Petrus stürmte das Aktionsprogramm
Ein starkes Unwetter ließ den Kreisfeuerwehrtag in Hähnlein für 800 Jugendliche zum besonderen Erlebnis werden
ALSBACH-HÄHNLEIN, September 2015 (dec), Schon Wochen vor dem Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehren war die Vorfreude bei den Kindern und Jugendlichen riesengroß. Dass ihr erstes Ferienwochenende aber gleich eine nächtliche Evakuierung für sie bereithalten würde, hätten sie sicher nicht gedacht. Gut, dass die ausrichtenden Wehren des Bezirks V aus Alsbach, Hähnlein, Seeheim-Jugenheim, Bickenbach, Pfungstadt und Eberstadt auf alle Eventualitäten vorbereitet waren.
Fast eine Woche bauten die ehrenamtlichen Helfer das Zeltlager und dessen Infrastruktur auf. Durch die detaillierte Planung im Vorfeld und die eindeutige Trennung der Zuständigkeiten im Vorfeld, liefen alle Vorbereitungen reibungslos ab. Am Freitagabend standen 75 Mannschaftszelte auf dem Zeltplatz in Hähnlein, ungefähr 800 Kinder und Jugendliche bevölkerten gut gelaunt den Platz und alle waren damit beschäftigt, sich in ihren Zelten häuslich einzurichten. Hinter den Kulissen standen die Verantwortlichen allerdings schon in direktem Kontakt mit dem deutschen Wetterdienst: Eine Unwetterwarnung für Hähnlein lag vor. Die geplante Nachtwanderung wurde vorsichtshalber abgesagt.
Tatsächlich kam in der Nacht Starkwind auf, später setzte Regen ein – eine Gewitterzelle zog direkt auf den Zeltplatz zu. Die Einsatzleitung entschied sich für die Evakuierung aller Teilnehmer in die Sport- und Kulturhalle Hähnlein. In den vorhandenen Mannschaftstransportern der anwesenden Feuerwehren wurden die Kinder und Jugendliche im Ringverkehr mit Blaulicht und Sirene in die sichere Unterkunft gebracht. Dort mussten alle auf engem Raum für ungefähr vier Stunden ausharren, da noch eine weitere Unwetterfront angekündigt wurde. Glücklicherweise blieb hier Schlimmeres aus, es kam nur ein leichter Landregen in Hähnlein an.
Am nächsten Morgen hatten die ehrenamtlichen Helfer einiges an Aufräumarbeiten zu leisten. Dadurch startete das geplante Programm erst zwei Stunden später, doch mit viel Elan: Zehn Mannschaften traten zur Abnahme der Leistungsspangen in diesem Jahr an. Sie alle konnten sich die begehrte Auszeichnung sichern, die ihnen am Abend im feierlichen Rahmen verliehen wurde. Bei der Stadtrallye in Hähnlein lernten ungefähr 130 Kinder und Jugendliche den Ort kennen. Höhepunkt bildete dann die Lagerdisco am Abend mit eigenem DJ, der auf alle Wünsche der jungen Leute gerne einging, und die abschließende Feuershow mit Jonglage kurz vor Mitternacht. Die jüngeren Kinder hatte zwar am Abend gleich nachgefragt, ob sie nicht noch mal evakuiert werden müssten – das Spektakel hatte sie begeistert – aber am Ende hatten auch sie großen Spaß am bunten Treiben der Lagerdisco. Einige ältere Teilnehmer ließen dann den Abend gemeinsam mit ihren Feuerwehrkameraden am Lagerfeuer ausklingen.
Am Sonntagmorgen trafen sich alle nochmal zum Frühstück, bevor die Siegerehrungen für Stadtrallye und XXL-Kickerturnier durchgeführt wurden. Schon gegen 11 Uhr war der Zeltplatz geräumt und die Zelte waren bis auf die Versorgungszelte abgebaut. Gemeinsam mit der Ehren- und Altersabteilung arbeiteten die Aktiven der Feuerwehr in Hähnlein noch bis Dienstag. Dann waren alle Gerätschaften wieder sicher verstaut und der Zeltplatz als solcher nicht mehr erkennbar. Alles in allem zeigten sich die Vorteile der gemeinsamen Organisation sehr deutlich. Die Verantwortung und die Arbeit konnte auf viele Schultern verteilt werden und die Veranstaltung lief reibungslos ab. Sicher werden auch andere Bezirke in Zukunft auf diese Art der Organisation zurückgreifen und von den Erfahrungen in Hähnlein profitieren.

