MTB-Konzeption des Geo-Naturparks zeigt positive touristische Auswirkungen
BERGSTRASSE/ODENWALD, November 2013 (meli), 27 Rundstrecken, etwa 700 einheitlich markierte Kilometer und rd. 40 ehrenamtliche Streckenpaten – das sind die Eckdaten der Mountainbike-Konzeption, die der Geo-Naturpark sind etwa 3 Jahren vorantreibt.
Um der steigenden Nachfrage nach beschilderten MTB-Strecken gerecht zu werden, und zugleich möglichst alle Belange der im Bereich naturnaher Erholung tätigen Interessengruppen zu berücksichtigen, hat sich der Geo-Naturpark dieses Themas angenommen.
In unzähligen Abstimmungsgesprächen wurde abgewogen zwischen den Ansprüchen der Mountainbiker, den Bedürfnissen des Naturschutzes, forstlichen und jagdlichen Belangen sowie den Interessen anderer Erholungssuchender wie Wanderer und Reiter.
Das Zwischenergebnis nach rd. 3 Jahren kann sich mehr als sehen lassen. Auf der parallel eingerichteten Website www.mtb-geo-naturpark.de häufen sich die positiven Gästebuch-Einträge begeisterter Biker.
Ansinnen des Geo-Naturpark war jedoch von Anfang an auch, mit der Konzeption einen weiteren Baustein touristischer Erholungsinfrastruktur zu schaffen, der positive regionalwirtschaftliche Folgen, v.a. für Gastronomie und Beherbungsbetriebe, nach sich ziehen soll.
Um ein erstes Zwischenfazit dieser Arbeit zu ziehen, wurde auch mit unterschiedlichen Leistungsanbietern entlang der Rundstrecken Kontakt aufgenommen. So zeigt sich beispielsweise Frau Silvia Stein, Betreibern des Gasthofes „Schardhof“ in Grasellenbach, sehr begeistert von den ausgewiesenen Rundstrecken. „Zu uns kommen seit jeher zahlreiche Radfahrer und Mountainbiker. Seit es jedoch hier auf der Tromm mehrere ausgewiesene Rundstrecken gibt, die sich auch miteinander kombinieren lassen, ist nicht nur der Zahl der einkehrenden Radler gestiegen. Immer öfters sind auch Gäste zu verzeichnen, die überregional anreisen und gezielt der Strecken wegen kommen.“ In Abstimmung mit einem ortsansässigen Radladen stellt Frau Stein mittlerweile für die Zielgruppe der Mountainbiker spezielle Fahrradschläuche, Mäntel und anderes Zubehör zur Verfügung.
Ähnliche Erfahrungen hat auch Olaf Bormuth von der Gaststätte „Kuralpe Kreuzhof“ in Lautertal gemacht. „Die Rundstrecke „Nördliche Bergstraße“ führt quasi bei uns durch den Biergarten. Ich habe von Beginn an die Aktivitäten des Geo-Naturpark unterstützt und sehe hierin einen bedeutenden Bestandteil des touristischen Angebotes der Region.“
Neben den zahlreichen Radsportbegeisterten aus der näheren Region suchen immer mehr ortsunkundige Radler die Herausforderungen der Region Bergstraße-Odenwald. Ein Familienvater aus Frankfurt berichtet, dass er mit seinen beiden Söhnen eine Woche in der Jugendherberge Erbach / Odenwaldkreis einquartiert war. „Wir haben diese Woche genutzt, um zahlreiche der beschilderten Strecken abzufahren. Nur etwa 45 min. vor unserer Haustür in Frankfurt finden wir nun ein Bike-Revier vor, das für alle Ansprüche etwas vorhält. Wir waren sicher nicht zum letzten Mal hier im Odenwald unterwegs.“ Auch internationale Radsportler schätzen mittlerweile den landschaftlichen Reiz des Geo-Naturparks. So hat beispielsweise im Frühjahr dieses Jahres der renommierte Radsportjournalist Sebastian Moll aus New York City der Region einen Kurzbesuch beschert. „Ich habe als Biker nirgendwo in Europa ein ähnlich gut erschlossenes Revier erlebt, wie den Geo-Naturpark Odenwald. Ein durchweg vernetztes System von 700 Kilometern an Trails, das man ohne langes Kartenstudium oder GPS selbst erkunden kann, ist, meines Wissens nach, einzigartig. Ich würde für einen mehrtägigen Bike-Urlaub jederzeit den Odenwald wählen. Die Region ist zwar weniger dramatisch als hochalpine Ziele, dafür aber auch weniger überlaufen, ruhiger, romantischer und familienfreundlicher. Die Mischung aus Routen jeglichen Schwierigkeitsgrads, landschaftlicher Schönheit und kulturgeschichtlichem Reichtum überzeugt“, zeigt sich Moll begeistert.
Diese positiven Rückmeldungen sowie die zahlreichen Anfragen weiterer Städte und Gemeinden ermutigen die Verantwortlichen des Geo-Naturpark, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.
Für das Jahr 2014 stehen bereits rd. 1 Dutzend weiterer Städte & Gemeinden in der Warteschlange, überwiegend aus dem Odenwaldkreis. Im nächsten Schritt gilt es daher nun, die flächendeckende Vernetzung der Strecken voranzutreiben und die Lücken im zentralen Geo-Naturpark-Gebiet zu schließen.
Parallel dazu wird gemeinsam mit den ehrenamtlichen Streckenpaten, ohne die die Umsetzung der Konzeption in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen wäre, weiter der fortlaufende Dialog mit Forstämtern und Jagdpächtern gesucht. Die Kleinteiligkeit des Konzeptes ermöglicht es, im Bedarfsfall Strecken umzulegen oder gar zu löschen, sollten sich im laufenden Betrieb doch Konflikte zwischen den Erholungssuchenden ergeben.
„Wir verstehen die parallel zu dem Konzept erstellte Homepage auch als Kommunikationsplattform zwischen einzelnen Interessengruppen, die sich seither vielleicht eher skeptisch gegenüber standen. Der allgemeine Trend zur aktiven Erholung in der Natur, und nicht zuletzt die ungeahnten Möglichkeiten, die der Bereich der E-Mobilität in den kommenden Jahren bietet, stellt die Region vor neue Herausforderungen. Nur durch zielgerichtete Angebote wird es uns gelingen, allen Anforderungen gerecht zu werden und ein friedliches Miteinander im Wald zu gewährleisten“, ist sich Dirk Dewald, Projektleiter beim Geo-Naturpark, sicher.

