31. Mai 2020 

Pause für die Wühlmäuse

Treffen und Arbeitseinsätze der NABU-Jugendgruppe Seeheim-
Jugenheim ausgesetzt | Pflanzen halten der Trockenheit stand

SEEHEIM-JUGENHEIM/MALCHEN, Mai 2020 (erh), Eckhardt Woite hat Zeit: Aufgrund der Corona-Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren hatten die Wühlmäuse in den vergangenen Wochen wenig zu tun. Die Wühlmäuse sind die mehrgliedrige Kinder- und Jugendabteilung des Naturschutzbund (NABU) Seeheim-Jugenheim und kümmern sich mit ihren unterschiedlichen Gruppen um verschiedene Naturprojekte auf dem Gemeindegebiet. „Wir können uns nicht treffen und nichts machen“, blickt Wühlmäuse-Chef Woite auf die Auszeit für die NABU-Kids.

Dass die jungen Naturschützer wegen der Coronavirus-Pandemie die von ihnen betreuten Maßnahmen nicht wie gewohnt hegen und pflegen können, verkraften die Wühlmäuse-Areale in diesen Wochen einigermaßen gut.

„Der Frühling ist die Wachstumsphase, da ist nicht so viel zu tun“, erklärt Woite. Mit ihren Pflanzprojekten fördern die Wühlmäuse die Artenvielfalt und legen dabei Wert darauf, trockenresistente Bäume und Sträucher zu setzen, die mit wenig Wasser auskommen und somit dem Hitzestress des Klimawandels standhalten können. Deshalb blieb der Gießaufwand für diese Bereiche trotz des trockenen Aprils überschaubar, erzählt Eckhardt Woite. „Das war nicht viel, das habe ich allein erledigt.“

Im vergangenen Sommer haben die „Krassen Krähen“, eine Untergruppe der Wühlmäuse, eine Kurve an der Zufahrtstraße zur Burg Frankenstein mit Erlaubnis von Hessenforst durch das Setzen von 74 Pflanzenarten (Blühpflanzen, Sträucher, Bäume) in ein abwechslungsreiches Biotop verwandelt.

In diesem Frühjahr blüht die „Krasse Kurve“ nun zum ersten Mal. „Wunderbar, ich war vor kurzem oben“, schildert Woite den bunten Anblick. Auswirkungen der Corona-Krise auf die Natur etwa durch mehr Spaziergänger in Wald und Flur hat Woite bei seinen Streifzügen zu den Wühlmäuse-Plätzen nicht festgestellt. „Es ist eigentlich wie immer, ich habe keine Veränderungen oder Schäden gesehen.“

Die Wühlmäuse-freie Zeit nutzt Eckhardt Woite vor allem dazu, um sein Buchprojekt voranzubringen. Seit zehn Jahren schreibt er an einem Werk mit dem Arbeitstitel „Leben im Einklang mit der Natur“; hundert Seiten hat er sich als Ziel gesetzt. „Ich hoffe, jetzt ein Stück weiter zu kommen.“