Geburtshaus Osan in Jugenheim feiert Jubiläum
Eines der ersten Geburtshäuser Deutschlands wird 30 Jahre alt
SEEHEIM-JUGENHEIM, Oktober 2025 (meli),„Herzlichen Glückwunsch“ für die Eltern und „ein herzliches Willkommen“ für das Neugeborene. Diese Worte lebt und liebt das Osan-Team. In 30 Jahren wurden diese Worte viele Tausend mal gesprochen, nämlich immer dann, wenn aus einem Paar Eltern werden und eine Familie größer wird. Die Momente, in denen die Zeit still steht und ein Baby das Licht der Welt zum ersten Mal erblickt, ist und bleibt immer ein Wunder und etwas ganz Besonderes. „Es steckt so viel Liebe und Glück in diesem Moment, dass man es kaum in Worte fassen kann“.
Als Hebammen sind Elke, Lisa und Lena besonders stolz Teil dieses Glücks zu sein; stolz auf die Paare, die selbstbewusst und aus aller Kraft heraus ihr Baby geboren haben und stolz als eine der ersten das Kind zu begrüßen und in der Welt willkommen zu heißen. In diesem Jahr, um genau zu sein am 03.10.25 wird das Osan, als eines der ersten Geburtshäuser in Deutschland, 30 Jahre alt. Eine kleine Anna war das erste Baby, das in der Nacht vom 03.10.1995 das Licht der Welt erblickte und den Weg für viele kleine Jungen und Mädchen ebnete.
Doch wie begann alles: „Das alles hätte nicht erreicht werden können ohne die Vision, die Begeisterung, den langen Atem und den Glauben der Frauen und Mütter der ersten Jahre an die Machbarkeit des scheinbar Unmöglichen, an die Veränderbarkeit scheinbar so „festgefügter Systeme“ (Netzwerk der Geburtshäuser). Bereits in den 70er Jahren gibt es erste gedankliche und praktische Veränderungen in der Geburtshilfe, eingeleitet von der Frauenbewegung, aber auch Ärzte wie F. Leboyer und M. Odent trugen dazu bei. Anfang der 80er wachsen in und durch diese Bewegung weitere Ideen und es entstehen bundesweit Frauen- und Gesundheitszentren und Beratungsstellen.
Der Wunsch der Frauenbewegung wird mächtig, ebenso der Kampf und die Forderung nach einer frauenorientierten, selbstbestimmten, respektierenden und die Gebärkraft stärkenden Geburtshilfe (Netzwerk der Geburtshäuser).
Trotz vieler Gegner und Skeptiker ließen sich die Frauen dieser Bewegung nicht beirren und es gründeten sich weitere Beratungsstellen und Anfang der 90er Jahre die ersten Geburtshäuser. Viele starke Frauen, Mütter und Väter kämpften für deren Gründung und politische Akzeptanz, die durch §24f SGB V als freie Wahl des Geburtsortes gesetzlich verankert und durch die Gebührenverordnung des GKV finanziell geregelt ist.
Als Gründerin des Geburtshaus Osan ist Elke Schaaf besonders stolz vor 30 Jahren diesen großen Schritt und durchaus steinigen Weg gegangen zu sein und für Frauen und Paare den Kampf der Frauenbewegung mit ausgetragen zu haben.
Sie hat einen Ort geschaffen in dem Frauen zu jedem Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft Rat, Trost und liebe Worte finden, selbstbestimmt, respektvoll und in Ruhe gebären können und in jeder Phase des Wochenbettes mit Herz und Hand begleitet werden. Kurzum für das Osan-Team ist eine liebevolle und fachkompetente Begleitung, die Frauen und Paare stärkt, selbstverständlich.
In diesem Punkt sind Elke, Lisa und Lena sich einig: „Es ist nicht egal, wie man gebärt oder geboren wird.“
Im Osan feiert man das Fest der Geburt, denn schließlich wohnt – so Hesse – jedem Anfang ein Zauber inne und im Osan werden noch viele weitere Anfänge geboren werden.