Bauen und Wohnen, Zwingenberg und Rodau

Anton Olkis (VVR), Hans-Peter Weber (VVR), Christiane Weiß (Vorsitzende des VVR), Heide Schneidt (VVR) und Waltrud Orluk (VVR) freuen sich über den neuen Brunnen. Foto: Eva M. Wicht
05. September 2019 

Alter Rodauer Sandsteinbrunnen wird zum Leben erweckt

Rorrer Babbelstubb lud zum Brunnenfest ein – Ausstellung im Alten Rathaus „Als das Rathaus noch ein Schulhaus war“ noch bis zur Rodauer Kerb

RODAU, September 2019 (ewi), Heiss war‘s am Sonntag, den 3. August und die Ausrichter des Rodauer Brunnenfestes hatten schon Schweißperlen auf der Stirn, als sie mit viel Liebe das Brunnenfest am Morgen vorbereiteten mit allem was dazugehört: kalte Getränke, Kaffee, eine gut sortierte Kuchentheke und knuspriger Rollbraten.

Der Verkehrsverein Rodau hatte gemeinsam mit der Babbelstubb das Fest organisiert und alle Rodauer Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, die neu renovierten Räumlichkeiten des Rathauses, sowie den neu gestalteten Innenhof, den jetzt der restaurierte Brunnen schmückt, offiziell einzuweihen.

Geladen waren auch Stadtverordnetenvorsteherin und MDL Birgit Heitland in Vertretung des Bürgermeisters und Stadtverordentenvorsteherin Ingrid Germann. Die Renovierung wurde gefördert vom Dorferneueungsprogramm. Für die Gestaltung des neuen Dorfplatzes erhielt das Architekturbüro Wolff aus Bickenbach den Anerkennungspreis der Kulturstiftung Bergstraße.

Das Highlight des Tages war die Einweihung und Inbetriebnahme des restaurierten Brunnens im Rathaushof, der ein echt altes Relikt aus Rodau ist. Gefunden wurde er auf dem Gelände des Bauernhauses der Familie Rechel. Steinmetz Horst Flügel aus Rodau stattete ihn u.a. mit einer neuen Sandsteinsäule aus und Volker Orluk machte das alte Prunkstück mit neuer Pumpe und Mechnik wieder funktionstüchtig.

Ortsvorsteher Horst Hölzel nahm ihn unter dem Beifall der Gäste in Bertrieb und es dauerte nicht lange bis der ein oder andere Gast seine Hände kühlte und sich so seine wohltuende Erfrischung unter dem plätschernden Nass holte. Aber auch die gekühlten Getränke standen schon bereit und der dampfende Spießbraten fand trotz des hochsommerlichen Wetters viele Fans.

Im Rathaus selber gab es die Ausstellung „ Als das Rathaus noch ein Schulhaus war“ zu sehen, die Sigrid Schweickert zusammengestellt hat. Hier kann man Bilder der Rodauer Schulklassen aus vergangenen Jahrzehnten anschauen und suchen, wen man denn noch kennt. Und schon kommen vielen Betrachtern wieder die alten Geschichten in den Sinn, und es gibt jede Menge zu erzählen. Außer den Bildern sind aber auch alte Zeugnisse aufgetaucht. In einer Kiste, die Lehrer Streich gehörte, der die Rodauer Kinder als letzter Lehrer in Rodau von 1953 – 1971 unterrichtete.

„Eine 3 in Handarbeit hatte ich, weil wir in dem Halbjahr das Strümpfestricken lernten und ich habe die Ferse einfach nicht kapiert,“ erinnert sich lachend eine Besucherin beim Betrachten ihres Zeugnisses, welches auch in der Kiste von Lehrer Streich aufgetaucht war.

Die Schulchronik, die Lehrer Streich handschriftlich geführt hat, ist ebenfalls zu sehen. Dort findet man alle Ausflüge,Theateraufführungen, Namen der Schüler, aber auch Aufzeichungen übers Wetter und seine Auswirkungen auf die Schulzeit. Die Ausstellung ist noch bis zur Rodauer Kerb zu sehen. Immer dienstags von 19 bis 20 Uhr.