Garten-Natur-Tiere, Schwanheim und Fehlheim

Das neueste Projekt von Familie Schweickert ist der Aufbau einer Chianinaszuchtherde. Zuchtbulle Bruno spielt dabei eine große Rolle. Neben ihrem Hofladen betreiben Jörg und Beate Schweickert mit ihren Söhnen Mark und Christoph einen landwirtschaftlichen Betrieb in langer Tradition. Foto: Vera Samstag
15. Oktober 2020 

Laureshamer Auerrindprojekt gewinnt neuen Partner

Landwirtschaftlicher Familienbetrieb Schweickert aus Bensheim-Schwanheim züchtet zukünftig Chianina-Rinder

SCHWANHEIM, Oktober 2020 (meli), Der landwirtschaftliche Betrieb Schweickert ist neuer Projektpartner des Laureshamer Auerrindprojektes. Bereits am 17. August haben Beate und Jörg Schweickert vier Chianina-Rinder bei sich aufgenommen, die bisher bei der Wattenheimer Brücke standen. Die Herde mit drei Kühen und einem Bullen soll nun auf einer mehrere Hektar großen Weidefläche für Nachwuchs sorgen. Die ursprünglich aus Italien stammende Rinderrasse Chianina setzt das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham seit einigen Jahren in seinem Auerrindprojekt ein.

Mithilfe weiterer Rinderrassen wie Maremmana, Sayaguesa und Watussi will das Projektteam um Leiter Claus Kropp eine Rinderrasse züchten, die dem 1627 ausgestorbenen Auerochsen hinsichtlich Erscheinungsbild, Verhalten und Genetik möglichst nahe kommt. Die Partnerschaft mit dem Schwanheimer Bauernhof begrüßt Claus Kropp sehr: „Es ist wunderbar, dass sich ein Betrieb, wie der der Familie Schweickert, die ihren Hof in nun fünfter Generation bewirtschaften, unserem ehrgeizigen Ziel anschließen und uns unterstützen möchte“.

Der Familienbetrieb Schweickert vermarktet sein Vieh, Schweine, Rinder und Geflügel, über den eigenen Hofladen. Das Futter für die Tiere produziert die Familie selbst auf 80 Hektar Ackerland. Mit der Zucht der Chianina-Rinde tragen die Schweickerts zu einem weiteren Ziel des Auerrindprojektes bei: der Erhaltung alter Rinderrassen, die in ihren Ursprungsländern mittlerweile im Bestand bedroht sind. Eine ähnliche Initiative wurde bereits vom Förderkreis Große Pflanzenfresser im Kreis Bergstraße e.V. gestartet: Die zuvor im Auerrindprojekt eingesetzten Ungarische Steppenrinder werden mittlerweile in Einhausen reinrassig gezüchtet.

Mit den Chianina-Kühen sind auch drei Kreuzungskälber aus dem Auerrind-Projekt nach Schwanheim umgezogen. Im Herbst kommen sie wieder zurück nach Lorsch, wo sie in einer Jungrinderherde auf ihren späteren Einsatz im Naturschutz vorbereitet werden. Auf der jetzt freien Beweidungsfläche rund um die Wattenheimer Brücke wird im kommenden Jahr eine neue Zuchtgruppe aus Kreuzungstieren stehen, die dann mehrere Jahre dort weiden wird.