24. März 2013 

Pro Bahn fordert Einbeziehung des Stadtbusses beim Umbau des Grabens in Heppenheim

DARMSTADT/HEPPENHEIM, März 2013 (meli), Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert bei der Umgestaltung des Grabens auch die Belange des Nahverkehrs zu berücksichtigen. Eine Flaniermeile mit Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Biergärten ist sicher eine verlockende Vorstellung. Doch diese Einkaufsstraße muss auch mit dem ÖPNV für jedermann gut erreichbar sein. Das bedeutet, dass bei der anstehenden Umgestaltung genügend Platz für angemessene und zweckmäßige Bushaltestellen reserviert werden muss.

Die Stadtverwaltung und das Landratsamt sind sehr wichtige Ziele und sollten von mehreren Buslinien angefahren werden. Ebenso muss die Martin-Buber-Schule gut von mehreren Schulbussen bedient werden können. Die jetzige Haltestelleninfrastruktur reicht dafür nicht aus. Nachdem die Haltestelle der Buslinie 667 von der Mitte des Grabens in die Lehrstraße verlegt wurde, beschwerten sich viele Fahrgäste, dass nun die Haltestelle zu weit von Behörden und Fußgängerzone entfernt ist. Wünschenswert und realisierbar wäre eine Haltestellenanlage im Graben zwischen Kellereigasse und Gräffstraße.

Da die Schulen und Behörden von mehreren Buslinien angefahren werden sollten, ist hier eine Umsteigeanlage mit drei Busbuchten an jeder Seite nötig. Auch das Stadtbusnetz sollte zweckmäßiger und effektiver gestaltet werden und auf einem sternförmigen Netz das Zentrum und die Stadtteile miteinander verbinden. Selbstverständlich muss dabei auch der Graben angefahren werden, und zwar nicht nur von einer, sondern von mehreren Stadtbuslinien.
Bei der Haltestellenanlage am Graben sollte neben Ein- und Aussteigen natürlich auch der Umstieg von einer Buslinie in die andere möglich sein. Verkehrsplaner sprechen von einer Rendezvous-Haltestelle. So könnte nicht nur eine, sondern mehrere Stadtbuslinien zum Landratsamt, zur Stadtverwaltung und zur Martin-Buber-Schule fahren und sich dort treffen.

Am anderen Ende des Grabens, Wormser Tor/ Friedrichstraße sollte mit einer weiteren Haltestelle die Fußgängerzone erschlossen werden. Denkbar wären hier so ganannte Buscaps an beiden Seiten, sodass in jeder Richtung ein oder zwei Busse halten können. Außerdem sollte in Zusammenhang mit der Neugestaltung des Grabens geprüft werden, ob vom Graben aus über Kellereigasse in Richtung Großer Markt, Kurfürsten-Platz bzw. Schunkengasse eine Stadtbuslinie in beiden Richtungen fahren könnte und ob dafür auch die Ecke Graben / Kellereigasse baulich angepasst werden müsste.

Die obere Altstadt muss dringend besser erschlossen werden, wenn hier nicht noch mehr leer stehende Läden und Lokale beklagt werden sollen. Ein guter öffentlicher Nahverkehr ist eine wichtige Investition in die Zukunft einer Stadt. So wirkt man dem Ausbluten der Altstadt und der Innenstadt entgegen! Eine weitsichtige Stadtplanung sollte sich dessen bewusst sein und Reservierungen für zukünftigen Ausbau vorhalten.

Ein Ausbau des Grabens ohne Einplanung des Busverkehrs ist Verschwendung öffentlicher Gelder. Dann wird man in einigen Jahren wieder mit dem Presslufthammer anrücken und die Kunden des Einzelhandels und der Gastronomie vergraulen. Und ob dafür in einigen Jahren noch mal Zuschüsse eingeworben werden können, ist sehr fraglich. Zurzeit gibt es für Haltestellenanlagen noch Zuschüsse aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz.