Alsbach-Hähnlein, Startnews

„Die Perfektionisten“ freuen sich auf ihren Auftritt bei den Schulttheatertagen im Frankfurter Gallus-Theater. Foto: Vera Samstag
20. Mai 2025 

Großer Auftritt in Frankfurt

Die Theater AG der Melibokusschule Alsbach nimmt mit eigenem Stück an den Schultheatertagen teil

ALSBACH-HÄHNLEIN, Mai 2025 (miri), „Wir spielen nochmal die letzte Szene durch. Achtung, Ruhe bitte“, instruiert Johanna Barth, Lehrerin und Spielleiterin. Die Theater AG der Melibokus Schule probt für einen großen Auftritt. Im Juni stehen sie während der Schultheatertage in Frankfurt im Gallus-Theater auf der Bühne – eine große Sache, die allen sehr wichtig ist. „Wir freuen uns riesig darauf“, sind sich die elf Schülerinnen und Schüler einig.

Aber das Ganze ist auch sehr aufregend, denn in einem so renommierten Theater haben die jugendlichen Schauspielneulinge noch nie gespielt. „Wir üben immer hier bei uns in der Schule auf der Bühne“, erzählt Lille. Die Proben haben laut der Schülerin Anfang des Jahres so richtig angefangen, davor hat die AG das Stück entwickelt. „Es geht darin um das Thema Perfektion und dass es eigentlich unmöglich ist, perfekt zu sein. Deswegen endet das Ganze auch mit einer Eskalation.“

Der Titel des Stücks „Auf der Suche nach Perfektion“ entstammt wie der gesamte Inhalt den Ideen der Jugendlichen, wie Johanna Barth erzählt. Nach und nach wurde der Inhalt laut Schülerin Ronja erarbeitet.

„Auf Social Media, wo viele von uns unterwegs sind, gibt es viele Dinge, die nicht real sind wie zum Beispiel Schönheitsstandards, die nicht erfüllt werden können. Wir alle haben oft mit Perfektion zu tun und in unserem Stück stellen wir das Thema in unterschiedlichen Szenen dar.“

So startet die Suche der AG nach Perfektion in der Antike: „In dieser Zeit haben Götter, die ja auch perfekt sind, eine große Rolle gespielt“, so Ronja. Johanna Barth erklärt: „Es ist mir immer sehr wichtig dass die Schülerinnen und Schüler sich einbringen, wenn es um den Inhalt des Stücks geht, denn wenn es authentisch sein soll, müssen sie das Thema auch fühlen.“

Barth war es auch, die die AG nach Absprache mit den Teilnehmern, bei den Schultheatertagen anmeldete. Mit einer anderen Klasse der Melibokusschule war die Lehrerin bereits bei den Hessischen Schultheatertagen dabei und weiß, wie toll es für die Jugendlichen ist, mal auf einer „richtigen Theaterbühne“ mit professioneller Licht- und Tontechnik zu stehen.

„Das ist eine super Erfahrung für alle.“ Die Jugendlichen nicken und Schülerin Silvie meint: „Das Ganze ist richtig cool. Wir haben bei den Schultheatertagen eine Partnergruppe, wir können uns austauschen und auch den anderen zusehen. Das wird sicher spannend.“ Sie glaubt, dass Theater AGs an Schulen generell unterschätzt werden und dass viel mehr Schüler an diesen teilnehmen sollten.

„Die Arbeit tut einfach gut, denn das Spielen ist perfekt, um zu lernen, sich zu präsentieren und Selbstvertrauen aufzubauen.“

Die Schüler der Theater AG der Melibokusschule haben sich entweder im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft oder eines Wahlpflichtfach eingewählt und stammen aus den Klassen fünf bis neun, wie Johanna Barth mitteilt.

„Manche haben schon Erfahrung mit Theater, andere nicht, das ist ganz unterschiedlich.“ Eines haben aber alle Schülerinnen und Schüler der AG gemeinsam: Sie sind längst eine eingeschworene Gemeinschaft geworden, wie Barth erzählt. Einige aus der Gruppe nicken. „Das Spielen schweisst zusammen“, erklärt jemand. Insgesamt drei Mal wird die AG im Juni nach Frankfurt ins Gallus-Theater fahren, zur Lichtprobe, zum Festakt der Eröffnung der Schultheatertage und zur Premiere (2.6., 9.30 Uhr) ihres halbstündigen Stücks.

Außer zu dieser Gelegenheit, für die es im Internet Karten zu erwerben gibt, wird das Stück der AG noch zweimal öffentlich in der Melibokusschule aufgeführt, sowie schulintern vor anderen Klassen.

Sobald die Termine hierfür feststehen, werden sie auf der Schulhomepage veröffentlicht.

„Wir versuchen immer, Stücke, die wir hier an der Schule entwickeln, einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen“, erklärt Johanna Barth. „Damit wollen wir andere Menschen und vor allem andere Schüler für Theater begeistern – denn das ist wirklich eine ganz tolle Sache.“