Kirche, Kreis Bergstrasse

Alexandra Paulmichl
09. Mai 2013 

Sinfonisches Oratorium „Die Glocke“ in der Lampertheimer Domkirche

LAMPERTHEIM, Mai 2013 (meli), „Festgemauert in der Erden…“ – so beginnt eines der bekanntesten, am meisten zitierten deutschen Gedichte, Friedrich Schillers „Lied von der Glocke“.

In der Vertonung von Max Bruch wird es am Samstag, den 25. Mai ab 19 Uhr in der Lampertheimer Domkirche erklingen. Für die Aufführung im Lampertheimer Dom verbinden sich die Dekanatskantorei Ried und die Eberbacher Kantorei zu einem machtvollen Klangkörper von über 100 Choristen. Exquisit besetzt sind auch die Solopartien, bei denen es dem Komponisten gelungen ist, aus dem epischen Fluss der Ballade individuelle musikalische Charaktere herauszuarbeiten: Angelika Lenter (Sopran), Alexandra Paulmichl (Alt), Marcus Ullmann (Tenor) und Matthias Horn (Bass) werdn in Lampertheim ihre Stimmern erklingen lassen. Mit großem Orchester, der Kammerphilharmonie Mannheim und Orgel entsteht ein wunderbares Klangerlebnis. Die Gesamtletiung liegt bei Heike Ittmann.

Vergangenes Wochenende fand die erste Aufführung des Werkes in der Eberbacher Michaelskirche statt. Das Publikum honorierte dieses mitreißende Konzerterlebnis mit minutenlangen „standing ovations“. Max Bruch ist den meisten Zeitgenossen leider nur noch durch sein Violinkonzert bekannt. Weitgehend vergessen ist, dass dieser Romantiker eine Vielzahl an Werken schuf, die einen Vergleich mit Johannes Brahms und Richard Wagner nicht zu scheuen brauchen. Er hob die tradierte Form des Oratoriums auf einen neuen Gipfel. Ein Paradebeispiel für diese Meisterschaft ist „Das Lied von der Glocke“, eine klanggewaltige und kongeniale Vertonung der Schillerschen Ballade. Max Bruch zeigte eine unbegrenzte Verehrung für Schiller, und seine Vertonung der „Glocke“ hat er sogar dem Dichter selbst gewidmet.

„Das Lied von der Glocke“, 1878 komponiert, besticht vor allem durch seine dramatische Spannung, harmonischen Reize und klangmalerischen Wendungen. Zart-lyrische Klänge, ausladende Melodik, klangliche Farben und Ballungen sind hier miteinander vereint. Der vielschichtige Balladentext wird durch diese Vertonung sogar plastischer und eindringlicher nachgestaltet, als das gesprochene Wort es je könnte.

Karten für das von cultur communal unterstützte Konzert gibt es im Vorverkauf beim Lampertheimer Rathausservice, Tel. 06206/935100.

Weitere Informationen unter 06206/157301 und unter heikeittmann@gmail.com.