Hölzerne Gesellen und ein historisches Bickenbach-Abenteuer
Der Museumsverein Bickenbach zeigt in seiner Weihnachtsausstellung „Kostbarkeiten aus dem Erzgebirge” vom 1. Dezember bis 27. Januar 2013
BICKENBACH, November 2012 (pem), Stolze Nussknacker, gemütliche Räuchermännchen, prächtige Pyramiden, zauberhafte Spieldosen, elegante Schwibbögen – gedrechselt, geschnitzt, mit sicherem Pinselstrich bemalt: mehr als Kinderspielzeug sind die charakteristischen hölzernen Kleinodien aus dem Erzgebirge Sammelobjekte für Liebhaber volkstümlicher Kunst geworden.
Die Spielzeugherstellung diente den Bergleuten als Feierabendbeschäftigung, bis im 16. Jahrhundert die Bodenschätze zur Neige gingen und die Gruben ihren Mann nicht mehr recht ernährten. Die Arbeiter sahen sich gezwungen, neue Erwerbsquellen zu erschließen und verlegten sich ganz auf die kunsthandwerkliche Holzverarbeitung. Durch die Leihgaben aus der Privatsammlung von Heidi Goldschmidt wurde es dem Bickenbacher Museumsverein möglich, in der Weihnachts-Sonderausstellung im Kolbschen Haus dem Publikum eine Fülle an Exponaten aus zwei Jahrhunderten zugänglich zu machen.
Bis zum 27. Januar 2013 ist die Ausstellung sonntags von 15 bis 17 Uhr zu besuchen, am 2.12. anlässlich des Weihnachtsmarktes von 14 bis 18 Uhr. Die Eröffnung am 1.12. um 15 Uhr wartet mit einer Premiere auf: als ideales Weihnachtsgeschenk mit Lokalkolorit empfiehlt sich der Nachdruck des Würfelspiels „Des Herrn Fix von Bickenbach Reise um die Welt in 77 Tagen“, der nun käuflich erworben werden kann.
1879 entwarf und zeichnete  der „Struwwelpeter“- Autor, Dr. Heinrich Hoffmann, für seine Enkel den weltumspannenden Parcours. Mit Bickenbach verband den Frankfurter Arzt die Liebe zum idyllischen Erholungsareal. 
So ziert auch das Bild der Stephanskirche das Zielfeld, das die Spieler erreichen nach einem abenteuerlichen Weg über Amerika, Asien und Afrika. Die humorvollen Zeichnungen sowie einfache Regeln sichern der ganzen Familie das historische Spielvergnügen. Der Sieger darf sich einen Tag lang mit dem Ehrentitel „Fix von Bickenbach“ anreden lassen – so war es Brauch im Hause Hoffmann!
