„Von owe noch höher un dann nach unne, riwer un widder zurück“
Stürmischer Grenzgang 2016 in Ober-Beerbach
OBER-BEERBACH, März 2016 (dz), Als am letzten Samstag im Januar sich die Grenzgänger von Ober-Beerbach oberhalb des Ortes am „Sonneneck“ trafen, machte dieser Ort seinem Namen wenig Ehre. Stürmischer Wind empfing die Grenzgänger aus Ober- und Nieder-Beerbach, welche sich vorsorglich auf Sturm und Regen mit wetterfester Kleidung vorbereitetet hatten. „Dennoch“, so Klaus Brunner vom Verschönerungsverein, ist es heute besser, als am vergangenen Samstag. Er bezog sich auf das Glatteis, welches am Wochenende zuvor die Strecke unpassierbar machte und der Grenzgang bei so einer Gefahr abgesagt würde.
Natürlich bargen auch die teils orkanartigen Sturmböen Gefahren und noch am Treffpunkt gab es ängstliche Blicke in die Baumkronen, wenn eine solche Böe auf den Sammelplatz hineinfuhr und die Bäume „singend“ aneinander rieb. Doch glücklicherweise führte der Großteil der knapp 9 km langen Strecke nicht durch Wald und so machte sich mit einigen Minuten Verspätung die Gruppe von rund 22 Grenzgängern und 2 Hunden auf den knapp 3 Stunden dauernden Wanderweg, stetig begleitet von starkem Frontwind. Die Frage nach dem Weg wurde mir von einem Grenzgänger in hessisch und Gesten ins Tal mit den Worten „Von owe noch höher un dann nach unne, riwer un widder zurück“ erklärt, was ausführlich den Weg wie folgt skizzierte: In diesem Jahr führte der Weg von der Schutzhütte am Sonneck hinauf über die Höhe auf dem Steigerts (428m) runter zur Hutzelstraße und dort zum Col de Ober-Beerbach (383 m.).
Danach ging es weiter auf die Neutscher Höhe, an den Windrädern vorbei zur Gemarkungsgrenze von Frankenhausen, runter zum Beerbach und zurück nach Ober-Beerbach. Den Ausklang fand der Grenzgang in der Bürgerhalle bei heißen Getränken und warmer Suppe und Würstchen. Diesen schönen Brauch des Grenzganges in Ober-Beerbach verdanken die Bürger ihrem Verschönerungsverein, welcher diesen im Jahre 2007 wieder aufleben ließ, nachdem er jahrelang in der Gemeinde nicht mehr praktiziert wurde.
So fand er in diesem Jahr zum 10. Mal unter der Führung des Verschönerungsverein Ober-Beerbach statt, welcher jedes Jahr versucht den Grenzgang interessant und informativ zu gestalten.

