Brückenklänge zwischen Himmel und Erde
Das „Eurobrass Ensemble“ gab zum Abschluss seines 35. Tourneejahres ein Konzert in der Freien Evangelischen Gemeinde Jugenheim
SEEHEIM-JUGENHEIM, September 2013 (pem), Freude und Dankbarkeit sind die stärksten Pfeiler auf denen die Brücke zwischen Himmel und Erde ruht. Auch der biblische Monatsspruch für August erinnert daran: Du hast meine Klage in einen Freudentanz gewandelt. Freude schenken und sich für die Freude öffnen, dankbar sein Freude zu geben und zu empfangen – nichts beschreibt besser die Atmosphäre der Gemeinschaft in einem Konzert, der Harmonie zwischen Musikern und Publikum. Die einen wie die anderen gehen auf in dem Erlebnis der Töne.
Es macht die Musik zur Quelle übersinnlicher und tiefer spiritueller Erfahrung. Einerseits empfindet der Mensch mit ihr ein göttliches Geschenk empfangen zu haben, andererseits sieht er darin das höchste Gut um Gott zu würdigen. „Musik ist das Einzige, was dem Wunsch unseres Herzens entspricht, Gott Ehre, Preis und Lob zu bringen!“, bekennen die Mitglieder des „Eurobrass Ensembles“.
Mit diesem Anliegen ist die Musikergruppe des überkonfessionellen Vereins in wechselnder Besetzung bereits seit 35 Jahren unterwegs. Mit Posaunist Richard Wrangler nahm man 2013 das hundertste Mitglied auf. Alle arbeiten beruflich in ihrer Heimat Amerika auf musikalischem Gebiet, machen aber alle Jahre wieder den Sprung über den großen Teich in ihrer Freizeit und auf eigene Rechnung.
Nach einer Probewoche absolviert das Ensemble dann eine Auftrittsreihe mit rund 20 Stationen bei denen Jugenheim traditionell nicht fehlt. Beliebt und bestens besucht sind die Konzerte immer. Es geht eine unglaubliche Faszination von der Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten der Blechinstrumente aus. Mit dem Klischee der volkstümlichen Dicke-Backen-Blasmusik hat dies nichts zu tun. In neueren Kompositionen sowie speziellen Arrangements klassischer Stücke und Kirchenlieder lotet das Orchester die ganze Bandbreite der Klangfülle aus.
Von schmetternder Helligkeit der Trompeten bis zur warmen Innigkeit der Waldhörner und zur tiefen Besinnlichkeit der Tuba. Es finden gleichermaßen Ragtime und Jazz inspirierte Stücke Eingang ins Repertoire, Musical Partien und leichte Medleys ebenso, wie Choräle. Ganz besonders intensiv sind die Momente in denen der ganze Raum bespielt wird, die Bläser aus unterschiedlichen Positionen ihr Auditorium im Klang einschließen. Aufgehoben sein in erhebendem Genießen, so fühlt man sich fast mehr dem Himmel als der Erde verbunden.
Mit enormer Virtuosität entlockt jeder der zwölf Spieler seinem Instrument die eigene differenzierte Sprache: schnelles Stakkato der Zungenstöße, Lungenvolumen beanspruchende lange weiche Glissandi – allein die Variabilität der Instrumente schlägt die Hörerschaft in den Bann. Die Gründerin des Vereins, Angie Hunter, schärfte in ihren Zwischenmoderationen jeweils die Aufmerksamkeit für die Besonderheiten des Stückes. Die Konzerte bekommen stets einen freundschaftlichen geradezu familiären Charakter dadurch, dass sich die Musiker in einigen Worten zu ihrer Person dem Publikum vertraut machen und Berichte über eigene wichtige Glaubenserfahrungen immer wieder auf die Einheit von Spielfreude und christlicher Zuversicht verweisen.
Der Name des Vereins ist zugleich Programm und für das begeisterte Publikum blieb auch nach diesem Konzert wieder der Nachklang. „Eurobrass – Musik, die weiterträgt!“

