Seeheim-Jugenheim

Hier macht auch der Nikolaus gerne mal ein Päuschen. Den Tipp hat er von Ortsvorsteher Christoph Massoth. Foto: soe
03. Januar 2022 

Gemütlich von Ober-Beerbach nach Frankfurt blicken

Aussichtspunkt des Verschönerungsvereins eingeweiht | Traumhafte Fernsicht

OBER-BEERBACH, Januar 2022 (erh), Die Aussicht ist fantastisch: Frankfurter Skyline, Taunus, Hunsrück. Rhein-ebene, Donnersberg. Die Panorama-Liegebank „Weitblick“ in Ober-Beerbach liefert vom Odenwald aus einen umfassenden Eindruck über die Geografie der Region – von Großstadt über Mittelgebirge bis zu den Kulturlandschaften der Rheinebene.

Mit einem kleinen Festakt wurde der Aussichtspunkt Anfang November offiziell in Betrieb genommen. In Eigenleistung geplant, finanziert und errichtet wurde das Ganze vom Verschönerungsverein Ober-Beerbach. „Das wollten wir auch haben“, erklärte Klaus Brunner, 1. Vorsitzender des Vereins, den Gästen die Motivation hinter dem Projekt. Ähnlich anziehende Sitzgelegenheiten in der Nachbarschaft seien der Anstoß für den Verschönerungsverein (VV) gewesen, etwas Vergleichbares auf eigener Gemarkung zu gestalten.

Allerdings wollten die Ober-Beerbacher nicht nur einen gewöhnlichen Ruheort mit Weitsicht, sondern etwas Spezielles, so Brunner weiter. „So sind wir Ober-Beerbacher halt.“ Also wurde der steinerne Standfuß des Objekts mit einem Kugelgelenk versehen, wie Walter Heß, 2. Vorsitzender des VV und einer der Erbauer, stolz berichtete. „Das ist ein Unikat.“ Nach einer kurzen Erläuterung zu Material (Stein, Holz) sowie Bauweise bat Heß Bürgermeister Alexander Kreissl, auf der Bank Platz zu nehmen und entfernte die Sicherheitskeile im Standfuß.

Und los ging die lustige Karussellfahrt für den Seeheim-Jugenheimer Rathauschef: Die Ober-Beerbacher Liegebank lässt sich um 360 Grad drehen.
Das ermöglicht einen Blick in alle Himmelsrichtungen, ohne dass der Betrachter die Sitzposition verändern muss. Ein kleiner Schub reicht aus, um sich bequem auf die Erkundungstour nach der idealen Perspektive zu begeben. „Das Wetter ist ja nicht immer überall gleich“, begründet Brunner die Konstruktion. Das Drehgelenk erlaube es dem Aussichtsuchenden, sich samt Bank dem besten Wetter und damit auch der besten Sicht zuzuwenden.

Tatsächlich waren die Wetterbedingungen am Tag der Einweihungsfeier unterschiedlich. Während die Blickschneise durch den Odenwald Richtung Frankfurt diesig und die Skyline der Bankenmetropole nur schemenhaft zu erkennen war, fand das Sonnenlicht der goldenen Stunde vor dem Sonnenuntergang immer wieder Lücken in der Wolkendecke im Westen und erleuchtete die Rheinebene punktuell. Und da die Ober-Beerbacher außerdem keine „halben Sachen machen“ (Brunner) wurden vor der Liegebank vier erklärende Schautafeln aufgestellt, die Orientierung geben beim Blick in die Ferne. „Eine Attraktion für Ober-Beerbach“, nannte Alexander Kreissl die Aussichtsplattform, die dazu einlade, zu verweilen und die Natur zu genießen. Der Bürgermeister dankte den Mitgliedern des Verschönerungsvereins für ihr ehrenamtliches Engagement, das in vielerlei Hinsicht dazu beitrage, das Leben in Ober-Beerbach zu bereichern.

Da der „Weitblick“ bereits einige Zeit vor der offiziellen Einweihung freigegeben wurde, wusste Klaus Brunner von einer regen Nutzung der Panoramabank zu berichten. „Die Bank ist oft besetzt.“ Dies sei auch auf die für Wanderer, Spaziergänger und Radler verkehrsgünstige Lage des Aussichtspunktes entlang des Fernwanderwegs Odenwald-Vogesen sowie der Nähe zum Naturpark- und Wanderparkplatz Klingenwald zurückzuführen.