Seeheim-Jugenheim, Was geht?

Melodisches von Reggaeklängen bis hin zu Rocksounds spielte die Seeheimer Band „Parken Verboten“. Foto: soe
01. Januar 2015 

Band-Contest mit Megahertz-Mucke

Als Sieger im 8. Seeheimer Newcomerband Contest werden „Burning Fight“ bei einem Frankreichaufenthalt eine eigene CD professionell produzieren

SEEHEIM-JUGENHEIM, Januar 2015 (pem), „Hier geht’s so richtig zur Sache – aber extrem“, schmunzelten die Jugendpfleger Rolf Bourgeois und Matthias Itzel. Als Organisatoren des Newcomerfestivals wissen sie, wovon sie reden.

Wände und Boden ihres Büros dürften jedes Mal gezittert haben, wenn eine der Bands den darunter gelegenen Probenkeller im Jugendzentrum Sandstraße nutzte. Weit entfernt von Swingen und Grooven wurde da nicht nur gerockt: Hardcore ist angesagt bei den Jungs. Dass die Kandidaten ziemlich aus der gleichen musikalischen Ecke kamen, erhöhte den Reiz des Newcomersfestivals. Das Publikumsvotum kürte den Sieger des Abends. Traditionell wird die beste Band mit einem Aufenthalt in der Partnergemeinde Villenave d´Ornon belohnt.

Matthias Itzel begleitet die jungen Musiker, die dort in einem professionellen Studio ihre eigene CD produzieren. Weil die Jugendförderung den internationalen Kontakt unterstützt wird zum Festival auch immer eine französische Band als Gast eingeladen. „Eco“ unterhielt außer Konkurrenz mit einer größeren Klangbandbreite als die übrigen Gruppen. Mit zwei Cover-Interpretationen beeindruckte die kräftige Rockröhrenstimme der Sängerin. Hier fanden die Ohren die Entspannung, die sie nach dem XXL-Dezibel-Sound der Seeheimer doch ein wenig suchten.

Mit „Parken Verboten“ fand sich allerdings auch da eine Ausnahme. Man hatte sich entschlossen, nicht nur liedhaftere, ruhigere Töne anzuschlagen, sondern auch einige Stücke in Deutsch zu singen. Den schärfsten Kontrast stellte „Burning Fight“ dar. Die Band bewies soziales Engagement – eine aufgebaute Box sollte zu einer Spende für die Nikolausbescherung von Obdachlosen animieren. “Cold Ass Johnny“ schlug sich wacker, Bühne und Saal zum Beben zu bringen, doch in der Gunst des Publikums lief ihnen „Voice of Treason“ doch den Rang ab. Keine Frage, dass jeder sein Bestes gab und weil jede Band von sich überzeugt war, herrschte weder Konkurrenzstimmung noch Missgunst dem Sieger gegenüber.

Die klaren Gewinner des Abends waren „Burning Fight.“ Möglicherweise waren sie die letzten Gewinner des Newcomerfestivals in seiner jetzigen Form. Die Jugendförderung überlegt, dem Event mit formaler Umgestaltung wieder neues Leben einzuhauchen. „Wir könnten uns das prima als Sommerfest vielleicht auf dem Gelände hinter dem Jugendzentrum vorstellen“, erklärt Matthias Itzel. Denn eins ist klar: auch in Zukunft wird’s hier richtig abgehen… aber extrem!