01. Juni 2016 

Oskar Negt in Darmstadt

Sozialwissenschaftler spricht am 9. Juni auf Einladung der Volkshochschule im Katholischen Bildungszentrum: „Demokratie braucht lebenslanges Lernen für alle“

DARMSTADT, Juni 2016 (meli), Prof. Dr. Oskar Negt, der Nestor der deutschen Sozialwissenschaften ist am Donnerstag, 9. Juni zu Gast in Darmstadt. Auf Einladung der Volkshochschule Darmstadt in Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenenbildung, dem Katholischen Bildungszentrum, den ASTEN der Hochschule Darmstadt und der Evangelischen Hochschule Darmstadt und dem DGB Darmstadt spricht der international renommierte Sozialwissenschaftler und Sozialphilosoph um 19 Uhr im Katholischen Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter-Straße 30. Im Blickpunkt des Abendvortrags mit anschließendem Gespräch stehen das Thema „Zukunft braucht lebenslanges Lernen für alle“ und Negts Plädoyer für eine „Erwachsenenbildung des aufrechten Gangs“.

Der Eintritt zur Veranstaltung kostet an der Abendkasse 5 Euro (ermäßigt 2 Euro, Teilhabecard kostenlos). Um Voranmeldung unter www.darmstadt.de/vhs unter Kurs-Nr.: 100.07. wird gebeten. Die Darmstädter Georg-Büchner-Buchhandlung wird einen Büchertisch mit den Werken Oskar Negts präsentieren.

Negt ist einer der einflussreichsten Soziologen der Bundesrepublik und zugleich einer der profiliertesten politischen Erwachsenenbildner. Sein Ausgangspunkt war in den 1960ern die Arbeiterbildung, für die er das Prinzip des exemplarischen Lernens in die politische Bildung übertrug.

Negt plädiert für einen emanzipatorischen und systemkritischen Ansatz.

Negts Credo: „Demokratie ist die einzige politisch verfasste Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss – immer wieder tagtäglich, bis ins hohe Alter hinein.“ Ziel von politischer Bildung sind die mündigen, aufgeklärten Bürgerinnen und Bürger, die den aufrechten Gang wagen, soll heißen: sich ihres Verstandes ohne Anleitung anderer bedienen.

Oskar Negt, geboren 1934, gilt als einer der weltweit bedeutendsten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Er studierte bei den beiden Vätern der Frankfurter Schule, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Bis heute gilt er als Lordsiegelbewahrer der Kritischen Theorie, er war Assistent bei Jürgen Habermas und schließlich von 1970 bis 2002 Professor für Soziologie in Hannover. 2011 wurde Oskar Negt für sein politisches Engagement mit dem August-Bebel-Preis geehrt. Die Frage von Arbeit und Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit im europäischen Prozess steht seit Jahren im Zentrum seines Werks.