Alsbach-Hähnlein

21. Juni 2023 

1250 Jahre Alsbach

Zum Geburtstag eine große Festmeile vom 28. – 30. Juli rund um die Erpelanlage

ALSBACH-HÄHNLEIN, Juni 2023 (tt), Im Lorscher Codex aus dem Jahr 773 wird Aldolvesbach erstmals erwähnt. In diesem Jahr feiert Alsbach seinen 1250. Geburtstag. Das große Festwochenende findet vom 28. bis 30. Juli in und an der Erpelanlage statt. Unter dem Motto „1250 Jahre Alsbach – alle feiern mit“ soll das Fest auch Menschen aus den beiden Ortsteilen Hähnlein und Sandwiese einbeziehen. „Wir wollen das Jubiläum gemeinsam mit allen Bürgern und Generationen begehen“, so Bürgermeister Sebastian Bubenzer wenige Wochen vor dem Startschuss.

Gemeinsam mit etlichen Vereinen und einem eigens gebildeten Organisations-Komitee hatte die Gemeinde das Fest fast ein Jahr lang geplant und vorbereitet. Bald stand fest, dass die Alte Bergstraße zwischen Kreisel und Friedhof in den Event mit einbezogen wird. Dort soll eine Art Schlemmermeile entstehen, wo das kulinarische Angebot an Ständen und Food-Trucks in Reihenschaltung gebündelt wird – und zwar komplett auf einer Seite (entlang der Erpelanlage), um einen Korridor für Rettungsfahrzeuge freizuhalten. Der Abschnitt wird ab Freitag für den Straßenverkehr gesperrt. Spätestens Montagfrüh wird die Straße wieder passierbar sein. Wahrscheinlich deutlich früher. Die Gemeinde hatte bereits im Vorfeld Anlieger über den Ausnahmezustand informiert, wie Bubenzer betont.

Der Rathauschef spricht von einem beachtlichen organisatorischen wie finanziellen Aufwand. Für das Jubiläum werde ein mittlerer fünfstelliger Betrag fällig. Die Kosten sind auf drei Säulen verteilt: zum einen hatte die Gemeindevertretung – symbolisch klingende – 12.500 Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen Spenden und Sponsorenmittel sowie ein Becher-Konzept, das sich mittlerweile nicht nur in der Region als bewährtes Prinzip der Refinanzierung buchstäblich bezahlt gemacht hat: für einmalig vier Euro erhält man einen bedruckten Becher (0,3 Liter) oder ein bruchsicheres Weinglas mit Stiel, das beliebig oft befüllbar und austauschbar ist. Beide Varianten sind laut Gemeinde aus hochwertigem Kunststoff, um die Erpelanlage frei von Glasbruch zu halten. Schließlich sind dort auch Kinderspielplätze angesiedelt. „Eine Einweg-Variante kam für uns nicht in Frage“, so Bubenzer bezüglich des Umweltaspekts. Das einmal gekaufte Behältnis kann man als kleinen Andenken mit nach Hause nehmen. Der Bürgermeister spricht von einem fairen Modell, dass dem Veranstalter höhere Ticketpreise erspart und dem Besucher eine komfortable Lösung bietet: ein klassisches Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Zudem habe man bei Speisen und Getränken auf ein „marktübliches Niveau“ geachtet, heißt es aus dem Rathaus weiter. Bubenzer geht davon aus, dass die Gesamtkalkulation unter normalen Bedingungen am Ende aufgehen wird. Im Rathaus rechnet man bei gutem Wetter mit rund 1500 Gästen am Tag.

Der eigentliche Festplatz ist an allen drei Tagen das Zentrum des Geschehens. Am Freitag (28.) öffnen bereits um 17 Uhr die Fahrgeschäfte, auch an der Südseite des Parks ist ein Karussell platziert. Am nördlichen Ende wird die Bühne aufgebaut, wo ab 19.30 Uhr die Beat-Brothers spielen werden. Um 19 Uhr wird es vor Ort eine kurze Eröffnung geben, die bewusst knapp gehalten sein soll: neben dem Bieranstich mit Sebastian Bubenzer wird auch Pfarrerin Hannah Woernle kurze Grußworte sprechen. Der Fanfarenzug der Alsbacher Feuerwehr begleitet den Start musikalisch.

Am Samstag geht es um 14 Uhr mit DJ Michael Greipel los, um 15 Uhr beginnt der Kulturnachmittag mit dem in Bensheim-Auerbach lebenden Schauspieler und Sprecher Walter Renneisen, der Auszüge aus seinem breit gefächerten Repertoire zum Besten geben wird. Umrahmt wird der Auftritt vom lokalen Chor „TonArt“ unter der Leitung von Klaus Vetter. Ab etwa 20 Uhr gehört die Bühne der Formation „Groove Generation“. Für Sonntag ist ein Grenzgang vom Alsbacher Schloss bis hinunter zur Festmeile geplant. Ein Shuttle bringt die Teilnehmer an den Ausgangspunkt. Unterwegs wird, dem Anlass angemessen, auch die Biografie der Gemarkung eine prominente Rolle spielen, wie der Bürgermeister ankündigt. Am Nachmittag schließt sich ein buntes Familienprogramm mit Auftritten des Turnvereins Alsbach und den Kita-Kids „Die kleinen Schelme“ an. Das Ganze wird durch weitere Programmpunkte in Kooperation mit örtlichen Vereinen ergänzt, die laut Sebastian Bubenzer einen wesentlichen Teil zum Gelingen des Festes beitragen. Unter anderen werden der FC Alsbach und der TC Alsbach das Weindorf im südlichen Bereich der Erpelanlage betreiben, die „Hutzelschweizer“ servieren Cocktails, und für einen Kaffee ist man beim Historischen und kulturellen Förderverein Schloss Alsbach (HKF) bestens aufgehoben. Auch der Turnverein und der Karnevalverein sind mit im Boot. Auf der kulinarischen Meile werden unter anderem Burger, Pommes und Bratwurst angeboten, aber auch Pizza, Flammkuchen und Kesselgulasch warten auf hungrige Gäste.

Ein besonderes Bonbon ist die Beteiligung des Museums: im Hofgut Hechler eröffnet das Museum am 14. Juli die Fotoausstellung „Alsbacher Ansichten damals und heute“ anlässlich 1250 Jahre Alsbach und 40 Jahre Museum. Die Vernissage startet um 19 Uhr. Zu sehen sind die Bilddokumente bis mindestens 6. August, eine Verlängerung ist möglich. Ab 2. Juli ist im Museum die Sonderschau „Vom Blütenzauber zur Sommerfrische in Alsbach“ zu sehen. Die flankierenden Veranstaltungen des Museums werden federführend von der Kulturanthropologin Nicole Rieskamp vom Museumsverein organisiert.

Aber auch die Ferienspiele (24. Juli bis 4. August) nehmen das Ortsjubiläum in diesem Jahr als Thema auf. Der Verein Nachbarschaftshilfe Alsbach-Hähnlein e.V., der auch die Trimmgeräte in der Anlage betreut, hat eine Broschüre über die Alsbacher Vergangenheit gestaltet, die ab sofort erhältlich ist.

Sebastian Bubenzer hofft, dass am Festwochenende viele Gäste den Weg nach Alsbach finden. Am besten mit dem ÖPNV, da das Angebot an Parkplätzen vor Ort sehr begrenzt ist. Lokalmatadore dürften ohnehin zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Und auch aus den umliegenden Gemeinden sind die Wege zur zentralen Grünfläche an der Alten Bergstraße erfreulich kurz.