11. November 2020 

Große Bühne für die tolle Knolle

Kartoffelwoche bei den kleinen Schelmen in Alsbach – dieses Jahr leider ohne Kartoffelfest

ALSBACH-HÄHNLEIN, November 2020 (pes), Corona hat auch die Kleinen fest im Griff. In der Kita „Die kleinen Schelme“ können bis auf weiteres keine Feste gefeiert werden. So musste auch das Kartoffelfest ausfallen, bei dem die Kinder in den letzten Jahren fleißig auf dem Hähnleiner Acker von Bauer Dieter Kehr unterwegs und die tollen Knollen anschließend mit leckerem Quark ganz frisch serviert haben.

Doch die Erzieherinnen der Einrichtung ließen sich von den Einschränkungen nicht entmutigen und veranstalteten eine Projektwoche rund um die Kartoffel, die Anfang Oktober mit dem appetitlichen Theaterstück „Der Kartoffelkönig“ zu Ende ging. Die drei Kolleginnen inszenierten eine flotte Geschichte, die den Kindern nicht nur jede Menge Spaß, sondern auch viel Wissenswertes über die Kartoffel vermittelt hat.
In jeder der drei Gruppen stand der beliebte Erdapfel im Mittelpunkt. In der Pinguingruppe wurde ein Kartoffelkönig gebastelt. Verschiedene Ausmalbilder lagen bereit. Die dazugehörige Story wurde per Kamishibai, einem japanischen Papiertheater, dargeboten. Währenddessen hat die Bärengruppe die Eintrittskarten für das Theaterstück gebastelt, bemalt und mit Kartoffeldruck verfeinert. In der Igelgruppe fanden Experimente rund um die Kartoffel statt, aber auch andere Gemüsesorten wurden den Kindern näher gebracht: auch durch Fühlen, Riechen und Schmecken der Naturprodukte. Am Ende haben die Mädchen und Jungen für die komplette Einrichtung Kartoffelbrei mit Würstchen gekocht. Auch der Caterer hat die Kita unterstützt und jeden Tag ein anderes Gericht mit Kartoffeln auf den Tisch gezaubert, wie Leiterin Jenny Lantermann mitteilt.

Die Kinder wissen jetzt: Ohne die Kartoffel wäre Europa schon längst verhungert. Das vielseitige Grundnahrungsmittel schmeckt gekocht, püriert, gestampft und – in Scheiben, Stiften oder Würfeln – auch gebraten oder frittiert. Doch so typisch deutsch, wie man immer glaubt, ist die Knolle gar nicht. Kurz: die Kartoffel hat einen Migrationshintergrund. Im 16. Jahrhundert kam sie aus Südamerika durch die spanischen Eroberer nach Europa. Zunächst als blühende Gartenpflanze, hat sie später auch die Küche erobert. Seit Napoleon hält ihr Siegeszug durch die europäische Kulinarik an. Und wahrscheinlich wäre auch die Neue Welt ohne sie um einiges ärmer: hätten mehrere Missernten ab 1845 nicht eine Hungersnot ausgelöst, wären sicher weniger Iren in die USA ausgewandert. Ein Deutscher isst heute im Jahr durchschnittlich etwa 50 Kilogramm Kartoffeln, also etwa jede Woche ein Kilogramm.

Die Kartoffel enthält lebenswichtige Mineralien und Vitamine und eine Menge Eiweiß. Zu den Hits der Kids gehören Kartoffelbrei und Kartoffelpuffer, aber natürlich auch Pommes und Chips. Dabei ist die eigentliche Pflanze grün und leicht giftig. Auch die Früchte sollte man besser nicht essen. Nur die Knollen, die im Boden wachsen und vor allem aus Wasser und Stärke bestehen.