Garten-Natur-Tiere, Kreis Odenwald

Schäferverein Odenwaldkreis bei Demo am 15. Januar 2020 in Wiesbaden
09. Januar 2020 

Hessische Weidetierhalter stehen auf!

Schäferverein Odenwaldkreis bei Demo am 15. Januar 2020 in Wiesbaden / Mitfahrer sind herzlich willkommen und Mitfahrgelegenheit im Bus ist möglich

ODENWALDKREIS, Januar 2020 (meli), Die aktuelle Entwicklung der Wolfsnachweise in Hessen beunruhigt die hessischen Weidetierhalter massiv. Im Jahr 2019 sind bereits mehr als 30 Nachweise von Wölfen in Hessen auf der offiziellen Monitoring-Homepage des HLNUG verzeichnet. Zehn der 30 Nachweise beruhen auf Rissen in Schafherden, bei denen regelmäßig mehrere Tiere betroffen waren. Aus diesem Grund sieht sich der Hessische Verband für Schafzucht und – haltung e.V. und der Schäferverein Odenwaldkreis e.V. ge-zwungen, an die Öffentlichkeit zu gehen.

„Da in das Beutespektrum des Wolfes nicht nur unsere Schafe und Ziegen fallen, sondern auch Kälber, Fohlen, Geflügel, Gatterwild, Kameliden, Esel und Ponys suchen wir den Zu¬sammenschluss mit Weidetierhaltern der anderen Tierarten. So kann es in Hessen nicht weitergehen! Es ist „5 NACH 12“ für den Schutz der Weidetiere. Die dauerhafte Ansiedlung von Wölfen in Hessen steht kurz bevor, womöglich gar die erste Bildung eines Rudels. Die Weidetierhalter werden beim Schutz ihrer Herden vor dem großen Raubtier von der Politik alleingelassen“ erläutert Bernd Keller vom Schäferverein Odenwaldkreis.

„Immer wieder hören wir in den Aussagen der Naturschutzbehörden, wie wichtig die Be¬weidung unserer offenen Landschaften für die Erhaltung der Biodiversität sei. Das wissen wir schon lange. Die Existenz unserer Familienbetriebe soll auf dem Altar des angeblich „größten Erfolgs des Naturschutzes“, der Rückkehr des Wolfes in unsere Weidegebiete, geopfert werden. Wir fragen uns schon lange, was der Naturschutz dazu beigetragen hat, das Wölfe nun auch wieder in Hessen eine Heimat gefunden haben. Ist die Rückkehr der Wölfe nach Hessen wirklich bedeutender für den Natur- und Arten¬schutz als die Offenhaltung der Landschaften wie der Rhön, des Vogelsberges, des Tau¬nus, des Odenwaldes oder des Waldeckschen Uplandes durch unsere Weidetierherden?

Der Wolfskuschelkurs, den unsere Politiker im Angesicht von finanzkräftiger und ge¬schickter Lobbyarbeit der sog. „Wolfsfreunde“ fahren, die Verbandspolitik vor wahren Naturschutz stellen, ist völlig praxisfremd im Alltag der Weidewirtschaft.

Wir wollen nicht mehr länger auf leere Versprechungen der Politik warten, sondern be¬nötigen schnellstmöglich „echte“ Hilfe für unsere Betriebe egal ob groß oder klein, sowie auch für die Erhaltung der Natura 2000-Flächen. Zumindest zum Schutz unserer wert¬vollen Biotope hat sich die Politik verpflichtet. Wie soll deren Erhaltungszustand gesichert oder verbessert werden ohne die Leistungen der Weidetierhaltung? Die finanziellen Aufwendungen der Behörden zum Schutz der Wölfe steigen ins Unermessliche, da sich die Wölfe immer weiter ausbreiten und es keinen sicheren Schutz vor Übergriffen gibt.

Die prekäre wirtschaftliche Situation der Schäfer wurde bereits in 2008 von der Euro¬päischen Kommission wahrgenommen und bestätigt. Seitdem hat sich unsere Situation durch gestiegene Bürokratie, neue Tierseuchen, höhere Kraftfutter- und Pachtpreise sowie Lohnkosten und vieles mehr, weiter verschlechtert.

Wir werden gemeinsam mit anderen Weidetierhaltern am 15. Januar 2020 vor den Landtag nach Wiesbaden ziehen und von unseren Landespolitkern Antworten auf unsere Forde¬rungen verlangen. Am 15. Januar 2020 treffen wir uns um 10 Uhr am Hauptbahnhof in Wiesbaden und laufen gemeinsam zum Hess. Landtag vor dem wir um 11 Uhr mit der Demonstration beginnen wollen. Hierzu sind alle Weidetierhalter aufgerufen! so Bernd Keller 1. Vorsitzender vom Schäferverein Odenwaldkreis e.V. abschließend.

Mitfahrer zur Demo sind herzlich willkommen, Mitfahrmöglichkeit in den Bussen ist gegeben. Anmeldung bei Bernd Keller -Tel. 06061 71201 oder per Mail: bernd.keller@odenwald-schaefer.de. Es entstehen keine Kosten für die Mitfahrer.