12. Januar 2014 

Für andere da sein

Ehrenamtliche Besuchsdienst-Ausbildung startet – Infoabend am 16. Januar

GERNSHEIM, Januar 2014 (meli), Sich gegenseitig zu besuchen und zu unterstützen, gehört schon immer zum Leben christlicher Gemeinden. Besonders wichtig sind Besuche bei denjenigen Menschen, die nicht mehr wie gewohnt am öffentlichen Leben teilnehmen können. Um dem Rechnung zu tragen, bietet das Evangelische Dekanat Ried eine Besuchsdienst-Ausbildung an, die am 30. Januar beginnt. Die insgesamt neun Abende umfassende Ausbildung wird etwa im vierzehntägigen Rhythmus im evangelischen Gemeindehaus in Crumstadt durchgeführt, jeweils um 18:15 Uhr. Ein erster Infoabend für Interessierte findet dort zur selben Uhrzeit bereits am 16. Januar statt.

„Ein oder zwei Stunden an einem Nachmittag sind vielleicht nicht viel für Menschen, die in ein funktionierendes Umfeld eingebunden sind“, berichtet Pfarrerin Annelie Hesse aus Lampertheim. „Für diejenigen Menschen, die sich einsam fühlen, kann diese Zeit aber ein wertvolles Geschenk sein“, erklärt die Altenheim-, Krankenhaus- und Hospiz-Seelsorgerin. Viele Menschen freuen sich in ihrem Zuhause, im Altenheim oder im Krankenhaus über Besuche, weiß sie aus ihrer Arbeit: „Vielen würde es guttun, jemanden zu haben, der mit ihnen spricht und ihnen zuhört, mit ihnen spazieren geht, spielt oder ihnen vorliest“, beschreibt sie.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Pfarrer Claus-Willi Schmidt von der evangelischen Klinikseelsorge der Vitos-Klinik in Riedstadt leitet und organisiert sie die Besuchsdienstausbildung. Schmidt bringt zusätzlich supervisorische und familientherapeutische Erfahrung mit ein.

Zu den Inhalten der Ausbildung gehören die seelsorgerliche Gesprächsführung, der Umgang mit alten Menschen, Themen wie Demenz oder Depression, Sterben und Trauer sowie die Auslotung der eigenen Grenzen und der Möglichkeiten des eigenen Glaubens. Als Voraussetzungen benennt Pfarrerin Hesse die Freude am Gespräch und am Umgang mit anderen Menschen, die Bereitschaft, sich schwierigen Fragen zu stellen, körperliche und seelische Stabilität sowie Verschwiegenheit.

Während der Zeit der Ausbildung sollen die Teilnehmenden in einem selbstgewählten gemeindlichen Praxisfeld Besuche durchführen. Für die Vor- und Nachbereitung steht immer einer der beiden Organisatoren zur Verfügung.

Auch denjenigen, die bereits ein ähnliches Angebot wahrgenommen haben, steht die Ausbildung offen. Pfarrerin Annelie Hesse (06206 969239) und Pfarrer Klaus Willi Schmidt (06158 183670) erteilen erste Informationen und nehmen Anmeldungen entgegen.