Lebendige Musik durch gutes Zusammenspiel
Alle Altersstufen zeigen ihr Können auf dem Flötentag des ev. Dekanats Ried
GROSS-ROHRHEIM, März 2013 (meli), 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersstufen aus dem gesamten Dekanat Ried fanden sich zum Dekanats-Flötentag am 9. und 10. März in Groß-Rohrheim zusammen.
Unter der Leitung von Johannes Fischer, Konzertflötist, Mitglied verschiedener Kammerensembles und Dozent für Blockflöte an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt, setzten sie sich zwei Tage lang intensiv mit ihrem Instrument auseinander. „Die Blockflöte wird oft unterschätzt“, sagte Fischer, „da die meisten Menschen sie nur in Form der Sopranblockflöte als “Einstiegsinstrument” zum Notenlesen kennen“. Jedoch böten gerade die größeren Flöten einen besonders umfangreicheren Tonraum, warme dunkle Klänge und damit deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten.“ Deshalb engagiert sich Johannes Fischer, der einige Zeit auch als Präsident Vereinigung europäischer Blockflötenpädagogen (ERTA) amtierte, unter anderem auch für die Weiterentwicklung des Instrumentes.
Der Dekanats-Flötentag war speziell für Flötenkreisleiterinnen als Fortbildungstag eingerichtet, einen ganzen Nachmittag verfeinerten sechs Leiterinnen aus dem Ried ihre Tongebung und Atemtechnik, lernten neue Spieltechniken kennen und informierten sich über Weiterentwicklungen des Instrumentes. Darüber hinaus setzten sie sich mit den methodisch-didaktischen Aspekten der Arbeit mit einem Blockflötenensemble auseinander.
Am Sonntag galt das Augenmerk dem Ensemblespiel. Johannes Fischer hatte Literatur aus allen Epochen zusammengestellt, um die vielfältige Einsetzbarkeit des Instruments zu verdeutlichen. Gemeinsam übten die Flötenspielenden an guter Artikulation und Intonation. Die Attraktion des Tages war eine über zwei Meter große Bassblockflöte, die bei mehreren Musikstücken zum Einsatz kam.
Bei einer abschließenden internen Andacht präsentierten alle Teilnehmenden noch einmal drei der intensiv geübten Stücke, den „Abendsegen“ von Lahusen, „Small Sky“ von Takemitsu und „Nun ruhen alle Wälder“ von Paul Gerhardt. Der gastgebende Pfarrer Konrad Knolle beschrieb in seiner kurzen Ansprache die Blockflötenmusik als den „Atem der Seele“, der wie das Singen ganz besonders unmittelbarer körperliches Ausdrucksmittel sei.
“Es war für alle Beteiligten etwas Besonderes, einmal in einer so großen Besetzung miteinander Flötenmusik zu üben und zu präsentieren”, erklärte Dekanats-Kantorin Gunhild Streit. Sie hoffe nun, dass etwas von den Impulsen des Workshops auch zurück in die Gemeinden getragen werden könne. „Der Flötenworkshop sei ein eindeutiger Erfolg und werde jedes Mal sehr gut angenommen“, sagte Gunhild Streit weiter. Bei diesem Anklang sei auch eine Wiederholung möglich.
Der nächste Dekanats-Flötentag soll 2015 stattfinden und wäre damit der siebte seiner Art. Auf Dekanatsebene nahm die Flötenarbeit in den 70er-Jahren ihren Anfang. Etabliert sind Flötenkreise in Crumstadt, Erfelden, Groß-Rohrheim, Lampertheim (Lukas- und Luthergemeinde), Neuschloß, Nordheim und Stockstadt.

