Alsbach-Hähnlein, Fotogalerien, Sport

Nichts geschenkt haben sich die Spieler der Heimmanschaft des SKV Hähnlein 1 gegen SKV Hähnlein 2 im Eröffnungsspiel des Hähnleiner Gaase-Hallen-Cup der F-Junioren. Foto: soe
20. April 2015 

Fairplay beim “Gaase-Hallen-Cup” der F-Junioren

Spaß an der Freud´ ist oberstes Gebot für das Jugendfußball-Hallenturnier des SKV Hähnlein

ALSBACH-HÄHNLEIN, April 2015 (pem), Ringelsocken hier, neonleuchtende Kickschuhe dort, weiße Trikots, blaue Trikots – das Auge hat fast Mühe, den flinken Aktionen zu folgen, das dynamische Wuseln zieht sich über das Spielfeld, immer ihm hinterher: dem Fußball!

Kaum anderswo kann man kindliche Bewegungslust und Spielfreude in reinerer Form sehen. Das jährlich stattfindende Hallenfußballturnier wird vom SKV Hähnlein organisiert und koordiniert.
Im speziellen Team des Jugendausschusses beginnen die Vorbereitungen für Ralf Reisigel, Matthias Dilfer, Sven Magin, Yannik Schwab, Denis Vretaric, Heiko Dickler, Christian Meid und Tilmann Schroth mit dem Anschreiben von Vereinen im Umkreis von ca. dreißig Kilometern. Gute Vernetzung untereinander ermöglicht gegenseitige Informationen bezüglich des Leistungs- und Ausbildungsstandes der Mannschaften. „Wir möchten, dass das Gefälle nicht zu groß ist und sich immer annähernd gleich starke Partner gegenüber stehen. Nach diesem Prinzip erstellen wir dann den Spielplan“, betont Ralf Reisigel. „Denn nur so ist es gewährleistet, dass es allen den optimalen Spaß bringt.“

Im diesjährigen Turnier trafen die F- und G- Jugend der Abordnungen aus Alsbach, Bickenbach, Eschollbrücken, Gernsheim, Hahn und Pfungstadt aufeinander. Da die Gäste aus Worfelden relativ spät absagten, drohte die Kickrunde sich um ein Match zu verringern. Sportsgeist und Spontanität schufen Abhilfe. Aus den Ersatzspielern der Hähnleiner und Bickenbacher Mannschaften entstand kurzerhand eine eigenständige neue Mannschaft als Gegenpart, um den Spielplan einzuhalten. Die E-Jugend ergänzte noch die Griesheimer Viktoria.

Die Atmosphäre in der Halle ist grandios, auch außerhalb des Spielfeldes. Die Trainer bewegen sich in der „Coaching“-Zone mit gebührendem Abstand von den eifrigen Spielern. Mit leuchtenden Augen verfolgen sie ihre Schützlinge, halten sich aber mit Direktiven zurück. Ebenfalls aus der Distanz fiebern die Fußballeltern mit. Echte Kickermütter sind durchaus in der Lage, fachkundig kritische Urteile abzugeben. „Das war irgendwie ein blödes Tor, man weiß nicht recht, ob man sich da freuen soll“, kommentiert eine Mutter, die trotzdem loyal das Kuscheltiermaskottchen hochhält. Die Eltern engagieren sich nicht nur emotional mit Anfeuern, sondern auch ganz praktisch.

Der Verein weiß die tüchtige Mithilfe besonders bei der Bewirtung sehr zu schätzen. Viele durstige, hungrige, erschöpfte, aber glückliche Menschen jeden Alters wollen hier versorgt werden. Vergeblich wird man bei dem Kickevent nach einem „Schiri“ Ausschau halten. „Für diese Altersklasse der Jüngsten bis zum Eintritt in die E-Jugend hat der DFB die „Fairplayregel“ als verbindlich festgelegt“, erklärt der Jugendwart. Das bedeutet die Matches möglichst spielerisch und leistungsdruckfrei zu gestalten. Man strebt das gesunde Bolzplatzniveau an. Kinder müssen aufeinander achten, kennen die Grundregeln wie Handspielverbot, Ball im Aus und müssen sich darum kümmern, sie einzuhalten. Auf Eingriffe von außen soll weitestgehend verzichtet werden. Wer gewohnt ist, die Grundsätze im Spiel umzusetzen und zu leben, hat das Fairplay verinner­licht. Günstige Voraussetzung dafür, dass später zunehmende Disziplin leichtfällt für Technik und Taktik, ein solides Fundament gelegt ist. „Eigentlich führten traurige Umstände zu dem Fairplayreglement: Zustände eskalierten im Aachener Raum derart, dass Kinder vor dem Ehrgeiz der Eltern geschützt werden mussten.

Die Erwachsenen schreckten nicht einmal vor Tätlichkeiten dem Schiedsrichter gegenüber zurück“, bedauert Ralf Reisigel. Derlei ist bei den einfach nur begeisterten Hähnleinern und ihren Gästen nie zu erwarten. Dennoch genießen alle die pure Sportsgaudi, bei der jede teilnehmende Mannschaft am Schluss ausgezeichnet wird. „Bewusst lassen wir bei der F- und G-Jugend nicht um einen Turniersieg spielen“, bestätigt er das Prinzip „Spaß an der Freud´“ als oberstes Gebot. Das zweite Turnier dagegen ermittelt unter den E-Mannschaften in etlichen rasanten Partien eine Rangfolge. Als unbezwingbar stärks­te Spielgemeinschaft setzte sich SKG Bickenbach 1 durch, gefolgt von TSV Eschollbrücken und SKV Hähnlein. Wer mit dabei war, hatte mit und ohne Tor auf jeden Fall viel Vergnügen gewonnen!

Fotos: Stefan Oelsern
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