Auto und Mobiles, Bensheim

04. November 2013 

Letzter Abschnitt Westtangente: Land beteiligt sich mit 2,6 Millionen Euro

BENSHEIM, November 2013 (psp), Von einer „Win-win-Situation“ und insgesamt „nur positiven Aspekten“ sprach Günther Hermann von Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und Erster Stadtrat und Baudezernent Helmut Sachwitz verwies auf die „auch ökologisch sinnvolle Lösung“. Bei der offiziellen Übergabe des Zuwendungsbescheides vom Land Hessen für den letzten Bauabschnitt der Bensheimer Westumgehung, an der auch Verkehrsdezernent Adil Oyan teilnahm, sorgte der kalte Novemberwind am Freitagmorgen zwar für weniger angenehme Rahmenbedingungen, doch inhaltlich war es für die Stadt Bensheim ein ausgesprochen positiver Außentermin.

Bautechnisch erscheint der Lückenschluss der Westtangente von der Schwanheimer Straße bis zur Anbindung an das Brückenbauwerk der verlängerten Saarstraße zwar nahezu abgeschlossen, dennoch gab es erst jetzt die offizielle Bestätigung, dass sich das Land Hessen mit einer Zuwendung in Höhe von 2,6 Millionen Euro an dieser 4,91 Millionen Euro teuren Verkehrsinfrastrukturmaßnahme beteiligt. Möglich machte das ein sogenannter Null-Bescheid, aufgrund dessen Anfang Mai dieses Jahres der ersten Spatenstich als offizieller Baubeginn des Projektes erfolgen konnte. Das war notwendig, um mit der Maßnahme rechtzeitig vor dem Hessentag im Juni 2014 fertig zu sein. Eine Vorgabe, die augenscheinlich erreicht wird.

Laut Günther Hermann, Abteilungsleiter Straße, Verkehrs- und Bauwesen im Hessischen Wirtschaftsministerium, handelt es sich bei den 2,6 Millionen Euro um die größte Landeszuwendung innerhalb der Gesamtmaßnahme. Das Projekt werde allerdings auch als besonders sinnvolle Maßnahme angesehen, denn sie entlaste Anwohner in der Weststadt und führe dazu, dass der Autoverkehr nicht länger in Staus festgehalten werde. Auch umwelttechnisch sei dieser Lückenschluss durch den damit verbundenen Rückbau der Straße An der Hartbrücke zu begrüßen.

Das bestätigte auch Erster Stadtrat Sachwitz. Er verwies darauf, dass die über die Hartbrücke geführte ursprüngliche Lösung für diesen letzten Abschnitt der Westtangente für die Stadt rund 2,9 Millionen Euro teurer geworden wäre.

Generell zeichne sich das Bauprojekt durch eine hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten aus, nannte der Baudezernent neben dem Land und Hessen Mobil auch den ausführenden Zweckverband KMB und die Baufirmen, die sehr gut gearbeitet hätten. Ursprünglich sei der Lückenschluss erst viel später vorgesehen gewesen, doch dank des Hessentages sei eine schnellere Realisierung und zusätzlich eine höhere Förderquote möglich geworden.

Auch für Bürgermeister Thorsten Herrmann, der am Freitag leider verhindert war, ist der letzte Bauabschnitt der Westtangente der gelungene Abschluss einer für die Stadt wichtigen Verkehrsinfrastrukturmaßnahme. Das letzte Teilstück für die schon lange geplante Westumgehung der Stadt Bensheim sei eines der großen Hessentagsprojekte. Mit der finanziellen Beteiligung signalisiere das Land Hessen, dass die infrastrukturelle Verbesserung einer Kommune als wichtiger Nebeneffekt des Landesfestes auch für Wiesbaden von großer Bedeutung sei.

Mit dem dritten Bauabschnitt der Westtangente werden das Gewerbegebiet Stubenwald, das Gewerbegebiet West und der nordwestliche Stadtbereich von Bensheim verbunden. Durch die Aufnahme des Ziel- und Quellverkehrs aus diesen Gebieten und dessen Weiterführung auf das übergeordnete Straßennetz wird vor allem auch der südliche Bereich des Berliner Rings und damit auch die in der Weststadt angrenzenden Wohngebiete entlastet.
Die rund 1,5 Kilometer lange Trasse des dritten Bauabschnitts der Westtangente liegt auf den Gemarkungen Schwanheim und Bensheim und führt ausschließlich über freie Flächen. Ausgehend vom Kreisverkehrsplatz auf der Schwanheimer Straße verläuft die Trasse über den Mühl- und Mittelgraben, parallel zum Gewerbegebiet West in Richtung Norden an der Kriegsgräberstätte vorbei und bindet dann am Brückenbauwerk über der A 5 an die verlängerte Saarstraße an.

Im Streckenverlauf werden insgesamt vier Wirtschaftswege angebunden, darunter auch der Abzweig zur Kriegsgräberstätte. Entlang der insgesamt sieben Meter breiten Fahrbahn schließt sich auf der Westseite ein drei Meter breiter gemeinsamer Geh- und Radweg an. Die komplette Westumgehung vom Kreisverkehr Robert-Bosch-Straße im Gewerbegebiet Stubenwald bis zur Anbindung an das Brückbauwerk verlängerte Saarstraße wird eine Länge von drei Kilometern haben. Insgesamt hat dieses Straßenbauprojekt mit seinen drei Kreisverkehrsanlagen auf der Robert-Bosch-Straße, der Schwanheimer Straße und dem Berliner Ring ein Kostenvolumen von 13,5 Millionen Euro, von denen das Land 7,5 Millionen Euro übernommen hat.

Aktuell wird am Kreisverkehr Schwanheimer Straße der Anschluss hergestellt, nachdem am Abschnitt zwischen Soldatenfriedhof und neuem Brückendamm die oberste Deckschicht bereits aufgetragen wurde und der Verkehr wieder ohne Ampelschaltung fließen kann. Die weiteren Arbeiten, wie das Anbringen der Leitplanken, das Setzen der Bordsteine sowie die Installierung des Amphibienschutzes können ohne Verkehrsbeeinträchtigung ausgeführt werden. Die oberste Deckschicht der Trasse zwischen Soldatenfriedhof und Kreisverkehr Schwanheimer Straße wird im Frühjahr bei geeigneter Witterung aufgetragen. Dann haben sich auch die eingebauten Rüttelstopfsäulen gesetzt und gefestigt, so dass nach Aufbringen der Deckschicht nicht mehr mit Setzungen zu rechnen ist. Mit der Freigabe des letzten Teilstücks der Bensheimer Westumgehung wird termingerecht und im Kostenrahmen im April 2014 oder eventuell sogar etwas früher gerechnet.

Zur offiziellen Übergabe des Zuwendungsbescheides hatten sich neben Günther Hermann vom Wirtschaftsministerium, dem Leiter des Kompetenzcenter Verkehrsinfrastruktur bei Hessen Mobil, Holger Witt, und dem Regionalen Bevollmächtigen von Hessen Mobil für Südhessen, Andreas Moritz, auch Stadtrat Adil Oyan und Geschäftsführer Frank Daum vom KMB am Soldatenfriedhof eingefunden.