Höchste Auszeichnung für zwei Seeheimer
Jürgen Eck und Karl Listner erhalten den Landesehrenbrief
SEEHEIM-JUGENHEIM, März 2025 (mga), Für mehrere Jahrzehnte ehrenamtliche Arbeit wurden Jürgen Eck und Karl Listner kürzlich mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Die beiden Geehrten wurden „für ihr jahrzehntelanges Engagement im Bereich des Denkmalschutzes und der Heimatpflege in Seeheim-Jugenheim ausgezeichnet“, heißt es dazu vom Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die Ehrung wurde Anfang November durch Landrat Klaus Peter Schellhaas vorgenommen. Vorgeschlagen hatte die Auszeichung Henning Zachariae, ein Mitarbeiter des Museumsvereins Burg Tannenberg Seeheim-Jugenheim. „Beide Herren widmen sich nachhaltig der Ortsgeschichte von Seeheim, die ein Kulturerbe der Region darstellt – Grund genug, dieses Engagement einmal offiziell zu würdigen.“
So ist Karl Listner seit 1998 als Berater und Führer im Museumsverein Burg Tannenberg Seeheim-Jugenheim aktiv. Zudem hat er sich in der lokalen Agenda-21-Gruppe engagiert und von 1972 bis 2010 als ehrenamtlicher Helfer im Heimat- und Verschönerungsverein Seeheim-Jugenheim gewirkt. Mit Unterstützung seiner Ehefrau bietet er bis heute Führungen durch die Landschaftsparks Schlosspark Seeheim und Goldschmidtpark mit Rollenspiel an und ist Verfasser mehrerer Bücher über die Burg Tannenberg und das Seeheimer Schloss.
Der zweite Geehrte Jürgen Eck engagiert sich seit 1998 als 1. Vorsitzender und Leiter im Museumsverein Burg Tannenberg Seeheim-Jugenheim. Im Jahr 2015 gründete er das Schulmuseum, welches er auch leitet. „Seine Arbeit hat maßgeblich zur Bewahrung der regionalen Geschichte beigetragen“, heißt es von der Pressestelle des Landkreises. Henning Zachariae ergänzt, dass Jürgen Eck zudem seit zwanzig Jahren den Kontakt mit dem Museum im Schloss Kosmonosy, der tschechischen Partnergemeinde von Seeheim halte.
Der Museumsverein in Seeheim-Jugenheim, in dem die beiden Geehrten aktiv sind, besteht seit 1998. Aktuell sind hier drei Museumsbereiche zusammengefasst: Das Museum „Burg Tannenberg“ im Historischen Rathaus, das „Schulmuseum“ in der Kirchstraße 1 und die Sammlungen zum Thema „Kulturerbe der Region“. „Große Aufgaben – aber leider zu wenig Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung“, erklärt Henning Zachariae. „Die Gemeindeverwaltung hat keinen Kulturbeauftragten, obwohl der Museumsverein ein glänzendes Juwel Seeheim-Jugenheims ist und weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus wirkt“, fügt er hinzu. Er findet, die Museen seien ein Schatz und sollten entsprechend gepflegt und unterstützt werden.
Das Schulmuseum wurde, nachdem Jürgen Eck das Museum gegründet hatte, am 17. Mai 2015 vom damaligen Bürgermeister Olaf Kühn zum Internationalen Museumstag festlich eröffnet. Das Lehrerehepaar Konrad und Erika Witt hatte zahlreiche Objekte gestiftet, die sie innerhalb von 40 Jahren zusammengetragen hatten. Schwerpunkt des Schulmuseums ist die regionalhistorische Dauerausstellung zum Thema „Alte Schule“ und zur Entwicklung der örtlichen Schul- und Bildungssysteme vom 16. Jahrhundert bis heute. Im Mittelpunkt des zweiten Museums der „Burg Tannenberg“ steht die „Raubritterburg“, die im Jahr 1399 durch den sogenannten Landfrieden zerstört wurde. „Sie war eine Ganerbenburg, das heißt, sie hatte mehrere Miteigentümer“, erklärt Henning Zachariae. Seit 1972 wird die zu großen Teilen verfallene und bewachsene Ruine von Mitgliedern des Heimat- und Verschönerungsvereins freigelegt. Viele Jahre lang halfen hier auch die Geehrten Listner und Eck mit. „Heute ist die Burgruine eine Sehenswürdigkeit mit begehbarem Bergfried. Blick in die Rheinebene. Bereits seit Jahren unternehmen Jürgen Eck und Karl Listner Führungen zur Burgruine.“
Die Auszeichnung mit dem Landesehrenbrief fand am 14. November im Schulmuseum in Seeheim Jugenheim statt.