Bensheim, Kreis Bergstrasse, Urlaub und Reisen

Felice Maietta vom RC Bensheim-Heppenheim gibt Jugendlichen Tipps für ein Gastjahr im Ausland.
24. Mai 2018 

“Kulturen entdecken und persönlich wachsen“

Rotary bietet Schülern Austauschjahr in einem von 30 Gastländern

BENSHEIM/HEPPENHEIM, Mai 2018 (meli), Jugendliche, die im Rahmen eines Austauschprogramms ab Sommer 2019 ein Jahr in einem Gastland verbringen möchten, sollten die Zeit bis zu den Sommerferien 2018 nutzen: Zum Informieren, Gespräche führen und Vorbereiten der Bewerbungsunterlagen. Diesen Rat gibt Felice Maietta, der im Rotary-Club (RC) Bensheim Heppenheim für den Jugendaustausch verantwortlich ist. „Es ist wichtig, jetzt mit den Vorbereitungen zu beginnen. Denn die Erfahrung zeige: „Für Vorbereitungsgespräche und Treffen mit ehemaligen Austauschschülern, Recherchen über potentielle Gastländer und das Kennenlernen der Austauschorganisation ist eine frühzeitige Vorbereitung hilfreich.“ Nach Überzeugung von Felice Maietta ist wichtig, „dass genügend Zeit für das Gespräch in der Familie und mit Freunden ist: Deshalb sollte ein entsprechender Vorlauf eingeplant werden.“

Ermutigung: “Nicht nur auf englisch-sprachige Länder fokussieren”

Der Schüler-Jahresaustausch bei Rotary unterscheidet sich von anderen – oft auf kommerzieller Basis betriebenen – Austauschprogrammen dadurch, dass jungen Menschen eine Aufnahme in Familien gewährt wird. Monatliche Berichte der Schüler an den Distrikt und den Club in der Heimat sollen sicherstellen, dass die Regeln eingehalten und die Ziele des Austausches erreicht werden. Maietta, der bereits mehr als 100 Schülerinnen und Schülern auf dem Weg in ein Austauschjahr begleitet hat, betont: „Besonders wichtig sind das persönliche Interesse des Austauschschülers an dem Auslandsaufenthalt und das grundsätzliche, wohlwollende Einverständnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten: „Der Austausch darf kein Abschieben wegen familiärer oder sonstiger Schwierigkeiten sein.“ Bei den Gastländern ermutigt der RC Bensheim-Heppenheim Jugendliche dazu, nicht nur auf die englischsprachigen Länder zu fokussieren.

Unvergessliche Erinnerungen: “Das beste Jahr in meinem Leben”

Gerade durch Erfahrungen aus nicht primär englisch-sprachigen Ländern ist Austauschschülern klar, dass sie diesen Austausch – auch wenn ihnen dieses Jahr in der Schule nicht angerechnet werden sollte – auf jeden Fall wieder machen würden: „In diesem Jahr haben sie unglaubliche Erfahrungen gemacht, haben für sich viel dazu gelernt und sind reifer geworden. In dem Jahr im Ausland kann man nur gewinnen und das Schuljahr verliert man nicht. Dass der Austausch die richtige Wahl war, daran würden sie niemals zweifeln.“ Mit Blick auf die Bilanz von Schülerinnen und Schüler nach einem Austauschjahr versichert Maietta: „Für die Zukunft können sie vom Austausch, vielen neuen Freunden und den ganzen Erfahrungen profitieren. Sie sind offener geworden, der Blickwinkel auf die ganze Welt hat sich erweitert, einige können sich sogar vorstellen, fast überall auf der Welt zu leben. Doch egal wo: Was für das ganze Leben bleibt, sind Freunde aus dem Rotary-Austauschjahr und der ganzen Welt, Familienmitglieder, sowie wunderbare, unvergessliche Erinnerungen.“ Denn ein Austauschjahr sei, so fassten das fast alle Austauschschüler zusammen, „das beste Jahr in deinem Leben!“

In jedem Jahr verbringen mehr als 650 Schüler aus Deutschland im Rahmen des Rotary-Austauschprogramms ein Austauschjahr in einem von 30 Gastländern. Durch das Austauschprogramm soll Jugendlichen einerseits die Möglichkeit gegeben werden, ein neues Land, seine Bevölkerung und Lebensgewohnheiten, seine Kultur kennenzulernen, und andererseits als Botschafter im Gastland über seine Heimat berichten zu können. Durch den Auslandsaufenthalt entwickeln sich die Jugendlichen als Individuen weiter, während ihr Weltbild mitwächst. Sie kommen mit vielen Eindrücken über ihr Gastland und einem tieferen eigenen Selbstverständnis zurück. So ist es selbstverständlich, dass der Schwerpunkt des Programms auf der Kulturerfahrung liegt und nicht auf dem Vertiefen einer Fremdsprache oder auf Examina.

