Bensheim, Kreis Bergstrasse, Urlaub und Reisen

Stolze Hausbesitzer vor ihrem wiederaufgebauten Haus mit Matthias Wilkes (re.) und Ralf Tepel (li.).
12. November 2013 

Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes besucht Tsunami-Gebiete in Indien

Die Spendenaktion „Hessen hilft den Flutopfern“ hat den Betroffenen nachhaltige Verbesserungen gebracht

BENSHEIM/BERGSTRASSE, November 2013 (meli), Vor nunmehr fast neun Jahren, am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertags 2004, hat ein Tsunami von bis dahin unbekannten Ausmaßen die Küsten rund um den Indischen Ozean verwüstet. Mehr als 200.000 Menschen kamen ums Leben, der wirtschaftliche Schaden übertraf unvorstellbare Dimensionen.

Eine beispiellose Bewegung der Hilfe und internationalen Solidarität wurde damals initiiert. Auch in Hessen gründeten sich zahlreiche Initiativen. Vereine, Schulen und Kindergärten sammelten Geld, unzählige Menschen spendeten für die Opfer in Süd- und Südostasien. Die Hessische Landesregierung, HitRadio FFH, der Verband Hessischer Zeitungsverleger und die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie schlossen sich zusammen und riefen die Aktion „Hessen hilft den Flutopfern“ ins Leben.

Ende Oktober besuchte Landrat und zugleich Stiftungsratsvorsitzender der Karl Kübel Stiftung Matthias Wilkes nun die Gemeinde Devaneri an der indischen Ostküste, die vom Tsunami ebenfalls sehr stark betroffen war. Er machte sich ein Bild von der Nachhaltigkeit der Hilfsmaßnahmen, die die Karl Kübel Stiftung organisierte.

In Devaneri und drei weiteren benachbarten Gemeinden hat die Stiftung insgesamt 222 Häuser wiederaufgebaut. Acht Nachhilfezentren für insgesamt 541 Kinder und eine Schneiderei, in der auch ausgebildet wird, wurden gefördert. Zudem wurden 187 Boote einschließlich Fischfangnetze und Außenbordmotoren finanziert, um den Fischern wieder ein regelmäßiges Einkommen zu ermöglichen. Der Bau von Wassertanks, drei Gemeindezentren, Gemeinschaftslatrinen und Brunnen sowie die Organisation von 20 Selbsthilfegruppen und die Einrichtung von Abendschulen gehörten ebenfalls zum umfangreichen Hilfspaket. Insgesamt wurden mehr als zwei Millionen Euro in das überwiegend durch Spenden finanzierte Wiederaufbauprojekt investiert.

Fischer und Vertreterinnen der Frauenselbsthilfegruppen bereiteten den Besuchern aus Deutschland einen herzlichen Empfang. Geleitet wurde das Projekt von Ralf Tepel, Vorstand der Stiftung, und der Ordensschwester Catalina von der indischen Organisation Palliagaram Udayam Society. Sie konnten Landrat Wilkes bei seinem Besuch von der Nachhaltigkeit des Projekts überzeugen. Neun Jahre nach der Katastrophe und fünf Jahre nach Beendigung der Hilfsmaßnahmen sind an Häusern und Booten noch immer die Aufschriften „Hessen hilft den Flutopfern“ und das Logo der Karl Kübel Stiftung zu erkennen – stark verblasst von der Nutzung und der Witterung.

“Obwohl man gerade sinnbildlich sehen kann, dass die Erinnerung an das unsägliche Leid, das diese furchtbare Naturkatastrophe über diese Menschen gebracht hat, verblasst, sind viele Narben noch zu sehen und zu spüren. Die kontinuierliche Hilfe und Begleitung der betroffenen Menschen über mittlerweile fast neun Jahre ist das Gütesiegel von “Hessen hilft” und das Gegenteil manch aktionistischer Schnellschüsse, die zwar auch meist gut gemeint, aber im Sinne nachhaltiger Hilfe oft schlecht gemacht sind”, so Landrat Matthias Wilkes.

Die Boote und Häuser sind die sichtbarsten Zeichen der dauerhaften Hilfe sowie Schutz und wirtschaftliche Basis der Familien; sie sind der ganze Stolz der Menschen in Devaneri. Fischer und Hauseigentümer versichern den Besuchern die gute Qualität der geleisteten Hilfe. Tief empfundener Dank und Grüße an alle, die zu dieser Hilfe beigetragen haben, begleiten die Besucher bei der Abreise.

Weitere Informationen unter www.kkstiftung.de