Darmstadt, Seeheim-Jugenheim

Polizeipräsidium Südhessen 2012Ausführliche Beratung in Sicher- heitsfragen boten Hans-Peter Kleinhanß und Michael Rühl im Präventionsmobil der Hessischen Polizei vor dem Rathaus in Seeheim.
27. November 2012 

Trau – schau wem!

Im Präventionsmobil informierten Fachleute des Polizeipräsidiums Südhessen zu Themen der Kriminalitätsvermeidung und berieten Bürger in konkreten Sicherheitsfragen

SEEHEIM-JUGENHEIM/DARMSTADT, Oktober 2012 (pem), Der Kommissar geht um! Es ist sogar ein ganzes Team des Polizeipräsidiums Südhessen, das sich mit dem „Präventionsmobil“ auf den Weg durchs „Revier“ gemacht hat. Simone Stock, Michael Rühl und Dienststellenleiter Hans-Peter Kleinhanß. Sie alle kommen aus langjähriger Polizeidienstpraxis in die Öffentlichkeitsarbeit.

Dieser Erfahrungshintergrund qualifiziert sie zu kompetenten Beratern. Mit dem schmucken, augenfälligen Ausstellungs-Lkw beweist die Polizei Bürgernähe, man bewegt sich auf die Bevölkerung zu und hat mit der Aktion ein Erfolgsmodell ins Rollen gebracht.
Auf Wunsch von Bürgermeister Olaf Kühn legte das Präventionsmobil auf seiner rund 14-tägigen Tournee in Seeheim einen Stopp ein. „Vorbeugen – schützen – beraten“ darin bestehen die Aufgaben der „mobilen Einsatztruppe“.

Der Zeitpunkt der Reise ist nicht zufällig gewählt. „Eingebrochen wird das ganze Jahr, aber im Herbst und Winter häufen sich doch die Delikte“ erklärte Hans-Peter Kleinhanß, der richtige Moment, um Vorsorge zu treffen. Gebäudeschutz, Wohnungs- und Grundstücksicherung stand an oberster Stelle des Fragenkatalogs der Bürger. Das Kollegenteam erlebte sehr viele Interessierte, die sich mit konkreten und präzisen Anliegen an die Fachleute wendeten.

Die Gespräche kreisten dann meist um die Prüfung der Zulänglichkeit bereits getroffener Maßnahmen und die Möglichkeiten der Optimierung. In allen Altersgruppen zeichnete sich ein weiterer Schwerpunkt ab: Mit dem Bewusstsein, dass das Internet zunehmend zum Ausbreitungsgebiet krimineller Energien geworden ist, wächst die Angst, bei eigenen Online-Aktivitäten unversehens in dubiose Geschäfte und prekäre Situationen zu geraten. Michael Rühl kann ein gesundes Misstrauen diesbezüglich nur bestärken: „Wichtig ist zu wissen, wo die Fallstricke lauern, um so rechtzeitig kriminelle Strukturen erkennen zu können“, betonte der Internetspezialist, dem aus seiner Ermittlertätigkeit kaum ein Trick fremd sein dürfte.

Das unlautere Interesse zielt meistens darauf ab, Daten auszukundschaften. Dreister noch e-Mails mit fingierten Zahlungsaufforderungen und suggerierten Vertragsnehmerschaften, die auf den Empfänger einschüchternden Druck ausüben, um letztlich horrende Geldbeträge zu ergaunern. „Zweifelhafte Mails am besten ignorieren oder löschen“, empfiehlt Michael Rühl, „denn das Öffnen hat oft unliebsame Folgen: man gibt entweder automatisch eine Einwilligung oder bekommt es mit einem Trojaner oder einer Spy-software zu tun.“ Auf einer ähnlichen Schiene laufen Schurkereien rund um den Banktransaktionen: „Phishing“, „Skiming“ und mancherlei „Kartentricks“ stehen im Fokus der Fahnder.

Um Unterstützung bei der Verbrechensverhinderung wirbt die Polizei bei der Bevölkerung mit dem Aufruf zur wachsamen Nachbarschaft. „Wir animieren nicht zum gegenseitigen Ausspionieren“, stellte Oberkommissar Kleinhanß klar. „Unser Anliegen besteht darin, ein Gefühl für aufmerksames Miteinander im Alltagsleben zu wecken.“ Hinschauen und sich trauen, offen sein, mitdenken und sich kümmern. So gelingt es, nachbarschaftliche Klein-Netzwerke in Sachen Sicherheit und Verlässlichkeit zu etablieren. Besonders die Seniorenarbeit liegt den Hütern des Gesetzes am Herzen. „Traurig aber wahr, dass der „Enkeltrick“ immer noch funktioniert und die Kaffeefahrten-Abzocke noch nicht ausgerottet ist“, bedauert Hans-Peter Kleinhanß. Er weist darauf hin, dass gezielte Vorträge und Informationsveranstaltungen von entsprechenden Einrichtungen und Interessengruppen kostenfrei anzufordern sind. Das Angebot besteht nicht nur für die Seniorenaufklärung, sondern bezieht sich auf alle Beratungsthemenkreise. Zur Einstiegsinformation stehen zu jedem Problembereich Broschüren zur Verfügung, die anschaulich die wichtigsten Verhaltensregeln zusammenfassen.

Die Polizei zeigte sich von ihrer besten Seite. Gerne nahmen auch die Präventionsmobilbesucher die auskunftsbereiten Beamten nicht als Vertreter einer strafenden Ordnungsbehörde wahr, sondern als Bürgerpartner. Die gelingende Kooperation Hand in Hand würde allen das Leben erleichtern: Vorsicht ist besser, als das Nachsehen haben!

Foto von Stefan Oelsner.
Dieser Artikel erschien in der Novemberausgabe 2012 des Melibokus Rundblick.