Bickenbach

Gemeindebrandinspektor Andreas Daniel, sein Stellvertreter René Coradill und Bürgermeister Markus Hennemann (v.l.) mit den neuen Fahrzeugen, einem Tanklöschfahrzeug und einen Gerätewagen. Foto: meli
29. September 2019 

„Feuer und Flamme“ für die Brandschützer

Zwei neue Fahrzeuge für die Bickenbacher Feuerwehr – Tag der offenen Tür sehr gut besucht

BICKENBACH, September 2019 (tri), Feuer und Flamme für die Brandschützer: Beim Tag der offenen Tür am Stützpunkt Bickenbach hatten sich am 8. September zahlreiche Gäste über das breite Aufgabenspektrum der Wehr informiert. Trotz der regnerischen Witterung war die Resonanz beachtlich. Die Gastgeber hatten etliche Aktivitäten, Spiele und Übungen vorbereitet. Dass es bei einer Demonstration der Jugendwehr auch noch aus zwei Schläuchen zusätzlich „regnete“, war den Zuschauern dann auch egal.

Ob beim Bootchenfahren im Strömungskanal oder beim simulierten Löschangriff der Jugendwehr: das Element Wasser spielte eine der Hauptrollen bei der Freiwilligen Feuerwehr, die in diesem Jahr ihr 112. Jubiläum feiert. „So kann man sich den Feuerwehr-Notruf gleich nochmal so gut merken“, so ein Besucher aus Zwingenberg, der sich an der Darmstädter Straße auch im aktuellen Fuhrpark der Nachbarn umgeschaut hat. „In den vergangenen zehn Jahren hat der Feuerwehrverein rund 170.000 Euro in Fahrzeuge und Geräte und damit auch direkt in den lokalen Brandschutz investiert“, betont Gemeindebrandinspektor Andreas Daniel. Darunter ein Rettungsboot und ein Mannschaftstransportwagen. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter René Coradill und Bürgermeister Markus Hennemann präsentierte er jetzt das neue Tanklöschfahrzeug TLF 20/40 Staffel, das von der Gemeinde als Ersatz für den veralteten Vorgänger neu angeschafft wurde. Nach 33 Jahren war es Zeit für einen Wechsel, betont Daniel. Nach zweijähriger Planungs-, Ausschreibungsphase konnte das umfangreich ausgestattete Fahrzeug im Wert von 302.000 Euro nun endlich übergeben werden. An Bord stecken 300 PS, ein 4000 Liter großer Löschwassertank und ein Lichtmast mit acht LED-Scheinwerfern. Die Pumpe schafft 2000 Liter pro Minute.

Zur Übergabe kamen auch Landrat Klaus-Peter Schellhaas sowie Kreisbrandinspektor Heiko Schecker (Griesheim) und sein Stellvertreter Matthias Maurer-Hardt (Roßdorf). Darüber hinaus begrüßte die Bickenbacher Wehrspitze den ehemaligen Bürgermeister Günter Martini und etliche Mitglieder der Gemeindevertretung. Die Feuerwehrkameraden aus Zwngenberg, Alsbach-Hähnlein, Seeheim-Jugenheim und Reinheim wurden besonders begrüßt. Die weiteste Anreise hatten die Kollegen aus der französischen Partnerstadt Saint-Philbert-de-Grand-Lieu.

Auch für den 15 Jahre alten Gerätewagen rollte Nachschub auf das Gelände. Der Gerätewagen GW 18 für bis zu neun Kameraden im Wert von 52.000 Euro wurde komplett vom Feuerwehrverein finanziert. Die offizielle Übergabe beim Tag der offenen Tür war eine ideale Gelegenheit, um sich die erweiterte und technisch erfrischte Flotte aus der Nähe anzusehen. Durch die Einnahmen bei Festen sowie durch Spenden und Sponsoren unterstützt der Förderverein kontinuierlich die Ausstattung und Ausbildung der Wehr, die sich von 12 bis 18 Uhr in ihrer ganzen Vielfalt präsentiert hat.

„Löschhasen“ heißt die Abteilung für Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren, die 2014 als 39. Kinderwehr im Landkreis ins Leben gerufen wurde. Die selbst gebastelten Schiffchen konnte man gleich nebenan in einer langen Wasserrinne hinab rauschen lassen. Am Löschhaus probierten die Kinder mit jugendlichen Assistenten, wie man einen „Brand“ am besten unter Kontrolle bekommt. Beim Deutschen Roten Kreuz Alsbach testeten die Gäste ihre Fähigkeiten zur Reanimation anhand einer Übungspuppe.Für Speisen und Getränke hatte die Feuerwehr ebenso gesorgt wie für kurzweilige Unterhaltung und spannende Einblicke auf vergangene Einsätze, die an einer langen Bilderwand dokumentiert waren. Die Kinder konnten zu Rundfahrten in einem echten Feuerwehrauto starten oder sich in der unmotorisierten Variante auf dem Gelände bewegen. Gleich neben den großen Fahrzeugen, in denen man gerne auch mal Probesitzen durfte.

Ein Höhepunkt waren die Löschübungen von Einsatzabteilung und Jugendwehr. Jugendfeuerwehrwart Benjamin Plößer und sein Vorgänger Christopher Schuldes moderierten die Simulation, bei der neben der Brandbekämpfung auch zwei verletzte Personen gerettet werden sollten. Beide Dummies wurden von Atemschutzträgern aus den Flammen gerettet und medizinisch weiter versorgt. Kommentar der alten Löschhasen: Daumen hoch für eine gelungene Mannschaftsleistung, bei der jeder Handgriff gesessen hat.