Raum und Zeit für Lernlust
Beim „Tag der offenen Tür“ präsentierte die Alsbacher Melibokusschule ihre am sozialen Lernen orientierte Ausbildungsvielfalt
ALSBACH-HÄHNLEIN (pem), „Meliboksschule, kleine Schule unterm Berg, unser Wissen ist Dein Werk!“ Die enthusiastisch geschmetterte Schulhymne stellte zur Begrüßung besonders potenziellen neuen Mitschülern augenzwinkernd den Stundenplan und Tagesablauf vor. Die Eltern konnten sich schon über die www.melibokusschule.de informieren, doch auch die neue Homepage kann den Eindruck der lebendigen Atmosphäre vor Ort nicht ersetzen.
Der „Tag der offenen Tür“ gab Gelegenheit, sich mit dem vielfältigen Ausbildungsangebot und dem charakteristischen Profil der Einrichtung vertraut zu machen: Die vor einigen Jahren begonnenen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen schufen zugleich Raum für die Umsetzung neuer inhaltlicher Lehr- und Lern-Konzepte. Sich als Ganztagsschule zu etablieren forderte eine Ausdehnung des Betreuungsangebotes und rief zusätzliche, außerschulische Aktivitäten ins Leben.
Das soziale Lernen steht als zentraler Wert über allem. Differenziert nimmt die Schule ihre Aufgabe wahr, der Persönlichkeitsentwicklung zu dienen, die Individualitätsentfaltung zu unterstützen und dennoch die Integration in der Gemeinschaft zu gewährleisten. Begabungen erkennen und ausbauen, Schwächen ausgleichen. Es gilt, Interesse und damit die neugierigen „Selbstlernkräfte“ zu wecken.
Lehrer verstehen sich längst nicht mehr als die unantastbaren Wissens- und Wahrheitsverkünder früherer Epochen. Sie begleiten eher als partnerschaftlicher „Kompetenzservice“ den Lernweg der Schüler mit ihren Fachkenntnissen und pädagogischem Geschick. „Unsere Lehrer, die sind gut, sie fördern unsern Mut“, bestätigt die Schulhymne. Selbstvertrauen gewinnen durch die Stärkung eigener Fähigkeiten, Verantwortung übernehmen, Toleranz, gute Kommunikation und Kooperation stellen die Grundpfeiler der Philosophie dar, die im Schulalltag mit konsequenter Übung gelebt wird. Bereiche für Gemeinschafts-Engagement bieten Sanitätsdienst, Mediatorenausbildung und die Mittagspausenbetreuung nach dem Modell „Groß hilft Klein“. In einem zertifizierten Training werden Schüler befähigt, die Hausaufgaben zu begleiten, Spiele anzuleiten und eigene Projekte durchzuführen.
Soziales Lernen bedeutet immer, genügend Zeit und Raum für Entwicklungen und Reifungsprozesse zu gewähren. „Wir haben uns ganz bewusst deshalb für G9 (den ungekürzten Gymnasialbesuch) entschieden“, erklärt Schulleiterin Doris Föhr. Allenthalben arbeitet man daran, Druck und Stressfaktoren zu minimieren. Ausgleich schaffen, nicht zuletzt die beaufsichtigten Sportangebote (z.B. die beliebte Kletterwand), die „bewegte Pause“ und ein Raum, der eine Vielfalt von Spielen zur Verfügung stellt. Andererseits achtet man darauf in Ruhezonen für Entspannungsorte zu sorgen. Mit dem Blick auf die ganzheitliche Entwicklung der Kinder kümmert man sich auch um Gesundheitsvorsorge, z.B. mit Drogenpräventionsprojekten, Ernährungserziehungsprogrammen und einem entsprechenden Speiseplan der Kantine.
„Schule soll vor allem Spaß machen!“, betont Doris Föhr. Wie das der Schulleiterin und dem Kollegenteam täglich im Unterricht gelingt, konnten die zahlreichen Besucher bei den Führungen spüren.
Mitmacheinladungen bezogen die „Schnupperschüler“ gleich ein. Die Bücherei-Rallye machte Lust in das Schmöker- und Wissensparadies bald tiefer einzutauchen. Mit Rätselaufgaben und Labyrinthen findet man sogar an Mathematik sein Vergnügen. Die oft wenig geliebten Naturwissenschaften erschienen manchem in neuem Licht. Man staunte nicht schlecht beim Mikroskopieren, über faszinierende Biologiemodelle und imposante chemische (Selbst-)Versuche. Die professionell ausgestattete Werkstatt verschaffte erste Erfahrungen in Holzarbeiten. Einblicke in Projekte wie die „Märchenwerkstatt“, die Auslandsaustausch-Aktivitäten und die Präsentationen der AG´s (Nähstube, Pferde AG) rundeten das facettenreiche Bild ab.
Vieles ist geschafft und es gibt noch viel mehr zu tun: Die Alsbacher Melibokusschule freut sich auf neue Schüler, die sich einbringen, um bald herzlich überzeugt in die Schulhymne einzustimmen.
Fotogalerie:
Alle Fotos von Stefan Oelsner.
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