„Generation Kürbis“ trifft Runkelrübenkerle
Als Angebot der Schulkindbetreuung ging es mit dem Kinderschutzbund Ried bizarr gewachsenen Rüben an den Kragen
GERNSHEIM, Oktober 2012 (sawe), Hurra, die Schule ist aus! Viele Kinder gehen nach Hause, wenn der letzte Gongschlag das Ende des Unterrichts in der Peter-Schöffer-Schule anzeigt, einige bleiben zur Nachmittagsbetreuung, die immer montags ist. Der Kinderschutzbund Ried bietet passend zu Halloween ein Programm bei dem es dieses Mal Runkelrüben an den Kragen geht.
Mit scharfem Messer und Löffeln rückten die zehn Kinder den urigen Futterrüben zuleibe. „Es gibt nur noch einen Landwirt, der die Rüben hier noch anbaut“, schwelgte Kinderschutzbundchef Bernd Behnke in eigenen Kindheitserinnerungen. Er erklärte: „Als es noch viele Bauern mit Viehhaltung gab, gab es hier etliche Rübenfelder.“ Die Grundschüler hörten ihm fasziniert zu, denn sie sind die „Generation Kürbis“, wenn es darum geht gruselige Fratzen zu schnitzen und sie abends mit Kerzen ausgeleuchtet auf Mauern und Fenstersimsen auszustellen.
Die Form der Runkelrübe mit ihrem spitz zulaufenden Wurzelende ist prädestiniert dafür als Deckel dem späteren Gesicht eine schemenhafte Mütze zu geben. Die bizarre Form mit allerlei Auswüchsen schreit geradezu danach ein spitzes Kinn oder eine klumpige Nase darzustellen. Dass ihre Eltern und vor allem Großeltern die Futterrübe als Basis für die schauerlichen Gesichter nutzten, sie auf lange Stöcke aufspießten, mit Kerzen hell erleuchteten und zum Schrecken aller Leute durch die Orte trugen, das war vielen wohl neu.
Gar nicht so einfach erwies es sich den Inhalt aus den Rüben zu kratzen, später dann die Augenschlitze, Mund mit Zahnlücken und eine schiefe Nase in die übrig gebliebene dünne Hülle zu schneiden. Am Ende schafften es alle und hatten dabei noch allerlei Wissenswertes über die Feldfrucht erfahren. Getreu dem Angebotsmotto „Runter vom Sofa, raus in die Natur“ gehörte ein Spaziergang zu frei lebenden Hühnern dazu. „Die bekommen die Rübenschnitze als Futter“, sagte Behnke lachend, bevor sich die Truppe auf den Weg zu Werner Katz machte, der die Hühner frei laufend auf seinem Areal in Gernsheim hält.
Regelmäßig, jeden Montag bietet der Kinderschutzbund Ried den Kindern der Gernsheimer Peter-Schöffer-Schule ein Mittagsangebot, dass diese nach dem Unterricht besuchen können. Die Natur und die Bewegung an der frischen Luft ist dabei immer mit im Spiel. Den Kids gefällt es, den Betreuern rund um Bernd Behnke macht es Spaß.
Informationen beim Haus der Generationen Kinder- und Familienzentrum; Bahnhofstraße 1; 64579 Gernsheim; Telefon: 06258/833766; Fax:06258/833955; E-Mail: info@kinderschutzbund-ried.de; Öffnungszeiten: Mo, Mi, Fr: 9 – 12 Uhr; Do: 16:30 – 18:30 Uhr.

