Gernsheim und Ried, Kirche

Dekanat Ried 2012Das regionale evangelische Kirch-enparlament des Dekanats Ried (Synode) kam am 28. September zu seiner Herbsttagung wegen der Neuordnung der Dekanate in Hessen und Nassau zusammen.
08. Oktober 2012 

Bewährte Strukturen im Ried erhalten

Evangelische Ried-Synode tagt in Leeheim / Zukunft des Dekanats diskutiert

LEEHEIM, 8. Oktober 2012 (meli), Zu seiner Herbsttagung kam am 28. September das regionale evangelische Kirchenparlament des Dekanats Ried (Synode) im evangelischen Gemeindehaus in Leeheim zusammen. Hauptthema war die Neuordnung der Dekanate in Hessen und Nassau, die ab dem 1. Januar 2016 in Kraft treten soll.

Im Zuge dieser Neuordnung soll sich auch das Dekanat Ried verändern: Die Kirchenleitung beabsichtigt bisher eine Aufteilung analog der Kreisgrenzen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Dekanatssynodalvorstand (DSV) dafür ausgesprochen, das Dekanat möge in seinen bisherigen Grenzen erhalten bleiben. Dem folgte die Synode nun mit einem entsprechenden Grundsatzbeschluss. Zudem sollen Gespräche mit den Dekanaten Darmstadt-Land und Bergstraße über eine mögliche Fusion mit dem Dekanat Ried als Ganzem geführt werden.

Haushalt und Finanzielles
Thema der Synode war auch der Haushaltsentwurf für 2013: Er schließt in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen mit 884.511 Euro ab. Eine Rücklage von 11.000 Euro ist eingeplant. Die Dekanatssynode stimmte darüber hinaus der Umstrukturierung der Diakonischen Werkstatt Groß-Gerau/Rüsselsheim in eine gGmbH zu. Als Gesellschafterin beabsichtigt sie sich mit einer Einlage von 15.000 Euro am Stammkapital zu beteiligen, wenn die Dekanats-Synoden in Groß-Gerau und Rüsselsheim ihrerseits einen entsprechenden Beschluss fassen. Die seit mehr als 30 Jahren im Kreisgebiet Groß-Gerau tätige diakonische Einrichtung bietet mehr als 50 Personen, meist Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten und seelischer Behinderung, Beschäftigung und Chancen zur Qualifizierung. Des Weiteren bedachte die Synode die Anfang des Jahres ins Leben gerufene Diakonie-Stiftung in Lampertheim mit einer Zustiftung von 1.000 Euro.

Personalien
Nicht nur finanziell, sondern auch personell steht es gut im Dekanat Ried: „Das Ried ist ein glückliches Dekanat“, führte Pröpstin Karin Held den Synodalen vor Augen, denn zurzeit sind dort alle Pfarrstellen besetzt. Dekan Karl Hans Geil wertete dies als „Ausnahmesituation“ innerhalb der Kirchenregion (Propstei) Starkenburg. Ungeachtet dieser positiven Entwicklung wies der Gernsheimer Schulpfarrer Martin Schnarrenberger auf ein künftiges Problem bei den Pfarrstellen hin: Bezüglich einer von der Landeskirche angestrebten Kürzung der Schulpfarrstellen bestehe die Sorge, den Schülern gehe die „kirchliche Kultur“ verloren. Dass viele Schülerinnen und Schüler keinen Zugang mehr zum kirchlichen Leben haben, könne nicht von anderen Lehrern abgefangen werden.
Präses Paul Ewald berichtete vom Stand der Einrichtung einer Verwaltungsstelle für die Kindertagesstätten des Dekanats. Eine solche Stelle soll künftig die Personal- und Haushaltsverwaltung koordinieren und für die Kontakte zu den jeweiligen Kommunen, Landkreisen und Schulen zuständig sein. „Die Kirchengemeinden sollen hierdurch eine Entlastung erfahren“, erklärte Ewald, „ohne dabei ihre Verantwortung für die Einrichtungen und deren Konzeptionen zu verlieren.“
Als erstmalig teilnehmende Synodale verpflichtete der Präses Beate Breyvogel (Nordheim), Pfarrerin Bettina Poertner (Bürstadt/Bobstadt), Pfarrer Martin Schnarrenberger (Schulpfarrer am Gymnasium Gernsheim), Margret Veltmann (Lukasgemeinde Lampertheim), Pfarrer Dr. Klaus Wetzel (Biblis/Nordheim).