Bickenbach

Im Bickenbacher Weltladen ist Nachhaltigkeit ein Grundprinzip jedes wirtschaftlichen Handelns. Das gilt sowohl für die Auswahl der angebotenen (meist ökologischen) Produkte, als auch für den Umgang mit den Produzenten. Unser Foto zeigt Mitarbeiterin Sabine Dembowski. Foto: ewi
08. März 2021 

Nachhaltige Unternehmen

Die Asklepios Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein und der Weltladen Bickenbach wirtschaften nachhaltig

ALSBACH-HÄHNLEIN/BICKENBACH, März 2021 (erh), Nachhaltigkeit wird in Zeiten der Klimakrise für Unternehmen immer wichtiger – das betrifft zuvörderst die Umweltbilanz. Aber auch in puncto Mitarbeiterführung gewinnen Nachhaltigkeitskriterien zunehmend an Bedeutung. Das Thema Nachhaltigkeit mit seinen verschiedenen Facetten steht nicht nur bei großen Konzernen, sondern ebenso bei kleinen und mittelständischen Betrieben weit oben auf der Agenda. „Ohne Nachhaltigkeit kann ein Unternehmen heute nicht mehr erfolgreich sein“, ist Thomas Wilhelm überzeugt. Der Geschäftsführer der Asklepios Hirschpark Klinik nennt es den „Greta Thunberg-Effekt“, der die Ökologisierung der Wirtschaft mit antreibt.

In der Alsbacher Einrichtung finden sich auf verschiedenen Gebieten Beispiele für Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit. So wird der Einkauf für die Häuser der Asklepios-Gruppe inzwischen zentral gesteuert und ist ausgerichtet auf nachhaltige und zertifizierte Produkte und Produktionsprozesse. „Das nimmt uns vor Ort zwar etwas die Flexibilität, aber die positiven Auswirkungen überwiegen deutlich,“ unterstreicht Wilhelm.

Innen- und Außenbeleuchtung der Klinik sind inzwischen komplett auf LED umgestellt. „Wir suchen bei der Energieversorgung ständig nach Möglichkeiten, Ressourcen zu sparen.“ Eine Suche, die der gelernte Ingenieur mit besonderer Hingabe verfolgt. Demnächst werden motorbetriebene Belüftungssysteme für sämtliche Räume deinstalliert.
Stattdessen wird die Lüftung wieder über die Fenster durchgeführt. „Alle Zimmer haben Fenster, das ist überhaupt kein Problem.“ Patienten und Personal werden entsprechend unterwiesen. Solche Einsparungen tragen zur Kostensenkung bei und führen in Summe zu einem besseren Betriebsergebnis, von dem die Mitarbeiter etwa durch Lohnerhöhungen oder Prämien profitieren. Ein weiteres Ziel ist es, aus der Hirschpark Klinik ein papierloses Haus zu machen. Statt auf Papier würden die Patientenakten und sämtliche Dokumentationen dann platz- und ressourcensparend digital aufbewahrt werden. Technisch machbar, aber wohl eher ein mittelfristiges Projekt.

Die Bewahrung von natürlichen Ressourcen hat man sich bei Asklepios ebenfalls auf die Fahne geschrieben. Der circa 50 000 Quadratmeter große Park rund um die Klinikgebäude, die circa 5000 Quadratmeter der Gesamtfläche einnehmen, bleibt unangetastet, versichert Wilhelm.
In Sachen nachhaltiger Personalpolitik verweist er auf die lange Betriebszugehörigkeit vieler der aktuell 170 Angestellten. Wie der Geschäftsführer selbst sind viele Mitarbeiter über 20 Jahre im Haus tätig, der Krankenstand ist niedrig. „Das spricht für die gute Atmosphäre, die Menschen fühlen sich wohl bei uns.“ Bei Neueinstellungen strebe das Unternehmen in der Regel eine langfristige Zusammenarbeit an. Die Nachhaltigkeitsstrategie spiegele sich zudem im Asklepios-Slogan wider: „Gesund werden, gesund leben.“ Eine nachhaltige Lebensweise tue nicht nur der Psyche gut, sondern habe positiven Einfluss auf das persönliche Umfeld und die Umwelt, so Thomas Wilhelm.

Beim Weltladen in Bickenbach ist Nachhaltigkeit ein Grundprinzip jedes wirtschaftlichen Handelns. Das gilt sowohl für die Auswahl der angebotenen (meist ökologischen) Produkte, als auch für den Umgang mit den Produzenten. Fairer Handel mit fairen Löhnen soll den Herstellern in ihrer Heimat ein verlässliches und ausreichendes Einkommen sichern, erklärt Andreas Fetzer, der ehrenamtliche Geschäftsführer des Weltladens. Dabei hat man Kaffeebauer in Lateinamerika ebenso im Blick wie Milchbauer in Deutschland.

Geführt wird das Geschäft, das mit einer Photovoltaikanlage zur Energiegewinnung ausgestattet ist, von sechs ehrenamtlichen Mitarbeitern und einer Teilzeit-Kraft. Im Verlauf der letzten Jahre war die Mitarbeit im Weltladen für zwei Frauen nach einer längeren Erziehungszeit das Sprungbrett in einen neuen Berufszweig. „Wir freuen uns, wenn sich durch die Tätigkeit im Weltladen für einzelne neue berufliche Perspektiven ergeben“, so Andreas Fetzer.