Bänderbusch belebt das Brauchtum
Die katholische Gemeinde Zwingenberg lud Kinder zum Palmsteckenbasteln
ZWINGENBERG (pem), „Hosanna“ dieser Ruf gehört fest zum Sonntag vor Ostern, denn es ist der Gruß, der Jesus Einzug in Jerusalem begleitete. Ehrerbietig schwenkten die Menschen Palmzweige, um ihn willkommen zu heißen.
„Die haben wir ja hier leider nicht zur Verfügung“, bedauert Claudia Flath, während sie die von Gemeindemitgliedern gespendeten Materialien zurecht legt. Das Brauchtum hat längst andere Symbole gefunden, um an das historische Geschehen zu erinnern. Schon seit den ersten Prozessionen im 6. Jahrhundert ersetzt man die Palmwedel durch immer grünes Buschwerk, als Zeichen des Lebens.
„Uns ist sehr daran gelegen, dass die Kinder einerseits natürlich mit der biblischen Geschichte vertraut werden und andererseits die Traditionen weiter pflegen“, begründet Claudia Flath die Einladung zum Palmsteckenbasteln. In Zwingenberg befestigten die Kids mit Draht einen dicken Strauß aus Buchsbaum und Weidenkätzchen, umwickelt den Stiel mit Krepppapier und lassen bunte Papierstreifen aus dem Grün flattern. Kinderleicht – aber Eltern oder Paten helfen gerne, zum Schluss noch die „Wedelprobe“ und wenn alles gut sitzt, ist der Stecken fertig zum Einsatz im Palmsonntagsgottesdienst. Die Kinder spielen darin die Geschichte der Ankunft in Jerusalem nach, Figuren säumen einen Weg aus Tüchern, das Stadttor-Drahtgerüst wird dekoriert und neben der goldenen liegt schon die dornige Krone.
„Die Kinder erleben das sehr intensiv und stellen auch viele Fragen, so dass wir Glauben ganz lebendig vermitteln können.“ Feierlich und stolz marschieren dann die Jungen und Mädchen mit ihren kleinen selbstgemachten kunstvollen Gebinden in die Kirche ein, um in der Gemeinschaft das Fest zu beschließen.
Die geweihten „Palmzweige“ werden später getrocknet am Hausaltar hinter das Kruzifix gesteckt. Im nächsten Jahr wird dann daraus die Asche für das Stirnkreuz zum Beginn der Fastenzeit – Freud und Leid begleitet der Palmstecken.
Unser Foto zeigt (v.li.) Emilia Marocco, Sonja Hottinger, Gemeindepädagogin Claudia Flath, Laura Lipusch, Indra Meyer und Jana Meyer.
Foto: Stefan Oelsner

