Fotogalerien, Kirche, Seeheim-Jugenheim

In der fast fertiggestellten Lego-Stadt werden nun die Figuren eingesetzt, damit alles bei der Präsentation am Abschlusstag am richtigen Platz steht. Foto: soe
17. Juli 2015 

„Boy-Power“ in der Freien Evangelischen Gemeinde Jugenheim

Bei den 5. Legotagen und dem neuen Gruppenangebot „Rock solid Club“ speziell für Jungs fühlt sich der Gemeindenachwuchs bestens aufgehoben

SEEHEIM-JUGENHEIM, Juli 2015 (pem), „Wir sind genauso anders wie die Mädchen“, begründet ein Achtjähriger weshalb er gerne mal unter seinesgleichen bleiben möchte. Das widerspricht nicht dem zu Recht gepriesenen Gedanken der Koedukation.

Wenn Jungs und Mädchen auch davon profitieren gemeinsam erzogen zu werden, um die klassische Rollenverteilung aufzubrechen, benötigen Kinder Vorbilder und Vergleichsmöglichkeiten des eigenen Geschlechts. Den Jungen wird im „Rock solid Club“ Gelegenheit gegeben, zu entdecken, was alles in ihnen steckt!

Oft tun sie sich bedeutend schwerer als Mädchen, Zugang zum eigenen Inneren zu finden; Bedürfnisse, Ängste oder Zweifel wahrzunehmen und zu formulieren. Auch das fällt leichter, wenn man unter sich ist. Deshalb hat die Freie Evangelische Gemeinde Jugenheim den „Rock solid Club“ für Jungs ab 8 Jahre ins Leben gerufen. Hier trifft man sich alle 14 Tage freitags von 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Das nächste Treffen findet am 10. Juli statt. Unter den Kindergottesdienstbesuchern überwiegt der Jungenanteil, so dass man ihnen mit Freizeitgestaltung zusätzlich einen Weg bahnt, um sich im Gemeindeleben zu verwurzeln. Viel Bewegung muss es sein, wenn sich die Kleinen wohlfühlen sollen. Spiele und Unternehmungen berücksichtigen das. Man braucht auch keine Extra-Bibelstunden, denn ganz wie von selbst kommt man in den Gesprächen auf Gott und die Welt. Umgekehrt wird manches abstrakte Wort der Schrift plötzlich hautnah erfahrbar. Es zählt das Zusammensein, sich gegenseitig stärken, lernen miteinander umzugehen, dass jeder dabei gewinnt, einander anzunehmen.

Ein weiteres Beispiel dieser spielerisch-effektiven Gemeindearbeit waren die „Legotage“, bei deren fünfter Auflage wieder eine kunterbunte Stadt aus 100.000 Teilen entstand. Drei Tage Spaß mit kreativer Vollbeschäftigung und ein einzigartiges Gemeinschaftserlebnis. „Anders als bei sportlichen Veranstaltungen muss hier niemand besondere Stärken beweisen, jeder leistet seinen Beitrag“, betont Birgit Kugelstadt, eine der Organisatorinnen und Betreuerinnen. „Wir als Begleiter des Projekts haben zusätzlich noch die Möglichkeit, Kinder zu vernetzen.“

Ein gemeinsames Ziel anzustreben, das animiert auch die ganze Gruppe, man achtet aufeinander und findet ungezwungen zu relativ großer Disziplin.“ Beim „Trau-Dich“-Parcours geht es dann auch nicht um Höchstleistungen, jeder Versuch wird honoriert. Das Selbstwertgefühl immer wieder zu stärken, ist ein erklärtes Ziel der Aktivitäten.

Zum festen Bestandteil der Gruppen zählen die filmischen Begegnungen mit dem „Schlunz“. Ein freundliches Wesen, das keine Ahnung hat, wie die Welt funktioniert und darum ständig fragt – alles hinterfragt, was so selbstverständlich scheint, natürlich auch die Sache mit dem Glauben und der Kirche. Kann man ein Gebet statt mit „Amen“ nicht einfach mit „Ende der Durchsage“ abschließen? Leicht für Kinder sich mit dem Schlunz zu identifizieren und mit den humorigen Geschichten ins Nachdenken zu kommen. Große Menschen gehen auf kleine zu, zollen ihnen mit all ihren Eigenheiten Respekt. Ein geflügeltes Wort wird hier lebendig gestaltet „Gott hat keine anderen Hände in der Welt, als Deine“.

Fotos: Stefan Oelsner
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