Alsbach-Hähnlein, Fotogalerien, Garten-Natur-Tiere

Der Sebright-Hahn mit Rosenkamm von Christof Reusch bekam die höchste Auszeichnung dank seiner überragenden Gesamterscheinung.
15. Dezember 2016 

Mit Eintrittsspende zur Käfigpromenade

Die Hähnleiner Geflügelzüchter stellen die Einnahmen der Lokalschau für die Restaurierung der Kirchenorgel zur Verfügung

ALSBACH-HÄHNLEIN, Dezember 2016 (pem), „Züchten ist ein Sport“, stellt Christof Reusch fest. Der langjährige Leiter der Hähnleiner Lokalschau spielt darauf an, dass die Abstände zwischen guten und besseren Leistungen hauchdünn geworden sind. Zehntel und Hundertstel Sekunden trennen Athleten von einander, minimale Nuancen geben in der Bewertung der Tiere den Ausschlag, die für Laien gar nicht erkennbar sind. Augenzwinkernd macht der Begriff „Sporthühner“ die Runde. Ähnlich wie bei hart körperlich Trainierenden, setzt man auch für Tiere auf die positive Wirkung der Ernährung. In seiner Eigenschaft als Züchter und Biologe begrüßt Christof Reusch, dass dem Gesundheitsaspekt inzwischen nicht nur durch Pflichtimpfungen der Käfigbewohner große Aufmerksamkeit gezollt wird. „Züchter sind sich der großen Verantwortung ihres Tuns, dem Umgang mit Leben bewusst.“ Hand in Hand mit der Natur steht die Optimierung von Rassemerkmalen im Mittelpunkt. Bewertungskriterien für die Preisrichter in der Beurteilung der Leistung ist der Grad der Annäherung an das Ideal.

Die Dachverbände einzelner Rassen definieren die Standards, die anhand erzielter Erfolge ihrerseits überprüft werden, zur Vermeidung von „letal Faktoren“. Darunter versteht man die Arbeit an Rassecharakteristika, die im Organismus ungewollt schwächende Nebenwirkung entfalten. Die „Käfigdressur“ wurde zunehmend wichtiger. Gänzlich angstfrei, selbstbewusst und mit einem gewissen Stolz sollten die Tiere in der Lage sein, sich unaufgefordert selber ins beste Licht zu setzen. Sportlicher Ehrgeiz treibt die Züchter an, sich selbstgestellten Aufgaben experimentierfreudig zu widmen.
Regelmäßig tritt bei der Lokalschau zu Tage, auf welch hohes Qualitätsniveau die Hähnleiner Freunde des Federviehs sich etabliert haben. Etliche wagten bereits mit Erfolg den Schritt in bundesweite und internationale Wettbewerbe. Besonders freut man sich stets über die treuen Lokalschaugastteilnehmer aus Ober-Crinitz. „Wir sind der einigste Verein, der kontinuierlich die Freundschaftsbeziehungen aufrechterhalten hat, obwohl seinerzeit sehr viele Partnerschaften in die noch neuen Bundesländer etabliert wurden“, betont der Schauleiter. Insgesamt fünfzehn Aussteller ließen 190 Tiere (145 Tauben, 45 Hühner und Wassergeflügel) von der interessierten Besucherschar bewundern und von drei Richtern begutachten. Obwohl die Rassenvielfalt beeindruckt, bedauert man ein wenig die „Tendenz zum Kleinformat“. Platz zur artgerechten Großtier-Haltung fehlt selbst auf „dem flachen Land“.

2016 schrieben die Mitglieder zur Freude des ersten Vorsitzenden Hans Flauaus die Leistungserfolgschronik der Vorjahre weiter. Siebenmal vergab der Hühnerpreisrichter die Höchstnote hervorragend bei Zwerghühnern, fünfzehnmal bei den Tauben. Weitere fünf Hühner erhielten das Prädikat vorzüglich. Das Hähnleiner Band, auf acht Tiere, erhielt Christof Reusch mit der Rasse Sebright (gold-schwarzgesäumt). Die Leistungsbänder bei den Tauben errangen Hans und Jürgen Flauaus für Voorburger Schildkröpfer (gelbfahl) und Ewald Köhler für Kingtaube (blaugehämmert). Stolz auf das Band des Landesverbandes Hessen-Nassau sind Christof Reusch (Sebright gold-schwarzgesäumt) und Ewald Köhler (Kingtaube blt vorzüglich). Das Leistungsband bei den Zwerghühnern (blaugehämmert) ging an Hans und Jürgen Flauaus (Voorburger Schildkröpfer gelbfahl).

„Wir können sehr viel, doch das letzte Wort spricht die Natur und das ist gut so!“ Die Liebe zu ihr verbindet alle Züchter im Herzen. Es bleibt die Begeisterung: „Ein Küken schlüpfen zu sehen, ist ein Herzklopfmoment. Man beobachtet immer ein kleines Wunder.“

Die Geflügelzüchter fühlen sich als Verein dem gesamten Ortsleben verpflichtet. Ein aktuelles Anliegen der Hejner ist die Restaurierung der stark angeschlagenen Kirchenorgel. Die gute Idee des Vereins zum guten Zweck: statt wie üblich eine Eintrittsgebühr zu erheben, bat man die Lokalschaubesucher um eine Spende für die Instandsetzung des Instruments und erzielte auch mit dieser Aktion ein erfreuliches Ergebnis.

[nggallery id=453]