Sport hält gesund, Spaß hält am Leben!
Die Alsbacher Reha-Sport-Gruppe genoss Sommerentspannung beim Grillfest auf der Gänseweide in Hähnlein
ALSBACH-HÄHNLEIN, August 2012 (pem), “Sport ist einfach immer gut!“, davon ist Harald Hennemann überzeugt. Theoretisch wissen wir es ja alle: regelmäßige Bewegung fördert die Ausgeglichenheit sämtlicher Körperfunktionen, motiviert und verscheucht viele trübe Gedanken, gemeinsames Üben beschert neue Kontakte. Das ganzheitliche Wohlgefühl könnte unsere beste Gesundheitsversicherung sein, nähmen wir den Sport als Mittel der Krankheitsvorbeugung nur auch in der Praxis ernst genug. Dass Sport aber wirklich immer gut tut, hat Harald Hennemann wie auch die übrigen Vereinsmitglieder der BRSG (Behinderten- und Reha-Sport-Gruppe) Alsbach in Folge einer schweren Erkrankung am eigenen Leib erfahren.
Längst hat sich in der medizinischen Fachwelt die Auffassung etabliert, dass selbst einem durch gravierende Leiden beeinträchtigten Organismus besser mit Aktivierung als mit Schonung geholfen werden kann: Fördern durch gezieltes Fordern, um vor allem die körpereigenen Selbstheilungskräfte anzuregen. Arbeitsgruppen aus Medizinern, Sportwissenschaftlern Psychologen und Physiotherapeuten entwickelten krankheitsspezifische Übungskataloge. Das eröffnete die Möglichkeit, Patientennachbetreuung über den Klinikaufenthalt hinaus zu erweitern und bereits in den Alltag integriert fortlaufend an der Genesung zu trainieren. Jeden Donnerstag schließt Harald Hennemann die kleine Turnhalle der Melibokusschule auf wo die Übungsstunde der “Coronaren Gruppe“ stattfindet.
Verschiedenste Herzerkrankungen und – operationen haben die Mitglieder hier hergeführt. Bei manchen bedurfte es einiger Überzeugungsarbeit für sich zu akzeptieren, dass Sport wirklich immer gut tut. Ärzte weisen die Teilnehmer zu, die Krankenkassen unterstützen 90 Trainingseinheiten. Bevor man hier aktiv wird, muss der ärztliche Befund vorgelegt werden, damit die speziell ausgebildete Übungsleiterin den Stand des Patienten richtig einzuschätzen vermag. Sie achtet darauf, dass niemand sich übernimmt. “Ohne ärztliche Begleitung darf gar keine Stunde abgehalten werden“, erklärt Harald Hennemann. Im Anwesenheitsdienst zur eventuellen Nofallintervention wechseln sich vier Ärztinnen aus umliegenden Gemeinden ab. Es ist nicht nur die Bewegung, die einen nach und nach eigene Kräftigung und damit Selbstsicherheit spüren lässt, die die häufig schwer in den Griff zu bekommende „Herzangst“ bessert. Was so gut tut am Sport ist das Zusammentreffen mit anderen in vergleichbarer Situation. Die positive Atmosphäre sorgt für die Rückgewinnung der Lebensqualität: Sport hält gesund, Spaß hält am Leben! Nach dem Prinzip trainiert auch dienstags die Frauengruppe. Der Zugang ist offen, zumeist sind orthopädische Beeinträchtigungen der Anlass zu Teilnahme; und trotzdem Spaß zu haben der Hauptgrund!
„Das geht aber auch nicht-sportlich im Vereinsleben!“, dachte sich Schriftführerin Helga Pförtner. Nachdem ein geplanter Busausflug mangels Beteiligung ausfiel, kam ihr die Idee zum Grillfest. Der erste Vorsitzende Rudolf Krumb und eine Handvoll eifriger Organisatoren sorgten dafür, den Gedanken bestens in die Tat umzusetzen. Familienmitglieder wurden als Grillmeister aktiviert, Salate nach Hausfrauenart bestückten das Buffet. Schwätzchen rechts und links, heiteres Grüßen, Gemütlichkeit bei schönstem Wetter – Balsam für die Seele! Dazu noch musikalische Verwöhnung vom „Vokal-Saxophon-Keyborder“ Manfred Horschler. Mit seinem klangfreudigen Einsatz und dem flirrenden Melodienzauber ersetzt er spielend eine ganze Kapelle. Die schönen Stunden ergänzen die Bewegungstrainigs nochmal um den großen Faktor Spaß!
Fotogalerie:
Alle Fotos von Stefan Oelsner.
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Dieser Artikel erschien in der August/September-Ausgabe des Melibokus Rundblick (Nr.157).

