Stadt Zwingenberg gewährte Einblick in den Güterschuppen
Tag des offenen Denkmals
ZWINGENBERG, März 2025 (meli), Am Samstag, dem 7. September, als das Thermometer 32 Grad anzeigte, öffnete der historische Güterschuppen in Zwingenberg im Rahmen des bundesweiten Tags des offenen Denkmals seine Türen. Bei der spätsommerlichen Hitze war es nicht grade leicht Interessierte in den Güterschuppen zu locken. Da waren Freibad oder Eisdiele doch schon verlockender. Trotzdem fanden sich nicht wenige Gäste ein, um das denkmalgeschützte Gebäude in der Bahnhofstraße 23 zu besichtigen und mehr über seine Geschichte und die geplante Sanierung zu erfahren. Auch Wissenswertes über die Geschichte und die Bedeutung des Güterschuppens, der im Jahr 1858 für die Main-Neckar-Bahn errichtet wurde, interessierte die Gäste.
Er diente dazu, Express- und Stückgut zu lagern, weil der Bahnhof damals keine Lagerkapazität hatte. In unmittlebarer Nähe des Güterschuppens stand die einzige Großmarkthalle an der Bergstraße – das heutige Gebäude von Holzbau Wilch. Der Zwingenberger Güterschuppen ist das letzte erhaltene Gebäude seiner Art entlang der Main-Neckar-Bahn und steht unter Denkmalschutz. Errrichtet wurde der eingeschossige Bau in Holzskelettbauweise mit einem Sandsteinsockel.
Die Stadt Zwingenberg erwarb das denkmalgeschützte Gebäude im Jahr 2015, um es vor dem Verfall zu retten. Eine umfassende Sanierung, die im Mai diesen Jahres begann, soll das Gebäude in eine moderne, flexible Büro-einheit umwandeln, ohne seine historische Substanz zu beeinträchtigen. Im Rahmen der Sanierung wird der Güterschuppen behutsam restauriert und mit einer „Haus-im-Haus“-Lösung zu einem urbanen Bürogebäude umgebaut. Die Arbeiten erfolgten in zwei Bauabschnitten: Zunächst wurde die denkmalgerechte Instandsetzung des Gebäudes durchgeführt, bevor der Innenausbau begann. Besonders hervorzuheben ist die geplante Nutzung erneuerbarer Energien, wie z.B. eine Multi-Split-Klimaanlage mit PV-Anlage, die eine CO2-neutrale Klimatisierung ermöglicht.
So erfuhr man am Tag des offnenen Denkmals einges mehr über das kulturhistorische Erbe der Stadt und über den aktuellen Baufortschritt. Ein besonderes Highlight war die Ausstellung zum Thema „Nachhaltiges Bauen mit historischen Baustoffen“, die aktuelle Trends und Lösungen in diesem Bereich präsentierte. Hier erklärte der Lehmbauer Thomas Giebitz, der Fachmann auf diesem Gebiet ist, gerne alle Details, Vorzüge und Eigenschaften der natürlichen Baumaterialien, die in kleinen Holzkisten präsentiert wurden und zum Anfassen und Fühlen einluden. Thomas Giebitz hat die Wände des Güterschuppens mit diesen natürlichen Materilaien fachmännisch saniert.
Der Tag des offenen Denkmals ist Deutschlands größtes Kulturevent, bei dem jedes Jahr über 6.000 Denkmale bundesweit ihre Türen öffnen. Trotz der Hitze ist auch in Zwingenberg dieser Tag durchaus als ein erfolgreicher Tag zu werten.
Gegen Abend hatte sich das „Betreungsteam“ nach einigen Stunden Beratung und Gesprächen eine Abkühlung verdient.

