Auto und Mobiles, Fotogalerien

Auch Nissan ließ die Besucher einen kleinen Einblick in die Zukunft werfen. Foto: Dirk Zengel
16. Oktober 2015 

IAA 2015 – Neues aus der Autowelt

Neues von der Internationalen Automesse in Frankfurt

FRANKFURT, Oktober 2015 (DZ), Alle zwei Jahre lädt die Internationale Automobil Ausstellung zur großen Autoshow nach Frankfurt ein und zeigt die neuesten Modelle und Trends der Autoindustrie. Auch in diesem Jahr waren der elektrische Antrieb und digitale Gadgets und Vernetzung Hauptthemen bei den Herstellern.

Die Idee ist nicht neu, stellte doch Ayrton Perry bereits 1881 ein funktionierendes Elektroauto vor, doch erst im 21. Jahrhundert scheint das Konzept zum Tragen zu kommen. Kaum ein Autohersteller auf dem Frankfurter Messegelände, welcher nicht ein Hybrid- oder Elektromodell am Stand präsentierte, abgesehen von den Boliden wie Ferrari, Maserati und Co. Auch wenn die Zulassungszahlen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 61 Prozent gestiegen sind, liegt der Gesamtanteil von Elektroautos immer noch um die 0,5%.
Doch das wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und VDA Präsident Matthias Wissmann ändern und bis 2020 mehr als eine Million Elektroautos auf die Straßen bringen, wie sie in ihren Eröffnungsreden zur IAA betonten. Während die Kanzlerin auf Steuerermäßigung und Umstiegsprämien, sowie auf den Ausbau von Ladestationen an allen Rastplätzen setzt, verspricht die Industrie auch weiterhin in die Forschung neuer Brennzellen mit längerer Reichweite und kürzerer Ladezeit zu investieren. Bereits in diesem Jahr wurden Elektroserienfahrzeuge mit einer Reichweite um die 250 km und einer Schnellladezeit von unter 30 Minuten vorgestellt.

In den meisten Fahrzeugen haben elektronische Displays die mechanischen Tachometer ersetzt und bieten darüber hinaus noch eine Vielzahl von Bedien- und Informationsmöglichkeiten. Aber auch für die Sicherheit wird eine Vernetzung und Kommunikation mit dem Umfeld immer wichtiger, wie die Autobauer immer wieder betonen. Digitale Systeme erkennen heutzutage Hindernisse und reagieren schneller als der Mensch auf die Gefahr, erfassen die Aufmerksamkeit des Fahrers oder helfen beim Ein- und Ausparken. Eine Kommunikation zwischen Fahrzeugen und dem Umfeld, so Matthias Wissmann (VDA) könnten bei der Serienreife des selbstfahrendem Auto helfen, welches zurzeit erfolgreich auf ausgewiesenen Teilabschnitten der Autobahn erprobt wird. Für einige Meter ohne Fahrer ist bereits Audi gerüstet und zeigte sein erstes autonomes Parksystem. Mit Audi piloted driving kann das Auto ohne Fahrer in und aus dem Parkplatz fahren und auch in engen Tiefgaragen ohne Insassen einparken. Display-Wischerei zeigte BMW mit der Gestensteuerung als Serienausstattung. Der Fahrer muss das Display nicht mehr berühren, sondern kann Menüs und Anzeige per „Wisch“ mit der Hand umschalten und mit Bewegungen Menüpunkte aktivieren. Ein Hilfesystem, nicht nur für die Informationssysteme und Einstellungen, stellte Opel mit seinem persönlichem Assistentensystem „OnStar“ vor. Per Knopfdruck wird man jederzeit mit einem Mitarbeiter verbunden, welcher gerne bei Einstellungen des Systems hilft, Fragen rund ums Auto beantwortet oder auch mal das passende Restaurant in der Nähe heraus sucht. Bei einem Unfall wird das System automatisch aktiviert und kann auch Rettungskräfte informieren und den genauen Standort des Fahrzeugs mitteilen. Das System soll ab November für alle Opel Fahrzeuge ab einer höheren Ausstattungsvariante angeboten werden und ist für das erste Jahr kostenfrei. Tetris für den Smart, so könnte man die neue Lade-App von den IT Jungs von Smart und Mercedes beschreiben. Mit der Smart-Pack-App erfährt man durch eingeben der Seriennummer, ob der Artikel auch in den Smart passt. Oder wie und in welcher Reihenfolge mehrere Pakete einzuladen sind.

Auch in diesem Jahr stellten fast alle Autohersteller neue oder veränderte Fahrzeugmodelle auf der IAA vor. Während einige Hersteller weiterhin auf Stadtfahrzeuge wie den „Karl“ von Opel setzen, vergrößern andere ihre Fahrzeuge wie der Kombi Clubman von Mini. Aber Opel kann auch anders und so mancher dachte beim Anblick des ausgestellten „Vivaro“ eher an den bekannten „Bully“ eines anderen deutschen Autoherstellers. Neben den aktuellen und neuen Serienfahrzeugen gab es auch wieder viel „Zukunftsflair“ mit der Ausstellung verschiedener „Concept Cars“. Welche Autos oder Formen sich später durchsetzen werden, wird die Zukunft zeigen und lädt heute erstmal nur zum Träumen ein. Wer in diesem Jahr Ausschau nach den berühmten Messehostessen in sexy Kleidung hielt, wurde enttäuscht. Durch einige Vorkommnisse während der letzten IAA gab es kein räkeln in sexy Outfits auf der Motorhaube, sondern meist nur züchtig gekleidete Damen. Aber so konnte man(n) sich auch besser auf die Autos konzentrieren.

Fotos: Dirk Zengel
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