Voraussetzungen für den Schüleraustausch: Botschafter der Völkerverständigung

Teilnehmen können schulpflichtige Jugendliche (Mädchen und Jungen) zwischen 16 und 18 Jahren (der 18. Geburtstag darf zu Beginn des Austauschjahres am 1. August noch nicht erreicht sein) in der Regel im Anschluss an die zehnte Klasse. Der Austausch dauert ein Schuljahr (maximal 12 Monate) und beginnt im Juli oder August. Anforderungen an die Bewerber sind: Anpassungsfähigkeit, Aufgeschlossenheit, Selbständigkeit, Orientierungsbereitschaft, Kenntnisse über das eigene Land und das Gastland. Kurzum: die Fähigkeit, als Botschafter des guten Willens und der Völkerverständigung sein Heimatland in der Welt zu vertreten.

Informationen auch am Rande der Rotary Jazz-Matinee

Informieren können sich interessierte Jugendliche und Eltern übrigens auch am Rande der Rotary Jazz-Matinee am Sonntag, 27. Mai, um 11 Uhr im Schulhof des Goethe-Gymnasium Bensheim. Der RC Bensheim-Heppenheim hat die Big Bands des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums, der Geschwister-Scholl-Schule, des Goethe-Gymnasiums und des Starkenburg-Gymnasiums aus Heppenheim eingeladen, um der Bevölkerung das musikalische Können dieser jungen Musiker und Musikerinnen zu präsentieren.

Schwerpunkte: Jugendaustausch und Hilfsprojekte an der Bergstraße, in Ecuador und Indien

Der Förderverein des Clubs hat seit seiner Gründung mehr als 350tausend Euro für gemeinnützige Projekte bereitgestellt. Der Rotary-Club engagiert sich – neben der Unterstützung von Projekten an der Bergstraße (wie der Bensheimer „Tafel“, der Behindertenhilfe und des Hospiz-Vereins) – zum Beispiel auch in Ecuador: Für den Wiederaufbau einer von einem Erdbeben zerstörten Schule in La Codicia (Kanton Flavio Alfaro). Pate für die Ecuador-Aktion der Rotarier ist die Deutsche Schule in Quito, die von Dr. Jürgen Haist (früher Leiter des Lessing-Gymnasiums in Lampertheim) geführt wird. Zudem fördert der Club die „Little Flower School“ (LFS – ein Vorschulprojekt in einem entlegenen Dorf im Ganges-Delta (Jharkhali). Dort werden achtzig Kinder von armen Tagelöhnern, Fischern und Honigsammlern unterrichtet.

– Rotary vereint Persönlichkeiten aus allen Kontinenten, Kulturen und Berufen, um weltweit Dienst an der Gemeinschaft zu leisten und um zu einer besseren weltweiten Verständigung beizutragen. Seit der Gründung des ersten Clubs durch vier Freunde vor mehr als 100 Jahren in Chicago hat sich Rotary zu einem weltumspannenden Netzwerk engagierter Persönlichkeiten entwickelt, die eine gemeinsame Vision verfolgen. Sie wollen denen zur Seite stehen, die sich nicht selbst helfen können: Im lokalen Umfeld der eigenen Gemeinde und in internationalen humanitären Hilfsprojekten – Motto: „Selbstloses Dienen“. Der RC Bensheim-Heppenheim (www.rotarybensheimheppenheim.com) hat etwa 50 Mitglieder.

Gastländer
Derzeit ist mit dem RC Bensheim-Heppenheim ein Schüleraustausch mit folgenden Ländern möglich:
• Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Bolivien, Paraguay, Peru, Uruguay, Venezuela
• Mexiko, USA, Kanada
• Südafrika, Simbabwe
• Australien/Neuseeland
• Indien, Indonesien, Japan, Malaysia (nur Jungen), Philippinen, Südkorea, Taiwan, Thailand
• Baltische Staaten, Benelux, Finnland, Frankreich, Italien, Norwegen, Polen, Russland, Schweden, Spanien, Schweiz, Ungarn, Slowenien, Türkei

Da pro Land nur eine begrenzte Zahl an Plätzen zur Verfügung steht, müssen bei der ersten Bewerbung drei Alternativen benannt werden, darunter nur eine für ein englischsprachiges Land. Eine spezielle Region oder Provinz eines Landes ist nicht wählbar.