Seeheim-Jugenheim

Auch heiße Raubkatzen streiften durchs Seemer Dschungelcamp. Da rief keiner freiwillig: „Holt mich hier raus!“
10. Februar 2013 

Partypfad im Gaudi-Urwald

Unter dem Motto „Dschungel Camp“ schaffte die Sitzung der „Seemer Fastnachtsgaudi“ löwenstarke Stimmung mit einer affenartig spaßigen Bühnenshow

SEEHEIM-JUGENHEIM, Februar 2013 (pem), Hart im Nehmen müssen die Kandidaten des TV-Dschungel Camps sein. Beste Kondition fordert ebenso das Seemer Urwaldlager: Feierfitness und absolute Partytauglichkeit empfehlen sich für die Sitzung der „Seemer Fastnachtsgaudi“.

Vorhang auf, und ab die Show! Da bebt bald die Bühne, vom enormen Applaudieren fangen die Wände fast an zu vibrieren. Nur der Bürgermeister schaut schon sorgenvoll und hofft, dass die Halle den Frohsinnssturm aushält! Atemberaubendes Programm, ein ausgelassenes Publikum in Aktion, der Saal in Bewegung – eine festseelige Gemeinschaft. Das Narrenbündnis besiegelt die immer wieder angestimmte „Hymne“: Steh auf, wenn Du Seemer bist! Wer am Ablauf anderer Sitzungen und Kappenabenden zum Karnevalsmuffel geworden ist, dem weckt die „Seemer Fastnachtsgaudi“ neue närrische Lebensgeister: Musikklamauk, Playbackshow, Comedy-Slapstick, Tanz mit Akrobatik: Eine Perlenschnur von Mini-Events. Darin liegt der Erfolg des Konzepts der Veranstaltung: Schauen, Staunen, Mitmachen! Rar machen sich deshalb die Wortbeiträge, doch ohne Geschlechtergefrozzel geht es nicht: Der „Sprachwissenschaftler“ erleuchtet unter der Frage nach „der-die-das“ die Weltordnung. Der „interaktive Geldautomat“ lässt den Mann an der technischen Weiblichkeit scheitern.

Die ganze Ästhetik der Frauen bringt der Tanz am besten zur Geltung. Ob bühnenstürmische Kiddy-Gruppe oder Gardistinnen Präzisions-Duett: das Publikum wird verwöhnt mit ausdrucksstarken Einstudierungen, für die die jeweiligen Trainerinnen viel Lob ernteten. Die „Powergirls“ zauberten die Wildheit Afrikas auf die Bühne, der TV Seeheim wirbelte die Leiber durch die Luft. Mit den „Amazonen“ kam Kultatmosphäre in den Saal. Mit ihrem Geschlechterkampftanz attackierten sie die „Hang-Over-Boys“.

Unerreicht bleibt der raubeinige Charme der wattebusigen „Ballerinos“ „La vida loca“(das verrückte Leben) ist hier schon Programm beim Männerbalett, nur echt mit schwebender Jungfrau! Abgesehen von tanzflächenfüllenden Pausenhits und Saalgesang zu den Schunkelrunden lieferte die musikalische Gestaltung des Abends noch manche Glanzlichter: Die „drei Tenöre“ bewiesen nicht nur herzergreifend schöne Stimmführung sondern auch extravagante Körperbeherrschung! Sonnenbrille, Satinhemd, Schlaghose- Siebziger-Jahre-Sound: die DTK-Band griff mit Carpendale, Kordalis, Maffey, Holm und Co. tief in die Seelenschmalzmelodien, um die Narrenschar in euphorische Hochstimmung zu versetzen!

Als „Very-Special-Guest“ hatten die Seemer sich ein Unikum eingeladen: Woddy! Die geballte Bühnenpräsenz, die Schmetterstimme des personifizierten Entertainments, Powerwesen mit Humorschmackes. Wer jetzt mit seinen bunten Plastikschüsselchen hantiert, wird immer an Woody denken, denn aus Abbas „Supertrooper“ wird da das „Super-Tupper-Schüsselche mit Deckel“!

Die Stimmung tropisch heiß angekocht vom Programm reichte noch für eine lange Tanznacht. Bei diesem Dschungel Camp rief keiner freiwillig: „Holt mich hier raus!“

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