Turnhallen-Olympiade zum Jahresabschluss
Mit ideenreichen Übungs-Choreographien zeigten die Gruppen des TV Alsbach1889 ihre Leistungsstärke bei der Jahresabschlussfeier
ALSBACH-HÄHNLEIN, Dezember 2012 (pem), Schneller, höher, weiter – die Welt fieberte im Olympiadenrausch und glühte mit im Glanz der Spiele. Danach bleibt die Erinnerung und der Rückblick durch die fünf symbolischen Ringe.
Der TV Alsbach pflegt kreativeren Umgang mit dem olympischen Gedanken. Herausforderungen suchen, um Grenzen der Leistungsfähigkeit immer weiter zu verschieben, die persönlichen Steigerungsmöglichkeiten erfahren, macht das Wesen des Sportes aus.
Mit dem Prinzip „Fördern durch Fordern“ trägt man dem in allen Disziplinen Rechnung. Vereine verstehen sich aber kaum als Kaderschmiede der Spitzenequipe, sondern fühlen sich mit ihren Aufgaben dem Breitensport verpflichtet. Schon die statistischen Eckdaten des TV Alsbach sprechen dafür. Der Anteil Jugendlicher an der Gesamtmitgliederzahl von 1400 beträgt knapp die Hälfte. Innerhalb der acht Abteilungen existieren fünfzig Gruppen: Für Sportarten begeistern, mit Techniken und Regeln vertraut machen, die Basis schaffen für individuelle Entwicklung – darin besteht das Angebot des Vereins.
Die Vereinsphilosophie richtet sich nicht auf das Hervorbringen von Höchstleistungen, die in Raum- und Zeiteinheiten messbar wären. Das allenthalb verfolgte noch höherwertige Ziel lautet: Gesundheit. Ganzheitlich gedacht und umfassend als Balance des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Der Verein ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Eines seiner Qualitätskriterien stellt die Nutzung des Integrationspotenzials dar. Hier schließt sich der Gedankenkreis: im Gleichheitsgrundsatz, in der Offenheit und Globalität findet sich der Berührungspunkt von Vereinsarbeit und Olympiagedanke.
So passt es auch ins Bild, dass die Jugendabteilung zur Gestaltung der Jahresfeier des TV Alsbach die Olympischen Spiele als Rahmen für ihre Präsentationen wählten. Eine Hallenolympiade in turn-erischer Pantomimenshow. Jede Gruppe nahm sich einer olympischen Sportart an, um diese mit turnerischen Mitteln darzustellen.
Ob Boden oder Geräte – anmutige Körperbeherrschung im fließenden Grenzbereich zur Akrobatik sorgte für spektakuläre Höhepunkte, die die Moderation von Carmen Klein und Jörg Schemenauer mit einander verbanden. Nach der stilvollen Eröffnung mit Athleteneinmarsch und Entzündung der olympischen Flamme hielten zu „World in our Hands“ im Reifentanz die Kontinenten-Ringe Einzug.
Rund ging es bei den Jüngsten – einschließlich der Mutter-Kind-Turner: die Ballsportarten waren ihr Thema. Der Ball ist auch für die Sportgymnastinnen ein Accessoire, ihre gelenkige Grazilität zur Geltung zu bringen, Band und Reifen ergänzten die exakte Choreographie und eine Bodenkür entfachte Bewunderungsapplaus. Die RSG-Mädchen zeigten bei weiteren Ballett-Akrobatik-Einlagen, wie sich die tänzerische Leichtigkeit mit der Kraft bei Hebefiguren paart.
Sie blieben die ungekrönten Prinzessinnen des Abends! Großen Spaß hatte das Publikum an der Umsetzung des Pferdesports in Zweibeinerbewegung: Kasten-Hindernisse galt es zu überwinden und statt des Dressurgevierts können auch Bodenübungen von bester Disziplin zeugen. Auf angestammtem Turnerterrain bewegten sich die Jungen und Mädchen an Barren und Balken, bevor die Zuschauer einem „Latena magica“-Spektakel beiwohnten. Die athletischen Sportarten erschienen als Schattenrisse, als seinen Abbildungen auf antiken Vasen lebendig geworden.
Synchronspringen, Wassergymnastik und Freistil kann man gut als Trockenschwimmer praktizieren, davon überzeugten in klassischen Ringeltrikots und Badekappen die letzte Turnergruppe. Keine Jahresfeier ohne das wohlverdiente Dankeschön zum Abschluss an alle, die ehrenamtlich dem Verein Energie und Zeit widmen und sich kontinuierlich engagieren.
Der Dank für die Akteure des Abends und die Anerkennung für Turnerfleiß brachte den Kindern natürlich der Nikolaus mit einem kleinen Präsent.
Dieser Artikel erschien in der Dezemberausgabe des Melibokus Rundblick (Nr. 160).

