Alsbach-Hähnlein, Best Ager-Senioren, Essen und Trinken

Die Seniorinnen Elfriede Gerhardt (vorne re), Elisabeth Bauer, (vorne li), Elisabeth Keil (2. v.re) und Marline Kuck (re) bereiten gemeinsam mit Susanne Schreiber (Leiterin der ASB Tagespflege, hinten li) und Carin Römer das „Bickenbacher Dunksel“ vor. Foto: ewi
18. März 2019 

Alte Rezepte neu belebt

ASB Tagespflege in Alsbach bietet seinen Tagesgästen ein neues Kochprojekt

ALSBACH-HÄHNLEIN, März 2019 (ewi), Schnibbeln erwünscht, hieß es Mitte Januar für vier Seniorinnen der Tagespflege des ASB in Alsbach. Die neue freundliche Einrichtung in der Hauptstraße verfügt u.a. über eine sehr schöne, moderne Küche. Diese ist so konzipiert, dass die Tagesgäste auch selbst den Kochlöffel schwingen können. Und das taten sie auch fleißig – die interessierten Damen aus Zwingenberg, Eberstadt und Seeheim-Jugenheim. Es war das erste „Kochen nach alten Rezepten“, einem neuen Projekt der ASB Tagespflege in Alsbach. Auf der Speisekarte stand das Nationalgericht der „Sandhasen“: das Bickenbacher Dunksel als Hauptgericht. Da hieß es natürlich die Messer wetzen und ganz viel Dörrfleisch und Zwiebeln in Würfelchen schneiden, denn das sind die Hauptbestandteile der weißen Tunke, die hinterher mit Pellkartoffeln (Gequellde) gereicht wird. Eigentlich war es früher ein sog. „Arme Leute-Essen“, dazu kommen heute aber noch Blut- und Leberwürstchen. Und mit Ebbelwoi oder einem kühlen Bier schmeckt es hervorragend.

Das gemeinsame Kochen ist eine wunderbare Art die kognitiven Fähigkeiten der Seniorinnen und Senioren positiv zu beeinflussen, denn es fördert durch die aktive Beteiligung am Geschehen die Erinnerung und die Aufmerksamkeit.

Aus den Erinnerungen an frühere Zeiten gibt es dann plötzlich viele Geschichten zu erzählen, z.B. wie man selber in jungen Jahren gelebt und gekocht hat. So erfuhr ich sofort ein neues altes Rezept von Frau Bauer. Sie erzählte mir, dass es bei ihr nur Kartoffelpfannkuchen mit Speck gibt. Eigentlich war das damals eine Notlösung, weil der Speck halt übrig war, aber es schmeckte allen so gut, dass von da ab immer Speck rein musste. „Und die Kartoffeln dürfen nicht so fein gerieben sein – ganz wichtig“, sagt Frau Bauer. So, das Rezept habe ich mir notiert.

Beim Zwiebel- und Dörrfleischschneiden kam die Runde dann so richtig in Fahrt und jeder steuerte Geschichten aus seinem Leben bei. Von Haushaltstipps bis lustigen Geschichten rund ums Kochen.
Z.B. stellten alle unisono fest, dass sie den elektrischen Eierkocher ja garnicht mochten, und er bei ihnen auch nicht zum Einsatz kam. Man schwört lieber auf alte Haushaltstricks, wie ein Schuss Essig ins Wasser, damit die Eier nicht platzen.

Im Nu hatte sich eine gesellige und gesprächige Runde entwickelt, denn das gemeinsame Vorbreiten und Kochen fördert auch das Gemeinschaftsgefühl und die Kreativität. Und nun zogen schon die ersten leckeren Gerüche durch den Raum, das Bickenbacher Dunksel, das auf dem Herd köchelte, regte den Appetit an. Dann trafen die frischen Blut- und Leberwürstchen ein und der Tisch wurde gedeckt.

Als Vorspeise gab es Grünkernsuppe, als Hauptgericht Bickenbacher Dunksel mit Blut- und Leberwürstchen und Birne Helene schloss als Nachspeise das leckere Mahl ab.

Den Seniorinnen gefiel das Kochen sehr gut und sie sammeln schon wieder fleißig alte Rezepte aus der Region. „Dieses Koch-Projekt findet ab sofort regelmäßig statt, das bedeutet ein- bis zweimal im Monat,“ erklärt uns Tagespflege-Leiterin Susanne Schreiber. Dazu werden natürlich noch jede Menge alte Rezepte gebraucht. Wer welche hat, bitte bei Susanne Schreiber melden, Telefon: 06257 / 9395380. Oder einfach in der Hauptstraße 10a in Alsbach abgeben.