Ein Marathon auf der Baustelle
Einweihung des sanierten Funktionsgebäudes auf dem Hähnleiner Sportplatz
ALSBACH-HÄHNLEIN, April 2025 (raha) Was lange währt…, so könnte man diesen Bericht über die Einweihung des umfassend sanierten Funktionsgebäudes am Hähnleiner Sportgelände beginnen. Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut, stand das spöttisch „Akropolis“ genannte Dusch- und WC- Gebäude auf der Gänsweide nie unter einem guten Stern. Schon bald nach der Eröffnung zeigten sich erste Feuchtigkeitsschäden, die Duschen waren meistens kalt oder funktionierten gar nicht. Eindringendes Regenwasser stand öfters in den Räumen. Es zeigte sich, dass am Bau gehörig gepfuscht wurde. Die Fußballer vom SKV und ihre Gäste wurden dabei wiederholt auf harte Proben gestellt.
Eine dringend notwendige Sanierung zog sich allerdings noch bis zum Beginn der zweitausendzwanziger Jahre hin! Im September 2021 sprach sich die Gemeindevertretung dafür aus, das Gebäude umfassend zu sanieren. Einem Abriss mit anschließendem Neubau wurde damit eine Absage erteilt. Doch nun folgte der Marathon am Bau: In den Wochen nach der Entscheidung folgte die Entwurfs- und Baugenehmigungsplanung für das neue Dach. Aber nach der Ausschreibung musste man im Juni 2022 feststellen, dass kein Angebot abgegeben wurde! Eine darauffolgende beschränkte Ausschreibung brachte danach ein überteuertes und nicht akzeptables Angebot. Nun stand man ohne schnell umsetzbare Option da!
Da die Kostenprognose von bisher 700.000 € bereits nicht mehr zu halten war, beschränkte man sich nun erstmal auf die Dacherneuerung. Doch das Jahr 2022 verging, ohne dass am Bau begonnen wurde. Nach einer erneuten Ausschreibung konnten man dann im August 2023 mit den Arbeiten beginnen. Bis in den November hinein arbeiteten Zimmerleute, Dachdecker, und Spengler an der „Akropolis“. Die ersten Fortschritte wurden nun sichtbar. Nun wurde die Entscheidung getroffen, die noch offenen Sanierungsschritte in zwei Bauabschnitte zu unterteilen, damit die Fußballer das Gebäude weiterhin eingeschränkt nutzen konnten. Eine schlechtere Alternative wären dafür Container gewesen, wie Bürgermeister Bubenzer in seiner Rede mitteilte. Nachdem Mitte 2024 die Aufträge für den Trockenbau und die Heizungs- und Lüftungsarbeiten vergeben waren, gab es einen herben Rückschlag: Schon wieder zeigten sich Feuchtigkeitsschäden, die allerdings noch auf Baumängel des Ursprungsbaus zurückzuführen waren. Dann kam noch Vandalismus hinzu: In eine bereits fertig gestellte Trockenbauwand wurde ein Loch geschlagen und ein Lüftungsrohr wurde demoliert! Ein weiterer Feuchteschaden kam dann noch hinzu und der Eröffnungstermin vor Weihnachten 2024 war nicht mehr zu halten.
Umso größer war die Freude bei allen Beteiligten am Samstag, den 15. Februar 2025, als Bürgermeister Bubenzer nun endlich zur Eröffnung zahlreiche Gäste begrüßen konnte: Aus dem hessischen Landtag waren die Mitglieder Maximilian Schimmel (CDU) und Thorsten Leveringhaus (Grüne) gekommen, die beiden Ex- Bürgermeister Friedrich Ost und Georg Rausch waren anwesend und viele Gemeindevertreter, interessierte Bürger und Sportler vom SKV ließen sich den Termin nicht entgehen. In seiner Rede ging Bubenzer nochmal auf die Schwierigkeiten bei der Sanierung ein, die schließlich einen Umfang von 900.000 € erreichte. Dank ging an das Land Hessen, dass den Bau mit 142.000 € unterstützte. Allerdings sollte man in Zukunft genau abwägen, ob ein Neubau nicht einer Sanierung vorzuziehen ist, so Bubenzer.
„Ich wünsche mir, dass dieses Gebäude auch zukünftig wie ein Katalysator für ein aktives Vereinsleben wirkt, das die Menschen in unserem Ort enger zusammenbringt. Es geht weniger um sportliche Erfolge, sondern um Teamgeist, Fairness und Respekt“, so der Wunsch des Bürgermeisters für die Zukunft des Gebäudes.
Susanna Salata vom gemeindlichen Bauamt führte gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Carol Keil die interessierten Gäste durch das neu gestaltete Gebäude. Viele Fußballer wunderten sich allerdings über einige altbekannte Dinge: Im Sinne der Nachhaltigkeit, wie es Bürgermeister Bubenzer ausdrückte, wurden etliche vorhandene Sachen lediglich aufgemöbelt. Die Bänke in den Umkleidekabinen wurden aufgefrischt und neu gestrichen. „Da hat sich überhaupt nichts geändert“ war der leicht enttäuschte Kommentar aus Fußballerkreisen. Die aus den achtziger Jahren noch überall vorhandenen Glasbausteine -klassische Kältebrücken-, wurden aus Kostengründen nicht ersetzt, wie Susanna Salata vom Bauamt mitteilte. Ob man da nicht am falschen Ende gespart hat, bleibt abzuwarten, so die Kritik der Fußballer.
Doch insgesamt überwiegt die Freude über ein endlich „funktionierendes“ Funktionsgebäude und man ist beim SKV froh, nun in neuen Anlagen warm duschen zu können, so der Vorsitzende Patrick Diem, der anschließend die Gäste noch zu Getränken und Würstchen vom Grill einlud.