Alsbach-Hähnlein

Die Alsbacher Landfrauen: (v.li.) Veronika Anders, Rosi Michel, Rita Böres, Monika Scheer, Anita Götz, Roswitha Schäfer und Elfriede Lauer. Foto: S .Oelsner
24. November 2013 

Bunt sind schon die Wälder …

Alsbacher Landfrauen feierten Erntedankfest

ALSBACH-HÄHNLEIN, November 2013 (meli), Rund um den Herbst und die Feldarbeit früher und heute, aber auch um die adrette Oma und ihre heutige Rolle ging es bei den Gedichten und Liedern, die die Landfrauen zum Anlass des diesjährigen Erntedankfests am 23. Oktober im Bürgerhaus Sonne in Alsbach vortrugen. Außerdem sorgte ein schelmischer Sketch und ein Theaterstück für heitere Stimmung unter den rund 80 Besuchern.

Bei Liedern wie „Willkommen lieber Herbst“ oder „Die Gedanken sind frei“ konnte wohl fast der ganze Saal mitsingen und bei dem von Rosi Michel vorgetragenen Gedicht „Oma Mette“, die sich zum 90. Geburtstag einen jungen Mann ins Bett wünscht, blieb kein Lacher aus. Nach einer Kaffeepause mit von den Landfrauen selbstgebackenen, geradezu künstlerischen Torten und Kuchen ging es dann in Kostümen auf der Bühne richtig zur Sache. Zwei Damen, ein Kaffeehaus. Die eine hat sich schick gemacht mit Hut und Lippenstift, die andere eine typische Bauernfrau. Da gehen die Ansichten über Frauenarztbesuche deutlich auseinander. Quartal? „Was is denn das für‘a komisch‘ Wort?“ – Ja, das ist wohl nicht hessisch und bedeutet vierteljährlich. Nach Applaus für Veronika Anders und Elfriede Lauer, die die beiden streitbaren Damen verkörpert hatten, kamen nun die Schauspielerinnen für das Theaterstück „Mein emanzipierter Mann“ von Dieter Adam auf die Bühne. Da hagelte es nur so von Frauen- und Männerstereotypen, mit dem Unterschied allerdings, dass die Rollen vertauscht, umgedreht und damit einfach fantastisch lächerlich wurden. Da heißt es „Mutti hat ihre Verpflichtungen“ und bei den Männern „Es steht uns doch nicht anders zu.“ Da muss „Er“ erstmal seine Frau fragen und „Sie“ treibt sich abends noch in Kneipen rum. Olga (Monika Scheer) und Erna (Rita Böres) bringen die Brötchen auf den Tisch, während Paul (Anita Götz) und Fritz (Rosi Schäfer), zwei Freunde, zu Hause sitzen müssen, spülen, waschen, die Betten lüften und Trübsal blasen. Nein, ein Rollentausch ist auch keine Lösung, auch wenn die zwei Powerfrauen Olga und Erna es bitter nötig hätten, zumindest mal Wasserkochen zu lernen.

Der „goldene Mittelweg“ muss her, alles andere ist viel zu einseitig. Durch das Programm des Nachmittags, der im Speziellen für Senioren aus der Umgebung ausgerichtet war, führte Anita Götz. Sie ist nächstes Jahr bereits seit 25 Jahren Vorsitzende der Alsbacher Landfrauen. „Das Erntedankfest hat schon lange Tradition“, erklärte sie. „Wir freuen uns immer über viele Besucher, wenn die Stühle alle besetzt sind, spielt es sich auch leichter auf der Bühne“. Gerade dieses Jahr hatten die Alsbacher Landfrauen mit einer Tagestour nach Limburg das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Seit Ende August hatten sie in abendlichen Runden für die Theateraufführung geübt. „Ich werd‘ die Proben richtig vermissen“, meinte Rosi Michel. Nun freuen sich schon alle auf den 3. Dezember, die Adventsfeier im Altenheim Modautal.

Eine Würdigung des außergewöhnlichen Engagements in Alsbach und Umgebung erfuhren die Landfrauen im Juli diesen Jahres, als sie mit dem Preis „Nähe ist gut“, einer Initiative von den Unternehmen Schwälbchen, Hassia, Rewe und Licher, ausgezeichnet wurden. Die Bewerbung darauf hatte man schon einige Zeit vorher abgeschickt und schon gar nicht mehr mit einer Rückmeldung gerechnet. Umso freudiger überrascht konnte man dann die Auszeichnung in Empfang nehmen, mit der auch eine kleine Finanzspritze verbunden war.