private Initiative mit der Durchführung und Auswertung einer Umfrage 1995. Rund 600 Bürger, also fast jeder zweite, befürwortete die Wiederherstellung des Bades.
Deshalb fand sich 1996 eine 35-köpfige Gruppe, Alteingesessene wie Neubürger aller Altersstufen zusammen und diese gründeten am 26. April den „Verein Schwimmbad am Wäldchen Ober-Beerbach e.V.“.
Dem ersten Schritt mussten noch viele folgen, ganz besonders auf Bitt- und Botengängen zur Finanzierung und auf verschiedenen Wegen durch Ämter und Behörden zwecks Genehmigungserwirkungen.
Nachdem in spannenden Verhandlungen und Verfahren die letzten Hürden der Baufinanzierung genommen waren, folgten Taten. Der „Probebadetermin“ verlief für die Testschwimmer des Vorstandes und der Helferstaffel so zufriedenstellend, dass Anfang August 1997 noch die Restbadesaison von der Ortsbevölkerung genossen wurde.
Die Feierlaune zur offiziellen Einweihung am 14. Juni 1997 konnten selbst niedrige Temperaturen und Regengüsse nicht trüben. „Ein außergewöhnlicher Verein mit so viel Spaß an der Freude, dass man sich die Courage nicht so schnell abkaufen lässt!“, betont der Vorsitzende Rainer Daub.
Das Modell der Vereinsträgerschaft birgt auch den Vorteil wirtschaftlicher Planbarkeit. Die absehbaren Beitragseinnahmen erleichtern vorab die Budgetierung zu einer umsichtigen und ökonomischen Haushaltsführung. „Wenn man es geschafft hat, unter privater Hand schon 16 Mal eine Badesaison zu bestreiten, ist man wohl auf dem richtigen Weg“, schätzt Rainer Daub die Situation des Vereins ein, der zu Recht stolz auf diese Leistung ist. Es genügte nicht, den baulichen Schatz neu zu bergen. Ständige Pflege und vereintes Anpacken bei Arbeitseinsätzen sind nötig, um den Glanz des Schmuckstücks zu polieren.
Zunächst gilt es, die laufenden Betriebskosten zu decken. Einen wesentlichen Anteil der Vorstandsarbeit nimmt deshalb die Suche nach günstigen Dienstleistungsanbietern und Materialbezugsquellen ein. „Besonders froh sind wir über Sponsoren und wünschen uns, wie wohl jeder Verein, noch mehr Unterstützer!“ Neben Instandsetzungskosten schlagen Ausgaben für Neuerungen und Optimierung zu Buche.
Den jüngsten Posten stellt die elektronische Schließanlage dar. Außerhalb der Öffnungszeiten, mit personell abgedeckter Zugangskontrolle, können sich Vereinsmitglieder durch einen Transponder (elektronischer Chip) zwischen 8 und 20 Uhr den Eintritt ermöglichen, um ihre Runden im 6-Bahnen-Geviert zu ziehen. Den Bedürfnissen der 560 Mitglieder möchte man mit engagierter Flexibilität entgegenkommen. In seiner Satzung hat sich der Verein zur Förderung von gesunder Bewegung und Breitensport verpflichtet. So organisiert der Verein auch Kurse zum Erwerb der Schwimmabzeichen.
Allen liegt viel daran, die Land-Lebensqualität zu verbessern. Überschaubar und beschaulich geht es auch an Spitzen-Hochsommer-Badetagen zu. Man genießt hier die familiäre Privatpoolatmosphäre. Jeder achtet auf jeden, so dass die Sicherheit des Schwimmbetriebs ohne Bademeister gut gewährleistet ist. Die Sympathie des geprägten Gemeinschaftsgefühls schafft schon einen unsichtbaren Rettungsring. Jeder Nass-Fan findet hier sein Vergnügen in der ständig laborkontrollierten besten Wasserqualität. Ob Plantscher im Kleinkindbecken oder Schnellkrauler auf der „Überholspur“.
Weil Rücksichtnahme bestens funktioniert, ist selbst Springen vom Rand erlaubt. Von dort aus breitet auch die kleine Nixe ihren Zauber über das kühle Nass. Die Keramikplastik ziert als Vereinswahrzeichen nicht alleine die gepflegte, großzügige Außenanlage: ein Kunstpark wächst heran. Zu dem „Holzhai“ gesellte sich jetzt eine „Frischwasser-Frosch-Baumstammskulptur“.
Das mit TÜV-geprüften Geräten bestückte Spielplatzareal trägt dem Bad ein weiteres Plus in Sachen Familienfreundlichkeit ein. Für die Ferienspiele ist Ober-Beerbach beliebtester Austragungsort. Hüttenbauen im Wald, Toben auf den Wiesen und Wellen schlagen im Freibad – ein Sommervergnügen nach Kinderherzenslust!
Auch für Erwachsene ist ein Badeausflug in das so wunderschön gelegene „Bergdorf“ wie ein Kurzurlaub. Ein einmaliges Schnupperschwimmen gewährt der Verein Nichtmitgliedern gegen Eintrittsgebühr. Wer es aber einmal versucht hat, wird vom „Nixenzauber“ gefangen sein. Die Bade-Vorfreude steigert ein Blick auf die Homepage des Vereins: www.schwimmbad-am-waeldchen.de.