Gernsheim und Ried

Waldfest Sängerlust in GernsheimDamit es kräftig brutzelt, wird der Rollbraten am Grillspieß mit Wasser übergossen.
12. Juni 2012 

Spaß, Speisen und Ohrenschmaus

Waldfest des Gesangvereins Sängerlust Gernsheim bot deftige Kost und beste Unterhaltung unterm Blätterdach

GERNSHEIM, Juni 2012 (sawe), Im Wald sind sangestechnisch nicht nur die Räuber unterwegs – auch der Gesangverein Sängerlust macht dem zünftigen Lied alle Ehre. Einmal im Jahr wird an der Vogelschutzhütte gebrutzelt, was das Zeug hält. So wieder am Samstag, 2. Juni, als Mann und Maus, Kind und Kegel hinaus in den Gernsheimer Stadtwald marschierten – oder sich vom Fahrdienst kutschieren ließen. Idyllisch schmiegt sich die Hütte inklusive Nebenbauten in den Waldsaum, erhabene Bäume spenden Schatten und mittendrin steht eine riesige Grillwanne über der sich duftende Rollbraten in Hitze und Rauch des Feuers drehen. Ein Mahl, echten Räubern gerecht, nach zweieinhalb Stunden Garzeit von der Stange gezogen und in große Wärmebehälter verstaut. Einzeln daraus wieder entnommen und scheibchenweise auf Teller gelagert, mit Zwiebelsoße übergossen und einem Schlag Kartoffelsalat versehen eine Delikatesse.

„Wir haben echte Stammgäste“, erzählt Sängerlustchef Roland Galley mit Blick in die Runde der Gäste, die mittlereile in Scharen an die Tische strömen. Begeistert ist er, als er auch ganz neue Gesichter ausmacht, die er beim Waldfest noch nie gesehen hat: „Es spricht sich herum, wie schön es bei uns ist“, schmunzelt er und spricht von rund 200-250 Gästen im Durchschnitt. Allerdings spielte – nach einem regnerischen Vormittag – am Nachmittag dann auch das Wetter mit und einem Spaziergang oder der Radtour in den Wald stand nichts mehr im Wege. Und der sagenhafte Duft der 12 Rollbraten, die sich schon nach kurzer Zeit dank zügigem Verkauf dem Ende zuneigten. „Es gibt auch noch Bratwurst“, erklärte Galley, denn für jeden sollte etwas Schmackhaftes im Angebot sein.

Zum Runterspülen gab es Bier und Softgetränke oder an der Sängerlust – Gurgelhütte einen kleinen hochprozentigen Schluck. Hauptorganisatorin und Frauensprecherin Renate Wagner hatte ganze Arbeit geleistet – mit einem großen Helferteam, versteht sich, und sogar einen Schminktisch für Kinder organisiert. Spiele und Malutensilien gab es dort, und, das verriet Galley: „Für ein Spiel bin ich der Holzmichel, der immer wieder aus seinem Bett aufsteht, wenn es im Lied heißt „er lebt noch.“ Singen, spielen, schlemmen – das Waldfest ist ein Fest für die ganze Familie. Nebenbei erzählte Galley davon, dass es einen Chorleiterwechsel geben wird: „Am 1. Juli fängt Dr. Henning Scharf bei uns an.“ Wahrscheinlich gibt es deshalb nicht wie gewohnt ein Konzert im November, sondern als Premiere für den neuen Dirigenten ein Frühjahrskonzert 2013.

Dieser Artikel erschien in der Juni-Ausgabe des Melibokus Rundblick (Nr.156).